Terrorist

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Daroy Lin

Mitglied
Du, Terrorist
ich weiß nicht wer du bist

Dein Bauch ist voller Wut
Dein Herz ist voller Hass
Du wirkst nervös und blass
und träumst von unserm Blut

Du, Terrorist
ich weiß nicht wo du bist

Wie nennst du dieses Spiel
Wer kommt als nächster dran
New York, Madrid, und dann
Wo ist dein nächstes Ziel

Du, Terrorist
ich weiß nicht wie du bist

Feig ist dein Plan, und fies
nicht einer wird verschont
Du glaubst du wirst belohnt
als Held im Paradies

Du, Terrorist
ich weiß nicht was du bist

Doch Gott, wenn es ihn gibt
schenkt Leben und nicht Tod
erzieht, statt dass er droht
wie du, der nichts mehr liebt

Du, Terrorist
ich weiß nicht wer du bist
 
A

Architheutis

Gast
Hallo Daroy Lin,

und ein Herzliches Willkommen in der grünen Hölle. :)

Ich habe so meine Problemchen mit politischen Gedichten, aber das ist mein Problem. Dein Text kann ja nix für meine Verschrobenheit. ;-)

Dem Inhalt kann wohl jeder Vernunftbegabte zustimmen. Du hast ein schwieriges Thema aufzulösen versucht, indem du eine Anrede des Terrorists in Versen formulierst. Die aufgeworfenen Fragen sind keine Fragen, sondern Spiegel dessen, was am Terroristen verwerflich ist.

Ich persönlich vermisse hier nicht andere Formen des Terrors, zB den der NSU. Die Gefahr der Überfrachtung wäre groß.


Zum Handwerklichen:

Mir fällt unangenehm auf, dass du zum einen Satzzeichen verwendest, dann wieder nicht. Ich hielte es für konsequent, entweder alle oder keine zu nehmen.

Die erste Strophe halte ich für die schwächste, denn hier sind mir zu viele Stereotypen vereint.

-> Würde was fehlen, wenn du sie streichtest?

Mal folgenden Änderungsvorschläge (in blau):
Du, Terrorist
ich weiß nicht[blue],[/blue] wer du bist

[strike]Dein Bauch ist voller Wut
Dein Herz ist voller Hass
Du wirkst nervös und blass
und träumst von unserm Blut

Du, Terrorist
ich weiß nicht[blue],[/blue] wo du bist[/strike]

Wie nennst du dieses Spiel[blue]?[/blue]
Wer kommt als nächster dran?
New York, Madrid, und dann[blue],[/blue]
Wo ist dein nächstes Ziel[blue]?[/blue]

Du, Terrorist
ich weiß nicht[blue],[/blue] wie du bist

Feig ist dein Plan, und fies[blue],[/blue]
nicht einer wird verschont
Du glaubst du wirst belohnt[blue],[/blue]
[blue]ein[/blue] Held im Paradies

Du, Terrorist
ich weiß nicht, was du bist

Doch Gott, wenn es ihn gibt
schenkt Leben und nicht Tod
erzieht, statt dass er droht
[red]wie du, der nichts mehr liebt[/red]

Du, Terrorist
ich weiß nicht, wer du bist
Die rot markierte Zeile halte ich für unglücklich formuliert. "Wie-Vergleiche" sind in einem Gedicht immer eine schwierige Kiste, denn sie erklären meist mehr, als es gut tut. Aber die Zeile holpert auch sprachlich ein wenig.

Schau einfach, ob und was du dir hiervon annimmst.

Aber kein schlechter Einstand. Und viel Spaß noch.

Archi
 

HerrK

Mitglied
Hallo Daroy Lin,

auch von mir zunächst ein herzliches Willkommen :)

Leider habe ich mit deinem Text inhaltlich so meine Schwierigkeiten.
Die Problematik des islamistischen Terrors ist unglaublich oft durchgekaut und immer wieder auch zur Begründung politisch äußerst fragwürdiger Handlungen benutzt worden. Interessanter hätte ich hier ein Gedicht gefunden, das sich zum Beispiel mt rechtem/islamfeindlichen (!) Terror à la Breivik oder NSU auseinandersetzt.
Aber gut, wir braven Mitteleurpäer wissen ja, dass das psychisch kranke Einzeltäter sind und diese Taten nicht die Schuld unserer Gesellschaft sind. Bei den Islamisten schaut das natürlich ganz anders aus, bei der Religion kann nichts besseres rauskommen.
Amen. (Ironie hoffentlich zu erkennen)
Liebe Grüße (und die Kritik ist nicht ganz so böse gemeint, wie sie sich vllt anhört, aber gewöhn dich besser dran hier auf der Leselupe ;))
HerrK
 



 
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