theseus in dionysischem wahn

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen
  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15780
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
theseus in dionysischem wahn


was für eine welle gleitest du durch mein leben
was für ein magnetstern saugst du meine ozeane fort
reiszt meine berge in schroffen türmen
in felsigen fingern auf dich zu

was für ein geheimnis versteckst du
in deinem innersten labyrinth
welchen stier soll ich dort totschlagen
was für eine nuss knacken

die person die deine identität in anspruch nimmt
arg plagen erstechen und durchkitzeln
bis zum bitteren ende
den drachen will ich verschlingen

die vögel nach dem weg zum bahnhof fragen
und dann im schlanken zug in deine mitte schieszen
und dir die antwort zwitschern
meinem stich entkommst du nicht
 

Scal

Mitglied
Siebzigerjahre, späte Jugend oder Zivi-Zeit; mir egal, ich mag dieses Gedicht, es erzählt von diesem dionysischem Rückenwind, der das noch jugendlichere Empfinden ins Sagen bläst. So gesehen: ein herrlicher Anblick.
Auch wenn vermutlich unzulänglich. Ich modelliere, einem (meinem) Bedürfnis folgend, am Wellenschlag der Fahnen, altväterlich und zugleich jugendlich unbekümmert, etwas herum.


was für eine welle
gleitest du durch mein leben

was für ein magnetstern, saugst
meine ozeane fort
reißt meine berge
die schroffen türme
mit felsigen fingern auf dich zu

was für ein geheimnis versteckst du
in deinem innersten labyrinth
welchen stier soll ich dort totschlagen
was für eine nuss knacken

die person die deine identität in anspruch nimmt
arg plagen erstechen und durchkitzeln
bis zum bitteren ende

den drachen
will ich verschlingen

die vögel nach dem bahnhof fragen
und dann im schlanken zug
mit einem zug in deine mitte schießen
dir die antwort zwitschern

meinem stich
entkommst du nicht


LG
Scal
 



 
Oben Unten