tatsächlich...und nichts (gelöscht)

H

Heidrun D.

Gast
Hallo Jacko,

da "mein" Kolibri vorkommt, bin ich natürlich automatisch gnädig gestimmt ... :D

Bis auf ein paar Kleinigkeiten finde ich das Gedicht aber wirklich gut. Mein Vorschlag:

tatsächlich und nichts

letzte tür
jetzt zugeschlagen

kawumm!

tiefes schwarz
wie taub bin ich
nichts

nichts mehr zu hören nichts

vergaß zu erwähnen
ein spaltenbreit noch offen war -
flog ein kolibri

tatsächlich hin zu mir
Ich möchte dir auch von einer Zentrierung abraten, die dem Text die Eleganz nimmt. - Macht heutzutage auch keine Socke mehr ... ;)

Freundliche Grüße
Heidrun

oder:

vergaß zu erwähnen
ein offenes spaltenbreit -
flog ein kolibri

tatsächlich hin zu mir
 
A

aksapo

Gast
Super Jacko, - gefällt mir!
Der Kolibri (klein, hell und voller Leben) ein zartes Wesen als Lichtträger, - .
Auch im Dunkeln sieht Mensch Licht, wenn Mensch es zuläßt.
Ein ganz tolles Mut-Mach-Gedicht.
Hab einen schönen Nachmittag
Lg.Aksapo
 

revilo

Mitglied
Hallo Jako ! Um ehrlich zu sein: Mir gefällt dieses Gedicht überhaupt nicht. Nicht jeder Text, der in Zeilenumbrüchen geschrieben wird, wird dadurch zu Lyrik:

Letzte Tür jetzt zugeschlagen. Kawumm! Tiefes schwarz.Wie taub ich bin. Nichts.Nichts mehr zu hören nichts.Vergaß zu erwähnen. Ein Spalt breit noch offen war.Flog ein Kolibri tatsächlich hin zu mir.

Verstehst Du, was ich meine? Der Text beginnt mit einer tausend Mal bemühten Metapher.Dann kommt das obligatorische Schwarz und als Höhepunkt der zu Dir hin fliegende Piepmatz. Das ist nicht nur total inhaltsleer, sondern auch - sicherlich ungewollt- komisch. Mit Sprache muß gearbeitet werden, Du musst an Inhalten und Worten feilen. Es muß überraschen, zärteln, begehren, gegen den Strich bürsten. Davon ist hier leider nichts zu finden. Ich habe anfangs hier ähnliche Texte geschrieben und ähnliche Kritik erdulden müssen. Vor allen Dingen Walther, dessen Sachen ich sehr schätze, hat mich - völlig zu Recht - auf den Pott gesetzt. Sei mir bitte nicht böse, aber ich bin ehrlich. Bevor Du ein solch banalen Text einstellst und ihn als Lyrik deklarierst, solltest Du ihn ohne Umbrüche schreiben und ihn dann noch einmal kritisch überprüfen............nichtbösesein von revilo
 

JackoF

Mitglied
Hallo Heidrun,

mit Deiner neuen Formatierierung und einigen Auslassungen hast Du natürlich auch meinen Geschmack optisch und inhaltlich gut erreicht – werde ich auf jeden Fall oben einstellen.
Dafür erst mal ein Danke :))))

Und Deinen Kolibri darf ich mir aber bestimmt noch mal ausleihen - irgendwann einmal :)))

Übernehme auch die Linksbündigkeit – war mir hierzu einfach nicht sicher....

Das obige „nun“ durch „jetzt“ zu ersetzen, ist wirklich tonal besser !!

Diese beiden Sequenzen „echt dunkel“ / „würde ich sagen“ sind für mich ein Spiegel dafür, dass dieses LI in sich noch da ist - und reflektiert.......(nach innen/nach außen)

Und Deine Kurzfassung hat aber auch etwas !! - nähme mir für einige Details aber doch ihre Richtung,
und ginge auch in eine freiere Deutungsweite über,
wäre letztlich ein sehr interessantes, neues Kurzgedicht ;)

Heidrun,
Habe mich über Deine Variante und Dein hier Mitmachen gefreut, :)
und sage wieder ein Tschüss, Jacko

--
 

JackoF

Mitglied
Hallo aksapo,

na, dass ich mich über Deinen Kommentar freue, ist ja klar – eben deswegen, da Du hier meine Intention treffend berührst.:)
Der Kolibri (klein, hell und voller Leben) ein zartes Wesen als Lichtträger, - .
Auch im Dunkeln sieht Mensch Licht, wenn Mensch es zuläßt.
Ein ganz tolles Mut-Mach-Gedicht.
Dieses Li,
dass sich ja letztlich bewusst in diese vorübergehende, quasi zurückziehende ICH-Reflektion begibt - und gleichzeitig mehr ICH-Erkennend wieder in die lebendige Umgebung zurückgehen will,
eben nun alles offener/direkter mit sich konfrontieren will,
und genau dafür auch letztlich
dieses bewusste Mitnehmen(Reinfliegen lassen zu sich) des Kolibris :)))

aksapo, wie Du es so schön sagst :
Dieses Li hat den Mut und die eigene Zuversicht, das eigene Leben irgendwie anders zu gestalten, weil da was im LI-Inneren tatsächlich (noch) etwas anderes will......

Ich danke Dir für Deinen mutmachenden Kommentar,
und sage wieder ein Tschüss, Jacko,

und auch Dir noch einen schönen Tages-Ausklang :)

--
 

JackoF

Mitglied
Hallo revilo,

ich danke Dir für Deinen Kommentar,

und klar, so kann es passieren, wenn die inhaltlichen Themen und Geschmäcker mit einer bestimmten Gedichtssprache nicht die eigenen treffen,
dann kann das Objekt gänzlich deplatziert wirken.
Wie sagst Du :
Dann kommt das obligatorische Schwarz und als Höhepunkt der zu Dir hin fliegende Piepmatz. Das ist nicht nur total inhaltsleer, sondern auch - sicherlich ungewollt- komisch.
oder :
Bevor Du ein solch banalen Text einstellst und ihn als Lyrik deklarierst, solltest Du.....
Ist eben tatsächlich zu solchen, teilweise gebrochenen Text-Gedichten immer eine Geschmackssache,
und wie Du Dir denken kannst,
ist hier für mich natürlich „aber auch gar nichts inhaltsleer“ ;),

macht ja aber auch nichts...:_)))))

Für mich ist es sehr interessant, dass mir Deine Textvariante(irgendwie geengt mit Stakkato) ebenso sehr gut gefällt(würde nur mit den Satzzeichen etwas spielen...) :
Letzte Tür jetzt zugeschlagen. Kawumm! Tiefes schwarz.Wie taub ich bin. Nichts.Nichts mehr zu hören nichts.Vergaß zu erwähnen. Ein Spalt breit noch offen war.Flog ein Kolibri tatsächlich hin zu mir.
Hätte ich dieses als Fremd-Text/Gedicht gelesen, wäre ich auch darauf abgefahren :))))

Übrigens - Du solltest mal in ein Testlabor(Schall und Licht(tief Schwarz) ) gehen, oder mal einen Kolobri real miterleben......., ist echt interessant....:)))

und wieder ein Tschüss,
und danke für Deine Variante, Jacko

--
 



 
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