TOD-auf die Schippe genommen: Finaler Fluchtpunkt

Wieselsburg

Mitglied
Ein Fürst tief drin im Orient,
des Namen heute keiner kennt,
gespannt einst das Orakel fragte,
das ihm auch gleich die Zukunft sagte:

„In dreißig Tagen wirst du sterben.
Das große Meer wird dein Verderben
und kein Mensch wird dein Grab beweinen,
nie wird die Sonne darauf scheinen!“

Rasch floh der Herrscher in die Wüste.
Sein Wüstenschiff 'nen Monat düste,
bis das Kamel in den Oasen
nicht weiter wollte, sondern grasen.

Doch TOD war leider auch schon da:
Ha endlich, na da bist du ja!
Zur rechten Zeit bist du am Ziel,
dein letztes Sandkorn eben fiel.

Du kannst nun erst einmal verschnaufen,
die Lebensuhr ist abgelaufen.
Ich mache jetzt noch schnell mein Ding.“

Nahm die Sense, schwang sie: Zzzinnng!

So musste unser Mann erkennen,
dass Menschen Wüsten Meere nennen,
nur sind sie völlig ohne Wasser.
Der Unterschied geht kaum noch krasser.

Verscharrten Leib im Palmenschatten,
niemand zur Grabespflege hatten.



Die Beduinen nennen die Sahara tatsächlich "Meer ohne Wasser".

18.4.14

Auch mit einer Panikreaktion entkommt man seinem Schicksal nicht.
 

JANKO

Mitglied
Tod-auf die Schippe genommen:Finaler Fluchtpunkt

Hallo,Wieselburg!
Nach dem "Zzzing" kam die Erkenntnis
für den armen Mann wohl doch zu špät.
Die letzten 2 Zeilen ergeben keinen
richtigen Satz, denke ich, -trotzdem
eine nette Gešichte.
FG
 

Wieselsburg

Mitglied
Hallo Janko,

danke für dein Lob. Natürlich fehlt das Subjekt in den letzten zwei Zeilen, doch glaube ich das aus dichterischer Freiheit weglassen zu können. Es soll ja nur eine Ergänzung auf die Weissagung des Orakels sein.

Mit freundlichem Gruß

Axel
 



 
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