therapie

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grasshof

Mitglied
Therapie

Der Therapeut legte seine Hand auf meine Schulter und zog mich leicht an sich. Ganz nahe bei ihm, legte er meinen Kopf an seine Brust. Ein Wirbel durch lief mein Inneres, ich folgte dem lange schon aufgestauten Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit, und ich schmiegte meinen Leib an seinen Körper.
Ein Zittern, eine Freude bemächtigte sich meiner, fest klammerte ich mich an ihm, fest drückte er mich an sich, immer tiefer versenkte sich meine Seele und fiel – in meine Kindheit zurück.
Als wollte ich fliehen, meine Schläge am Rücken, welche in der Kindheit mir als Strafe verabreicht, waren auf einmal da und ich erinnerte mich an die hasserfüllten Gesichter meine Pflegeeltern, es war damals so, als würden sie mich das kleine Kind fortschlagen wollen.
Und nun umarmte mich jemand, milde, als sei ich etwas Kostbares. Unsere Augen trafen sich und nur Güte blickte mich an.
Wie gut, wie beglückend, nochmals drängte es mich, mich anzulehnen. Er ließ es geschehen, fest drückte er mich wieder an sich und bei diesem Druck löste sich die Erinnerung an die Hiebe, und vertauschte sie in Geborgenheit: und dieses Wunder durfte ich erleben.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo grasshof, das macht kein Therapeut. Er wird nie einen Patienten körperlich an sich heranlassen. Entweder ist das jetzt Wunschdenken oder es ist tatsächlich ein authentisches Erlebnis, welches sehr - seltsam wäre.
Vielleicht kannst Du für Aufklärung sorgen?

LG Doc
 
K

kal

Gast
guten abend,
mir sträubend sich bei diesem text die nackenhaare ... wenn ich mir vorstelle mein thera hätte mich in den arm genommen, ich hätte ihm die augen ausgekratzt.

den rest schrieb doc schon ... alles sehr merkwürdig.

und val hat auch recht: gehört ins tagebuch .. wenn überhaupt.


gruselige grüße
kal
 

Grauschimmel

Mitglied
Liebste grasshof, ich kann Deinem Prot nur zu solchem einfühlsamen Therapeuten gratulieren. Er hat eben kein „Rezept“ ausgestellt oder „Zerquasselen“ auf die nächste Sitzung verlegt. Er hat an der Stelle, als er erkannte, der/die Patient/In ist „ in einer emotionalen Ausnahmesituation-Umweg über den Kopf führt nicht zum Ziel-sein Mitgefühl, Verständnis, Zuwendung…. DIREKT, non verbal, unmittelbar fühlbar, nicht als leere Geste, übermittelt“. Lösung/ Folgen sind erfolgreich und nachvollziehbar beschrieben. Was gibt es daran zu kritisieren? Das so etwas in unserer Gesellschaft, allgegenwärtig, alle Bereiche umfassend, nicht mehr üblich ist, ist unserer „unmenschlichen Kulturentwicklung im Miteinander“ geschuldet.

Liebste Doc, ein Wort auch an Dich. Stelle Dir ein kleines Kind vor, dass sich auf dem Spielplatz eine kleine Schürfwunde zugezogen hat. Es brüllt fürchterlich, die Eltern sind nicht da. Du hebst es auf, drückst es fest an Dich… auf der nächsten Bank nimmst Du das Pflaster aus der Handtasche (hast Du immer bei Dir, weil die Schuhkauferei…), vorm Aufkleben, nach ruhiger Ansprache, lenkt ein Kuss auf die Stirn vom Schmerz am Bein ab… Auch bei Seelenschmerz und seine bösen Folgen, hilft solches Verhalten.

Der Text gehört ins Kurzprosa, nur sollten die Aussagen weniger verschachtelt neu „geordnet“ werden. Kurze, klare Sätze, da erübrigen sich dann auch die Korrekturen der Kommafehler, Wortwiederholungen werden Dir sichtbar, ein falsches „ihm“ fällt auf, überflüssige „und“…
und überlege Dir nochmal das Schlussbild. Wird hier wirklich Erinnerung mit Geborgenheit „vertauscht“? Ich ahne ja, was Du meinst, lese es aber nicht!
Trotzdem gern gelesen und kommentiert, Gruß Grauschimmel!
 

grasshof

Mitglied
Hallo Grauschimmel, danke für Deine Rückmeldung zu meinem Text.
Ja ich durfte dieses "Wunder" erleben nach dem Tod meines Mannes. Ich werde versuchen, den Text zu verbessern.
Habe "leider" einen neuen Computer und brauche ewig lang bis das Werkerl so arbeitet wie ich will.
nochmals danke, habe mich gefreut, dass du die Aussagen so gut verstanden hast
lieben Gruß grasshof
 

grasshof

Mitglied
Therapie

Der Therapeut legte seine Hand auf meine Schulter und zog mich leicht an sich. Ganz nahe bei ihm, legte er meinen Kopf an seine Brust. Ein Wirbel durch lief mein Inneres, ich folgte dem lange schon aufgestauten Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit und ich schmiegte meinen Leib an seinen Körper.
Ein Zittern, eine Freude bemächtigte sich meiner. Fest klammerte ich mich an ihm, fest drückte er mich an sich. immer tiefer versenkte sich meine Seele und fiel – in meine Kindheit zurück.
Als wollte ich fliehen, meine Schläge am Rücken, welche in der Kindheit mir als Strafe verabreicht waren auf einmal da. Ich erinnerte mich an die hasserfüllten Gesichter meine Pflegeeltern, es war damals so, als würden sie mich das kleine Kind fort schlagen wollen.
Und nun umarmte mich jemand milde, als sei ich etwas Kostbares. Unsere Augen trafen sich und nur Güte blickte mich an.
Wie gut, wie beglückend, nochmals drängte es mich, mich anzulehnen. Er ließ es geschehen, fest drückte er mich wieder an sich. Bei diesem Druck löste sich die Erinnerung an die Hiebe in der Kindheit, an den Tod meines Mannes. Da zog Geborgenheit in mein Herz. Ja, und dieses Wunder durfte ich erleben.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Ganze ist also ein echtes Erlebnis, wenn auch ein merkwürdiges, da gehört es erst recht in die Kategorie Tagebuch.
Lieber Grauschimmel, was ich als Privatmensch tue, gehört nicht hierher, ich kommentiere hier nur einen Text. Dein Beispiel hinkt sowieso und das Pflaster wegen Schuhen erst recht!

LG Doc
 



 
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