Tod der Mutter

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Curd Belesos

Mitglied
Graumüde Augen schaun dich an,
mit leerem Blick der nichts versteht,
die Zeit ist schon sehr nah heran,
dass sie aus diesem Leben geht.

Nimm sie noch einmal in den Arm
und küsse liebend ihr Gesicht;
du spürst sie zärtlich noch und warm,
doch sieht sie schon das andre Licht.

Dann fühlst auch du, es ist soweit,
sie will verlassen Raum und Zeit;
drum trennt der Tod nun kühl und klar,

die Seele von des Lebens Fülle,
es bleibt zurück die bleiche Hülle,
der Leib, der deine Mutter war.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist immer ein schwerer Verlust, wenn die Mutter oder der Vater stirbt, sofern man eine Beziehung zu ihnen hat.

Im Gedicht ist aber mehr, es ist das Miterleben, die Anwesenheit in den letzten Stunden.
Nicht allen ist diese vergönnt.

Das alte Thema des Schnitters Tod, des Sensenmannes, der Leben und Tod trennt, Seele und Leib.

Es ist immer zur Unzeit, nicht immer unerwartet.

" sie will verlassen Raum und Zeit;"
Es ist nicht nur einfach Schicksal, sondern auch im Tod hat der Mensch noch Einfluss, alles ist getan, man kann loslassen, braucht nicht mehr kämpfen.
 

Curd Belesos

Mitglied
Danke Bernd, für deinen Kommentar, es stimmt, aber sie wollte nicht mehr. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um mich an diese Aufarbeitung zu wagen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das verstehe ich gut.
Mein Vater ist vor 6 Jahren gestorben, aber ich habe es nicht geschafft, es in dieser Weise aufzuarbeiten.
 

Curd Belesos

Mitglied
Meine Kindern haben mir vor längerer Zeit ein Diktiergerät geschenkt, auf dem ich zu verschiedenen Themen Daten aufnehme.
Ich habe so viele Erinnerungen konzentriert abgespeichert. Beim Abspielen erhält man plötzlich ein ganz anderes Gesamtbild, das man dann umsetzen kann. Curd
 



 
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