TOD- auf die Schippe genommen: Zu tief geschaut

Wieselsburg

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Drunten in Kellers Kühle,
fernab vom Gastgewühle,
sitzt ganz für sich alleine
der Wirt bei seinem Weine.

Er hat schon manchen ausprobiert,
nun angeheitert laut sinniert:
"Da sind noch andre Fässer,
schmecken bestimmt viel besser!

Ich kostete vom Süßen -
riss mich nicht von den Füßen.
Ob rot, ob weiß ist einerlei,
da trinke ich gern auch mal zwei."


So macht den nächsten Hahn er auf,
lässt herbem Wein dann seinen Lauf,
ist abends nach des Tages Hast
in aller Ruhe letzter Gast.

Genießt nun Glas um Gläschen,
bekommt ein rotes Näschen
und wird ganz heiter und beschwingt,
weil jeder Zug ihm gut gelingt.

Singt dazu frohe Lieder.
Sein Glas ist leer, schon wieder!
Bald sorgt des Weines Schwere
in seinem Hirn für Leere.

Auch kippt er nun, ist ja zu dumm,
ein volles Viertelchen mal um.
Lässt sich dadurch nicht stoppen
und füllt den nächsten Schoppen.

Er denkt an anno dazumal
und wird auch ganz sentimental.
Zerdrückt schnell ein paar Tränchen,
trinkt sich ein kleines Fähnchen.

Einsam hockend in dem Keller,
wird die Stimmung nicht mehr heller.
Fühlt sich längst schon nicht mehr wohl,
betäubt den Geist mit Alkohol.

Die Zunge lallend, Laune mau,
zitternd die Hand, der Wirt wird blau.
Schon schimpft er über jedermann,
dass der ihn dies und jenes kann!

Vor allem sein Mitzecher,
mit leerem Blick und Becher.

Spricht Schwarzer gegenüber:
"Nun gehen wir, mein Lieber!"


21.4.14


War wohl doch einer zu viel!
 



 
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