Tatort und kein Ende

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helmut ganze

Mitglied
Tatort und kein Ende

Angler findet eine Leiche
abgelegt am Badeteiche
ohne Kopf und unbekleidet
was zu Argwohn schon verleidet.

Kommissar, ein harter Knochen
bisher kein Gesetz gebrochen
unbeweibt, zweimal geschieden
findet nur im Amt den Frieden.

Kommissarin, ganz genau
diesmal eine junge Frau
ungebunden, Herz noch frei
mit viel Sinn für Häkelei.

Aber schon nach ein paar Stunden
wird der Kopf, der fehlt, gefunden
tief versteckt im Uferschlamm
vollgesogen wie ein Schwamm.

Nun beginnt das Ratespiel
Kriminelle gibt es viel
bald sitzt einer, schnell geschafft
in der Untersuchungshaft.

Doch man muss den Haftinsassen
baldigst wieder laufen lassen
denn er hat mit viel Verstand
gleich ein Alibi zur Hand.

Zwischendurch, die Kommissare
kommen bald sich in die Haare
streiten sich, was gar nicht nett
landen schließlich dann im Bett.

So wird dann und unterdessen
dieser Mordfall ganz vergessen
und er wird von Zeit zu Zeit
fast zur Nebensächlichkeit.

Ganz zum Schluss vom Tatortstreifen
müssen wir ganz schnell begreifen
dass der Täter, sonderbar
wiederum der Gärtner war.

Heidenau, den 03. 03. 2014
 

Curd Belesos

Mitglied
moin moin

"ohne Kopf und unbekleidet
was zu Argwohn schon verleidet."
...dein verleidet dürfte dem Reim geschuldet sein. Ist in der Aussage m. E. allerdings hier völlig fehl am Platze.

oder kann man zu Argwohn verleidet werden?
...verleitet eventuell schon.

verleiden:bewirken, dass jemand an etwas keine Freude mehr hat

LG
CB
 

helmut ganze

Mitglied
Tatort und kein Ende

Angler findet eine Leiche
abgelegt am Badeteiche
ohne Kopf und unbekleidet
was den Anblick bald verleidet.

Kommissar, ein harter Knochen
bisher kein Gesetz gebrochen
unbeweibt, zweimal geschieden
findet nur im Amt den Frieden.

Kommissarin, ganz genau
diesmal eine junge Frau
ungebunden, Herz noch frei
mit viel Sinn für Häkelei.

Aber schon nach ein paar Stunden
wird der Kopf, der fehlt, gefunden
tief versteckt im Uferschlamm
vollgesogen wie ein Schwamm.

Nun beginnt das Ratespiel
Kriminelle gibt es viel
bald sitzt einer, schnell geschafft
in der Untersuchungshaft.

Doch man muss den Haftinsassen
baldigst wieder laufen lassen
denn er hat mit viel Verstand
gleich ein Alibi zur Hand.

Zwischendurch, die Kommissare
kommen bald sich in die Haare
streiten sich, was gar nicht nett
landen schließlich dann im Bett.

So wird dann und unterdessen
dieser Mordfall ganz vergessen
und er wird von Zeit zu Zeit
fast zur Nebensächlichkeit.

Ganz zum Schluss vom Tatortstreifen
müssen wir ganz schnell begreifen
dass der Täter, sonderbar
wiederum der Gärtner war.

Heidenau, den 03. 03. 2014
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Marie-Luise,

ich freue mich über dein Interesse an Krimis.
Da ich auch Tatortfan bin, fiel mir das fast immer identische Strickmuster der neueren Tatortfälle auf. Das wollte ich darstellen.
Vielen Dank noch für deine Zeilen.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Curd Belesos,

vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe, so glaube ich, eine passende Aussage gefunden. Mit etwas verleiden möchte ich den Verzicht darauf zum Ausdruck bringen.

Liebe Grüße

Helmut
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo helmut,

schöne Pointe, und - obwohl ich zwischenzeitlich fast soweit war, "auszuschalten" - sie hat den Karren dann irgendwie doch noch aus dem Sumpf gezogen.

LG

Elke
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Elke,

ich wollte mit meinem Gedicht den Tatort nicht neu erfinden, sondern wollte im Gegenteil als Parodie die Einfallslosigkeiten von Krimiserien darstellen mit immer dem gleichen Strickmuster und Verlauf.
Es wäre schade, wenn du vor dem Ende ausgeschaltet hättest.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 
F

Fettauge

Gast
Herrlich, Helmut! Fernsehkrimi ohne Grenzen! Man muss die Sache eben von der satirischen Seite nehmen, nicht immer nur von der des gequälten GEZ-Zahlers. Kriegste von mir Top Ten! Falls es funktioniert. - Nein, es funktioniert nicht!!!

Liebe Grüße, Fettauge
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Fettauge,

wie ich heute gelesen habe, werden die Fernsehkrimis in Zukunft nach der Anzahl der Toten bewertet. Beim letzten waren es neunzehn. Ein neuer mit 47 Toten soll bald gesendet werden. Qualität ist dadurch messbar beziehungsweise zählbar geworden.
Mein Gedicht mit nur einer Leiche bleibt da weit zurück.
Vielen Dank auch für deinen Beitrag zum Thema.

Liebe Grüße

Helmut
 
F

Fettauge

Gast
Da können wir uns ja schon mal auf ein neues Krimi-Genre freuen: den Massenmordkrimi.

Fettauge
 



 
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