Tiffy und die Amsel

rogathe

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Tiffy und die Amsel

Tiffy beobachtet eine Amsel vor dem Fenster, die mit unaufhörlichem Gezeter am Gartenzaun hektisch auf und ab flattert.
Seltsam, denkt sie, das klingt nach Katzenalarm. Aber nirgendwo ist eine zu sehen. Und auch sonst kann sie nichts Auffälliges entdecken.
Da muss etwas passiert sein.
Also geht sie vorsichtig den Zaun entlang, um den aufgeregten Vogel nicht zu verscheuchen. Doch es kommt ihr vor, als wollte die Amsel sie auf etwas aufmerksam machen.
Da – neben dem Bürgersteig hört sie ein schwaches Piepsen – direkt aus dem Gully.
Oje! Ein Amseljunges war hineingefallen.
Die Amselmutter sorgte sich um ihr Kleines und rief auf ihre Art um Hilfe.
Tiffy überlegt, was zu tun sei: klar, sofort das Küken retten. Aber dazu muss sie den Gullydeckel abheben und der ist viel zu schwer. Mama und Papa sind vorhin zum Einkaufen gefahren, können ihr also nicht helfen.
Sie klingelt kurz entschlossen bei Opa Schmitz im Nachbarhaus und erklärt ihm die verzwickte Lage.
Er nimmt den Schürhaken vom Wohnzimmerkamin und entfernt den hinderlichen Gullydeckel unter den wachsamen Blicken der Amselmama. Tiffy legt sich auf den Asphalt und greift beherzt ins dunkle Loch hinein.
Behutsam umschließt sie das Küken mit ihrem Händchen und holt es herauf.
Welche Freude – es ist unverletzt!
Zutraulich nähert sich die Amselmutter den Rettern und gluckt ganz leise.
Das heißt wohl „Danke“ in der Amselsprache. Dann lockt sie ihr Küken in die sichere Hecke.
Tiffy strahlt mit Opa Schmitz um die Wette.
 



 
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