Tequila Sunset

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Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar, sagt Ulrike,
was sie mit dem Jungen gemacht haben!

Das ‚Big Eye’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter alter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, böswillig zum Saufen verführtes Kind.
Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord …
behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
und …
- o, ist ihm schlecht -
er bleibt aber im Kern ganz er selbst.
Ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das, glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …
Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Achtung, Angenommensein und Liebe …

Die anderen
feuern ihn an
und sehen lustvoll zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der unbeirrt
Schnaps um Schnaps hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird die meisten Gläser leeren?

Schön brav trinkt der Junge Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 

Inu

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Tequila sunset

‚Unfassbar, sagt Ulrike,
was sie mit dem Jungen gemacht haben!

Das ‚Big Eye’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter alter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, böswillig zum Saufen verführtes Kind.
Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord …
behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
und …
- o, ist ihm schlecht -
er bleibt aber im Kern ganz er selbst.
Ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das, glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …
Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Achtung, Angenommensein und Liebe …

Die anderen
feuern ihn an
und sehen lustvoll zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Schnaps um Schnaps hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird die meisten Gläser leeren?

Schön brav trinkt der Junge Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 

Inu

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Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ‚Big Eye’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter alter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, böswillig zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
und …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst.
Ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Achtung, Angenommensein und Liebe …

Die anderen
feuern ihn an
und sehen lustvoll zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 

Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ‚Eye T’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter alter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, durch böswillige 'Freunde' zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
und …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst.
Ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Achtung, Angenommensein und Liebe …

Die anderen
feuern ihn an
und sehen lustvoll zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 

Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ‚Eye T’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, durch böswillige 'Freunde' zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
und …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst.
Ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Achtung, Angenommensein und Liebe …

Die anderen
feuern ihn an
und sehen lustvoll zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Inu,

die Verbindung zwischen Prosa und Lyrik ist dir vortrefflich gelungen und spricht mich sehr an.

Das Szenario eines Kampftrinkens, wie es leider immer wieder vorkommt, schilderst du authentisch, bis auf eine geäußerte Vermutung, deren Gehalt ich anders einschätze:

Mittlerweile beteiligen sich zwar auch Mädchen an den geschilderten Ritualen, die mich teilweise an die Saufgelage ehemaliger Burschenschaftler erinnern ;), sind aber doch so ursächlich maskulin geprägt, dass ich nicht glaube, dass es den Protagonisten hierbei um Liebe geht. Sondern eben "nur" um "Respekt", der in der Welt männlicher Heranwachsender eine mindestens ebenso große Rolle spielt.

Der Schluss ist super herausgearbeitet, besonders die letzte (offene) Frage.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Inu

Mitglied
Hallo Heidrun

Du schreibst:
[blue]Mittlerweile beteiligen sich zwar auch Mädchen an den geschilderten Ritualen, die mich teilweise an die Saufgelage ehemaliger Burschenschaftler erinnern , sind aber doch so ursächlich maskulin geprägt, dass ich nicht glaube, dass es den Protagonisten [blue]hierbei um Liebe[/blue] geht. Sondern eben "nur" um "Respekt", der in der Welt männlicher Heranwachsender eine mindestens ebenso große Rolle spielt.[/blue]

Du hast Recht. Liebe ist nicht das richtige Wort. Ich denke, Lukas träumte bestimmt davon, dass - sollte er sich als besonders trinkfest beweisen - andere Jungen zu ihm aufblicken und die Mädchen ihn 'toll' finden würden. Also ist da auch eine erhoffte sexuelle Anziehungskraft ( immer ausgegangen von der Denkweise halberwachsener Jungen) mit im Spiel.

Danke, Heidrun, für Deine positive Kritik und Bewertung.

LG
Inu
 

Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ‚Eye T’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, durch böswillige 'Freunde' zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst:
ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Angenommensein und die Bewunderung der Clique.

Die anderen
feuern ihn an
und sehen mit Lust und Grauen zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge.
Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Aber er ist kein Bösewicht.
Nur schlau.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 
B

bluefin

Gast
wie falsch sowohl die autorIn als auch ihre "rezensentIn" bei diesem bemühten betroffenheits-rührstückerl liegen, beweist ein blick in die szene gelangweilt und ungeliebt abhängender jugendlicher.

nicht nur, dass den beiden damen (eine offenbar sachverständig für männliche, studentische verbindungen) nicht auffallen mag, dass der besagte jugendliche keine sich kümmernden eltern hatte, sondern auch, dass mädchen längst mindestens so schlimm unter ihrer alkoholsucht leiden wie jungs - sie verfallen der droge, nicht dem gruppenzwang.

das letzte diesbezügliche opfer gab's eben erst - eine zwölfjährige, die sich vorgestern auf einem spielplatz neben der hallbergmooser grundschule ins koma gesoffen hat.

betroffenheitslyrik ist was schrecklich penetrantes, @inu - lesbar eigentlich nur mit nasenklemme.

tipp: schreib doch wieder mal was eignes, nicht nur anklagen ab aus der zeitung. das wär fein.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Inu

Mitglied
Bluefin

Willst Du mir tätsächlich vorschreiben, über was ich schreiben soll? Und wieso ist dieser Text nichts 'Eigenes'?

Und wo hab ich denn behauptet, dass Mädchen nicht auch alkoholsüchtig sein können?? Darum ging es doch gar nicht.

Außerdem kann ich herzlich gern auf Deine abgedroschene Kritik verzichten.

Inu
 
B

bluefin

Gast
liebe @inu, du verwechselst "vorschreiben" mit "vorschlagen".

ein "tipp" ist nie eine vorschrift, sondern in aller regel (so wie hier) ein gut gemeinter rat.

und natürlich hast du nicht behauptet, dass mädchen nicht "auch" alkoholsüchtig sein könnten - von alkoholsucht kommt in deinem zeitungsverschnittchen nämlich überhaupt nichts vor, nichts männliches und nichts weibliches. gar nichts. so wie von mammi und pappi; die werden auch gänzlich ausgespart.

mag sein, dass dir solche hinweise abgedroschen klingen. bluefin sind sie ein anliegen, auch wenn sie dir zuwider sind.

herzliche grüße aus münchen...

...*bubbles*...
 

Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ,Burgverliess’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, durch böswillige 'Freunde' zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem dreißigsten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst:
ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Angenommensein und die Bewunderung der Clique.

Die anderen
feuern ihn an
und sehen mit Lust und Grauen zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge.
Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Aber er ist kein Bösewicht.
Nur schlau.
Der fünfzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 

Inu

Mitglied
Tequila sunset

‚Unfassbar', sagt Ulrike,
'was sie mit dem Jungen gemacht haben!'

Das ,Burgverliess’, wo alles stattfand, ist kein mittelalterlich düsteres Loch.
Aytac, der Haupttäter, kein abgewrackter Spelunkenwirt mit Schmerbauch und verschlagenem Blick.
Die Mitverantwortlichen - selbst Teenager - sind keine leeren, verbrauchten Seelen. Auch keine Geisteskranken.
Lukas, das Opfer – ein Gymnasiast, sechzehn Jahre alt - ist kein schwaches, durch böswillige 'Freunde' zum Saufen verführtes Kind.

Nein, Lukas hat bereits Alk-Erfahrung, heißt es.
Ein Minderjähriger ist dieser hoch gewachsene Junge zwar, aber kein Hilfloser. Und … er hat von sich aus diesen Blödsinn veranstaltet.
Offensichtlich.
Er war es, der Aytac, den Wirt, zur Wette animiert hat.


'Natürlich haben sie den Jungen umgebracht,
es war Mord', behauptet Ulrike.

Spätestens nach dem fünfzehnten Schnaps
muss Lukas halbwegs hinüber gewesen sein,
sein Hirn bereits von Nebelschwaden durchwallt.

Fasziniert müssen alle die Szene beobachtet haben:
wie Lukas, der lange Zeit großmäulig gewesen ist,
immer stiller wird.
Der kriegt nichts mehr mit,
die Gedanken fließen ihm weg …
- o, ist ihm schlecht -
aber im Kern bleibt er ganz er selbst:
ein Siegertyp. Gewinnen will er.
Sie erwarten das von ihm, so glaubt er,
während sein Sonnenuntergang schon beginnt.
Er hält was aus. Dafür werden sie ihn respektieren.
Und erst die Mädchen …

Es geht um viel,
um all das,
was ein Sechzehnjähriger erträumt:
Angenommensein und die Bewunderung der Clique.

Die anderen
feuern ihn an
und sehen mit Lust und Grauen zu,
wie der Wirt den Jungen weiterhin abfüllen lässt,
er, Aytac, der selbst unbeirrt
Glas um Glas hinunter kippt.

Strichlisten werden geführt:
Wer von beiden wird zuerst aufgeben?

Schön brav trinkt der Junge.
Tequila.
Der Wirt lässt sich längst schon Wasser einschänken.
Aber er ist kein Bösewicht.
Nur schlau.
Der zweiundzwanzigste Schnaps ist für Lukas der letzte. Seine Augen sehen nichts mehr. Sein Kopf sinkt auf die Theke.
Es ist vorbei.

Wenn sie das gewusst hätten! Die anderen. Die Kumpel.
Was für ein schreckliches Missverständnis, das Ganze.
Saudumm gelaufen.
Aytac ist doch kein Sadist.
Und sie sind keine schlechten Menschen.
Lukas ist selber schuld.
Und: shit happens.

Worum ging eigentlich die Wette ?
 



 
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