Tausend müde Mönche

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Tausend müde Mönche


Tausend müde Mönche murmeln matte Mantras
als quietschvergnügt und mittendrin ein muntrer Mann saß.
Kichernd sagt er: "Ach, was seid ihr so verpennt!
Ich bins nicht. Niemand weiß was. Keiner ist hier existent."

Auch in vielen Jahren, als die Mönche längst verblichen
ist der muntre Mann kein winzig Stückchen je gewichen
von seinem nicht vorhandnem kleinen Fleck.
Denn wer nicht da ist, geht auch niemals weg.

Grinsend steht er quer zu allen Dimensionen,
scheint im Bewegten ewig starr zu wohnen
wie eine Division durch Null im logischen Kalkül.
So bleibt er groß und mächtig. Als Gefühl.
 

Tula

Mitglied
Moin

Dass sich hier niemand meldet ... die Idee finde ich recht originell. Die Umsetzung ist metrisch gesehen allerdings mangelhaft. Mit etwas sprachlichem Geschick käme hier ein Super Un*Sinns-Gedicht raus.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
wieso "als Gefühl"?
das ist so wie "als Farbe" - paßt nicht zum Nichts.
 
Vielen Dank für Eure Beiträge!

Ich freue mich sehr darüber, mag sie aber meinerseits nicht kommentieren.
Jedenfalls jetzt noch nicht.

Nur eine Anmerkung: Man kann den Text recht gut und ohne Verrenkungen vortragen.

MfG, Binsenbrecher
 

Walther

Mitglied
Hi Binsenbrecher,
kann man, aber leider stimmt das nicht ganz. wer ein geübtes rhythmusgefühl hat, merkt das auch beim vortrag.
die idee ist übrigens wirklich vom feinsten. also lohnte es sich, die feile rauszunehmen und die arhythmien wegzuschmirgeln.
lg W.
 
Vielen Dank für den Beitrag!

Ich freue mich, dass die Idee des Gedichtleins gefällt.

Was nun die "metrischen und sprachlichen Mängel" (Tula) und die "Arhythmien" (Walther) betrifft, so tut es mir sehr leid - vielleicht bin ich ja völlig betriebsblind - ich sehe sie nicht.

Vielleicht mögt ihr mir die Augen öffnen, die Stellen aufzeigen, wo die Feile angesetzt werden könnte oder sollte?

Bestimmte Dinge (z.B. der Zeitsprung von der Gegenwart in die Vergangenheit von Z. 1 auf Z. 2 und dann wieder zurück in die Gegenwart) fand ich erst selber störend, hatte aber nach etlichen Änderungsversuchen den Eindruck, dass das gerade so sein muss. Bin aber immer noch nicht ganz sicher. Aber ob es nun gerade das ist, was Euch stört, weiß ich allerdings nicht.


Übrigens:

Das mit dem Gefühl, lieber Mondnein, muss unbedingt bleiben!

LG, Binsenbrecher
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Du meinst, lieber Binsenbrecher,

wenn ich Dich richtig verstehe: daß er nur meint, es gäbe nichts, - und nicht: daß er weiß, daß es nichts gibt. Dann fühlt er nur, und er weiß nichts vom nichts.

Ein Behaupter, ein wahrer Liedersänger.

grusz, hansz
 

Walther

Mitglied
Tausend de Mönche murmeln matte Mantras
als quietschvergnügt und mittendrin ein muntrer Mann saß.
Kichernd sagt er: "Ach, was seid ihr so verpennt!
Ich bins nicht. Niemand weiß was. Keiner ist hier existent."

Moin,

nach obigem verfahren solltest du den rest komplettieren. danach kannst du dir das vergnügen machen, die sache auszu-x-en (großes X = fett = betont, kleines x = normal = unbetont). danach schaust du dir hier oder im web:
https://wortwuchs.net/versmass/
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Versmaßen
an, was das mit versmaßen/metren/rhythmik so auf sich hat. und dann baust du um. du wirst das werk nachher lieben (und ich sicherlich auch).
und jetzt bekommen du und ich ein fleißbienchen. :D hammwa uns redlich verdient.

lg W.
 
@Mondnein: Vorne Gefühl, hinten Gefühl, und dazwischen allerlei Späßchen mit Antinomien, Meteabenen und so - passt scho, meint der Schreiber.

@JoteS: Könnte was werden, ist aber noch nicht, nun gut, das ist hier der allgemeine Tenor.

@Walther: Also Du hast dein Fleißkärtchen bestimmt verdient - danke für die Mühen!

Ob ich mir allerdings auch eines verdienen will oder das vielversprechende Kindlein lieber in seiner schrumpeligen Unvollkommenheit belasse, das kann ich jetzt noch nicht absehen.
 



 
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