Willkommen. Du hast noch 333 Worte. Dann bist du tot.
Ja, ja, ich weiß: du glaubst mir nicht. Der Tod kommt nicht in einem Text. Er kommt nachts im Bett, auf der Straße, im Altenheim, aber nicht in einem Text. Niemals. Basta.
Doch, doch, sage ich. Öfter, als du denkst. Woher willst du überhaupt wissen, wie er nicht kommt? Bei wie vielen Toden warst du dabei? Einem, fünf, zwanzig, hundert?
Nein, nein, du bist ein Todesanfänger, wie fast alle. Wie oft sage ich, lest die Gebrauchsanweisung. Tod kann auch durch Text, klar?
Ich habe neulich einem Studenten in der Bibliothek beim Lesen über die Schulter geschaut. Gerade, als er las, wie der reiche Freund des Protagonisten ertrinkt, habe ich ihm in den Nacken gegriffen. Drei Minuten später war er tot. Im Text gestorben. Wortwörtlich. Na, was denkst du? Spürst du meine Finger an deinem Genick? Übrigens: du hast noch 179 Worte.
Komm, ich räume dir noch eine Galgenfrist ein. Haha. Wir wollen eine letzte Reise unternehmen. Das ist so üblich.
Da schau, der nackte Säugling mit den nassen Haaren und der Käseschmiere auf dem Rücken, das bist du. Liegst auf dem eingefallenen Bauch deiner Mutter. So ging ´s los. 129 Worte.
Hier hast du geheiratet. Du warst so aufgeregt, dass dir beim Anstecken der Ring hinunter gefallen ist. Die Gemeinde raunte. Der Pfarrer schaute weg. 104.
Da, als du die Alditüte in der Hand hattest, das war der glücklichste Moment in deinem Leben. 86.
Es gäbe noch mehr zu sehen, aber die Worte werden knapp. Zum Schluss noch die üblichen Hinweise: Ich bin absolut demokratisch. Ich nehme jeden. Den Manager wie die Missgeburt. 56.
Jeder darf mich ablehnen. Der lebt dann ewig. Überlege dir das gut, in 50 Jahren kennst du niemanden mehr, in 500 stirbst du vor Einsamkeit, in Fünf Milliarden überlebst du das Sterben der Sonne. Also jetzt sterben, ja? 18.
Jetzt sind wir am Tunnel mit dem Licht am Ende. Der ist nicht wichtig, aber schön.
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Ja, ja, ich weiß: du glaubst mir nicht. Der Tod kommt nicht in einem Text. Er kommt nachts im Bett, auf der Straße, im Altenheim, aber nicht in einem Text. Niemals. Basta.
Doch, doch, sage ich. Öfter, als du denkst. Woher willst du überhaupt wissen, wie er nicht kommt? Bei wie vielen Toden warst du dabei? Einem, fünf, zwanzig, hundert?
Nein, nein, du bist ein Todesanfänger, wie fast alle. Wie oft sage ich, lest die Gebrauchsanweisung. Tod kann auch durch Text, klar?
Ich habe neulich einem Studenten in der Bibliothek beim Lesen über die Schulter geschaut. Gerade, als er las, wie der reiche Freund des Protagonisten ertrinkt, habe ich ihm in den Nacken gegriffen. Drei Minuten später war er tot. Im Text gestorben. Wortwörtlich. Na, was denkst du? Spürst du meine Finger an deinem Genick? Übrigens: du hast noch 179 Worte.
Komm, ich räume dir noch eine Galgenfrist ein. Haha. Wir wollen eine letzte Reise unternehmen. Das ist so üblich.
Da schau, der nackte Säugling mit den nassen Haaren und der Käseschmiere auf dem Rücken, das bist du. Liegst auf dem eingefallenen Bauch deiner Mutter. So ging ´s los. 129 Worte.
Hier hast du geheiratet. Du warst so aufgeregt, dass dir beim Anstecken der Ring hinunter gefallen ist. Die Gemeinde raunte. Der Pfarrer schaute weg. 104.
Da, als du die Alditüte in der Hand hattest, das war der glücklichste Moment in deinem Leben. 86.
Es gäbe noch mehr zu sehen, aber die Worte werden knapp. Zum Schluss noch die üblichen Hinweise: Ich bin absolut demokratisch. Ich nehme jeden. Den Manager wie die Missgeburt. 56.
Jeder darf mich ablehnen. Der lebt dann ewig. Überlege dir das gut, in 50 Jahren kennst du niemanden mehr, in 500 stirbst du vor Einsamkeit, in Fünf Milliarden überlebst du das Sterben der Sonne. Also jetzt sterben, ja? 18.
Jetzt sind wir am Tunnel mit dem Licht am Ende. Der ist nicht wichtig, aber schön.
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