Walther
Mitglied
Tagweis gewendet
Es kommen manche Tage irgendwie hinterhältig daher. Hälenga, nennt der Schwabe das. Sie schleichen sich ins Blickfeld und wollen sich erst aus dem Grau des Normalen nicht lösen. Irgendwie erscheint ein solcher Tag wie festklebt.
Sonst gehen die üblichen Tage ein in die alltägliche Erinnerungslosigkeit. In der stetigen Wiederholung gleichen Tuns häufeln sie sich zu Stapeln aus Vergeblichkeiten auf, deren Betrachtung nur ein Gähnen auslöst. Repetition ist nur ein anderer Begriff für Langeweile. Das Gute am Leben ist, dass die Zeit in seiner Dauer immer schneller stürzt und damit selbst aus der Langeweile eine gewisse Kurzweiligkeit erwächst.
Diese anderen Tage erhalten in ihrem Lauf plötzlich einen Drall, wie wenn eine unsichtbare Peitsche einen Kreisel aufwirbelt. Aus dem Nichts dreht sich der Wind, ein kalter Schicksalshauch in Form eines Anrufs, eines Emails: Plötzlich steht die Welt kopf.
Nur ein Wort genügt. Und nichts ist mehr, wie es gerade noch schien. Die graue Ebenmäßigkeit erhält einen abrupten St.r.ich ins Schwarze. Das Lebensgebäude zeigt augenblicklich einen klaffenden Riss, der es zum Einsturz bringen kann, die taube Gefühllosigkeit gipfelt jäh in einem Schmerzhöhepunkt.
Danach ist alles anders. Endgültig. Ein Zurück ist ausgeschlossen. Die Richtung der Zeit ist klar.
Ab jetzt muss erst ein neues Grau, eine flache Ebenmäßigkeit, aus dem momentanen Elend wieder eine neue, erträglichere Vergeblichkeit sich herausbilden. Das ist wie bei Nachbeben ein durchaus schmerzhafter, angstvoller, meist längerer Prozess. Nichts ist sicher, nur eines: Auch diese Pendelbewegung tendiert zu einer irgendwie gearteten Mitte, welcher auch immer. Kein Ausschlag ist von langer Dauer. Grau ist alle Entropie.
Doch die Ruhe ist trügerisch und bleibt das auch: Bis der nächste Peitschenschlag den Kreisel wieder springen lässt, Speed gibt und einen neuen Spin, vielleicht in die andere Richtung, in die des unglaublichen, auf die Dauer nicht auszuhaltenden Glücks.
Es kommen manche Tage irgendwie hinterhältig daher. Hälenga, nennt der Schwabe das. Sie schleichen sich ins Blickfeld und wollen sich erst aus dem Grau des Normalen nicht lösen. Irgendwie erscheint ein solcher Tag wie festklebt.
Sonst gehen die üblichen Tage ein in die alltägliche Erinnerungslosigkeit. In der stetigen Wiederholung gleichen Tuns häufeln sie sich zu Stapeln aus Vergeblichkeiten auf, deren Betrachtung nur ein Gähnen auslöst. Repetition ist nur ein anderer Begriff für Langeweile. Das Gute am Leben ist, dass die Zeit in seiner Dauer immer schneller stürzt und damit selbst aus der Langeweile eine gewisse Kurzweiligkeit erwächst.
Diese anderen Tage erhalten in ihrem Lauf plötzlich einen Drall, wie wenn eine unsichtbare Peitsche einen Kreisel aufwirbelt. Aus dem Nichts dreht sich der Wind, ein kalter Schicksalshauch in Form eines Anrufs, eines Emails: Plötzlich steht die Welt kopf.
Nur ein Wort genügt. Und nichts ist mehr, wie es gerade noch schien. Die graue Ebenmäßigkeit erhält einen abrupten St.r.ich ins Schwarze. Das Lebensgebäude zeigt augenblicklich einen klaffenden Riss, der es zum Einsturz bringen kann, die taube Gefühllosigkeit gipfelt jäh in einem Schmerzhöhepunkt.
Danach ist alles anders. Endgültig. Ein Zurück ist ausgeschlossen. Die Richtung der Zeit ist klar.
Ab jetzt muss erst ein neues Grau, eine flache Ebenmäßigkeit, aus dem momentanen Elend wieder eine neue, erträglichere Vergeblichkeit sich herausbilden. Das ist wie bei Nachbeben ein durchaus schmerzhafter, angstvoller, meist längerer Prozess. Nichts ist sicher, nur eines: Auch diese Pendelbewegung tendiert zu einer irgendwie gearteten Mitte, welcher auch immer. Kein Ausschlag ist von langer Dauer. Grau ist alle Entropie.
Doch die Ruhe ist trügerisch und bleibt das auch: Bis der nächste Peitschenschlag den Kreisel wieder springen lässt, Speed gibt und einen neuen Spin, vielleicht in die andere Richtung, in die des unglaublichen, auf die Dauer nicht auszuhaltenden Glücks.