Tod durch den Abgrund - schreibt mal, was ich noch alles so besser machen kann

yyrshomool

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Kurze Einleitung: Mit Rodar sitzt ein neuer Patriarch auf dem Thron Drach Alaars. Doch schon am Tag seiner Kroenung lehnten sich zwei Staedte des Staedtebundes gegen ihn auf. Nach erfolgreichem Feldzug werden die Raedelsfuehrer nun oeffentlich verurteilt.
Der Burgjunge Karl erlebt seine erste Hinrichtung.

Der Text ist ein Ausschnitt aus meinem Roman "Zeit der Heimkehr". Ich bin fuer jede Anregung wahnsinnig dankbar.

Und nun viel Spass...


So viel Trubel in letzter Zeit, freute sich Karl zwei Stunden später und quetschte sich zwischen den Massen hindurch, ganz nahe an den Abgrund wo das Schafott stand. Martha hatte ihm aufgetragen, dem Auftritt des Patriarchen beizuwohnen. Es sei die Pflicht eines guten Bürgers, der Stimme des Herrn zu lauschen, hatte sie gesagt, und freudig hatte sich Karl auf den Weg in die Mittelstadt gemacht.

Seit zwei Monaten schien die Stadt ein quirliger Ameisenhaufen, und anscheinend schien immer noch kein Ende der Überraschungen absehbar. Was hatte er nicht alles gesehen: Drachen, Könige, Magier, Ritter, Greifen, das Turnier, die Feuersäule, und heute morgen würde er das erste Mal eine Hinrichtung erleben. Dabei freute er sich nicht auf spritzendes Blut, denn von Todesvisionen hatte er genug. Nein, vielmehr lockte ihn das Schauspiel, und vielleicht erbot sich die Gelegenheit, eine unbewachte Geldbörse an einem vergessenen Gürtel zu finden.
Eine offizielle Exekution hatte es noch nie gegeben, zumindest erinnerte er sich nicht daran. Noch dazu würde nicht irgendein Dieb oder Mörder hingerichtet. Nein, zwei Verräter waren zum Tode verdammt. Das versprach ein ganz besonders buntes Spektakel zu geben, denn zudem waren sie auch noch adelig. Einen adeligen Kopf die Strafe der Diebe erleiden zu sehen, das durfte sich ein echter Schatten nicht entgehen lassen.

Endlich hatte er es geschafft. Ganz vorne am Schafott stand er, nur noch durch die grimmig dreinblickenden Drachgarden vom Richtblock getrennt. Noch führten zwei gnomenhafte Possenreißer am Richtblock ihre Späße auf. Sie legten sich gegenseitig in Schellen, exekutierten sich und erstanden wunderbarerweise wieder von den Toten auf.
Karl wandte sich um und sah überall sich reckende Hälse. Auf vielen Schultern saßen Kinder und starrten auf den Richtblock. Sie lachten zum Spiel der Gaukler und harrten gespannt dem blutigen Höhepunkt des Vormittages. Fliegende Händler priesen gesalzene Mandeln, Brezeln und Zuckerwerk an. „Echte Splitter aus dem Richtblock, nur eine Kupfermünze – solange der Vorrat reicht“, hörte Karl einen Mann über die Menge schreien.
„Zurück!“ fuhr ein Gardist Karl an. Erschrocken blickte er auf und starrte in zwei grimmige Augen in einem behelmten Kopf. „Bleib‘ hinter der Linie!“ sagte die Wache; Karl zog sich einige Schritte zurück.
Posaunen schmetterten.
Der Patriarch und seine Frau ritten gemächlich durch die von Drachwachen gebildete Gasse. Den Schimmel des Herrschers verzierte eine orange Decke mit neuem Wappen: Die linke Seite prägte der fauchende Drache Drach Alaars auf weiß-orangenem Hintergrund, die rechte ein sich um einen Hügel windender Lindwurm auf grünem Hintergrund.
Auf des Patriarchen Kopf prangte der Bronzereif mit den drei Edelsteinen, ein weißer, ein roter und ein grüner. Rocca trug ein silbernes Stirnband, ihre Haare wurden von einem Netz im Zaum gehalten. Beide winkten lächelnd nach allen Richtungen.
Karls Blick fraß sich wieder einmal an Rodar fest: Was für ein Herrscher, dachte er bewundernd und freute sich an der silberbeschlagenen Lederrüstung, dem stolzen Blick und dem kühnen Bart des Patriarchen.
Als Rodar an der jubelnden Masse vorbeizog, klopfte Karls Herz voller Freude: „Lang lebe unser Patriarch, lang lebe seine Gemahlin“, stimmte er in die Rufe des Volks mit ein und winkte mit beiden Händen.

Hinter Rodar und Rocca folgte ein Eselskarren, auf dem die Grafen Forreswark und Asterstaed standen, unrasiert und in zerrissene Lumpen gehüllt, die Arme und Beine in Ketten. Beide trugen die Wappenkette ihrer Grafschaft um den Hals.
Vor ihnen stand, auf ein schweres Beil gestützt und das Gesicht von einer schwarzen Kapuze verhüllt, breitbeinig der Scharfrichter.
Raunen entrang sich den Kehlen der Zuschauer.

Rodar ritt vors Schafott, ließ sein Pferd kurz aufsteigen und hob den Arm. Jubel brandete ihm aus hunderten Kehlen entgegen. Mit einer einzigen Handbewegung brachte er die Menge zum Schweigen.
Posaunenschmettern!
Karl fiel ehrfürchtig auf die Knie. Er war dem Patriarchen so nahe, daß er mit etwas Mühe das Pferd mit seinem Arm erreichen konnte, und wie er Rodar so stolz im Sattel sitzen sah, wußte er: diesem Herrscher würde er bis zum Tod ergeben sein.
„Geliebtes Volk von Drach Alaar!“ rief der Patriarch, und auf dem Platz wurde es totenstill. „Heute ist ein trauriger Tag für den Städtebund. Heute ist ein trauriger Tag für Drach Alaar, und heute ist ein trauriger Tag für mich.“
Pause. Verhaltenes Murmeln drang von hinten an Karls Ohren.
„Denn heute“, fuhr der Herrscher fort, „gilt es, ein Urteil über die zwei niederträchtigsten Gesellen zu fällen, die je den Frieden dieser schönen Stadt gefährdeten.“
Rodar winkte den Wachen, und die beiden gefesselten Grafen wurden auf das Schafott gestoßen. Buhrufe begleiteten sie, und viele hoben wütend die Fäuste. Schweißperlen glitzerten auf ap Forreswarks Stirn und Wangen, und ap Asterstaed standen Tränen der Angst in den Augenwinkeln.
„Batholf Graf ap Forreswark und Orswart Graf ap Asterstaed haben sich beide des Hochverrats schuldig gemacht. Während Drach Alaar das Ende des Turniers feierte, nichts Böses ahnend, hatten die beiden schon längst ihren niederträchtigen Plan gefaßt, mit der blutigen Klinge des Krieges, mit Feuer und Zerstörung über die Stadt zu kommen und alles auszutilgen, was sich ihnen da in den Weg stellte.
Nur der weisen Vorraussicht meines Vorgängers, Roccas Vaters und Drach Alaars ehrwürdigen Führers für ein halbes Jahrhundert ist es zu verdanken, daß der abscheuliche Plan dieser beiden Abtrünnigen schon im Keim erstickt werden konnte.
Für solch schändliche Absicht gibt es nur eine Strafe, mein Volk. Aber: Eine Entscheidung von solcher Tragweite sollte nicht von mir alleine gefällt werden, denn es war nicht nur meine Frau, die geschändet werden sollte, es war nicht nur mein Heim, das geplündert werden sollte, und es waren nicht nur meine Freunde, die aufgeschlitzt und den Aasfressern ein Festmahl werden sollten. Nein, jeder Mann, der hier steht, jede Frau und jedes Kind, wären ebenso Opfer der blutgierigen Horden geworden wie euer Patriarch.
Und deswegen obliegt euch, geliebte Untertanen, das Urteil über diese Ratten in Menschengestalt.
In meinen Augen haben sie das Anrecht auf weiteres Leben verwirkt, aber meine Stimme ist heute nicht ausschlaggebend.
Wenn ihr glaubt, Gnade walten lassen zu müssen für diese Verräter am Frieden, so antwortet mit einem einstimmigen Ja. Ruft Ja!, Ehefrauen, wenn ihr denkt, der solle weiterleben, der ohne Gnade und voller Blutdurst eure Gatten niedergemetzelt hätte! Ruft Ja!, Ehemänner, wenn ihr den lebend wissen wollt, der mit grausamer Genugtuung eure Frauen und Töchter schänden und eure Söhne aufspießen wollte!“
Rodar holte tief Luft und blickte in die aufgewühlte Menge.
Dann ballte er die Fäuste und rief: „Doch schreit Nein!, wenn diese schändlichen Würmer für ihre Missetaten büßen sollen! Schreit Nein!, wenn ihr fürderhin weitere Forreswarks und Asterstaeds davon abhalten wollt, ebenso nach eurem Leben und Besitz zu greifen! Schreit Nein!
Von hier bis ins ferne Ysgard soll euer Nein! wie ein einziger Feuersturm übers Land fegen. Noch in den Kronlanden sollen die Menschen durch die Wucht eures Neins mit Taubheit geschlagen werden. Schreit Nein! und laßt die mächtigen Glocken Esterafenns dagegen leise und kümmerlich erscheinen. Schreit Nein!, daß auch die Schwachhörigsten in Drachenhort wissen: Hier steht Drach Alaar, hier richtet Drach Alaar! Ein Volk, ein Patriarch – ein einziger Wille.
Schreit Nein!“
Er riß die Fäuste in die Höhe und ein einziges Nein! brauste über Iwans Blick. Noch einmal riß der Patriarch die Fäuste in die Luft, und wieder schallte ein Nein! über den Platz, daß Karl die Ohren klingelten.
Und ein drittes Mal!
Schließlich öffnete Rodar die Fäuste und gebot der tobenden Menge Einhalt.
„So hat mein Volk gewählt!“ rief er, sprang aus dem Sattel und schritt das Schafott hinauf. Vor Asterstaed blieb er stehen: „Ich bestimme Euch beim Namen Orswart Graf ap Asterstaed des Hochverrats für schuldig und verurteile Euch zum Tod durch das Beil. Möge der Übergang ins Totenreich leicht und Ilathor Eurer verruchten Seele gnädig sein.“ Mit diesen Worten zerriß er die Wappenkette ap Asterstaeds und schleuderte sie in den Staub.
Karl streckte fix die Hand aus, griff die Kette und verstaute sie in seiner Tasche.
Ap Asterstaed brach um Gnade wimmernd zusammen und wurde von drei stämmigen Drachwachen zum Richtblock geschleppt. Eine Wache preßte seinen Kopf auf den Block, die beiden anderen hielten ihn fest.
Trommelwirbel!
Das Henkersbeil hob sich – die Menge hielt den Atem an.
Die Klinge blitzte kurz in der Sonne, dann sauste sie hernieder – Karl und Rocca sahen zur Seite.
Knirschen, wie ein Astbruch, nur etwas dumpfer.
Karl blickte auf und starrte direkt auf den blutenden Stumpf, der gerade noch ein Hals gewesen war; langsam kippte der Körper zur Seite. Der Henker hielt den Kopf in die Höhe; blanke Angst war auf dem Gesicht im Tode festgefroren.

Rodar ließ der Menge einige Atemzüge Zeit, das Schauspiel zu verdauen, dann erhob er die Stimme: „Mein Volk! Vom Abscheu erregenden Anblick des Asterstaed hat uns das gnädige Henkersbeil befreit. Dafür danken wir dir, Henker. Du hast heute gute Arbeit getan und darfst dich nun zu deinem Weibe und deinen Kindern gesellen, denn vorerst brauchen wir deinen starken Arm nicht mehr!“
Der Henker verbeugte sich und trat zurück. Fragendes Flüstern eilte durch die Reihen der Schaulustigen, und ap Forreswark atmete sichtbar auf.
„Nein, geliebtes Volk, der Gerechtigkeit wäre nicht genüge getan, wenn der Kopf genauso bestraft würde wie der Arm. Und um den Kopf handelt es sich beim Grafen ap Forreswark, um einen wiederlichen, feisten, hinterhältigen und mordgierigen Kopf! Mit dessen Blut möchte ich das edle Beil unseres Henkers nicht beschmutzen, denn wie Gift bliebe es sicher daran kleben. Für eine Schlange wie diese gibt es nur eine Strafe, und zwar die höchste, die je ausgesprochen wurde.“
Er wandte sich dem Grafen zu: „Ich bestimme Euch beim Namen Batholf Graf ap Forreswark des Hochverrats für schuldig und verurteile Euch zum Tod durch den Abgrund. Möge der Übergang in Ilathors Reich Eure Seele von der Schuld freiwaschen und der mächtige Gott aller Toten Euch gnädig aufnehmen.“ Rodar zerriß ap Forreswarks Adelskette und schleuderte sie in den Abgrund.
„Verrecke, du Schwein!“ zischte Forreswark und spuckte Rodar ins Gesicht. Der Patriarch wischte sich gelassen die Wange trocken und deutete den Wachen, den Delinquenten an den Rand zu bringen.
Hastig quetschte Karl sich auf allen Vieren durch die Menge auf den Abgrund zu. Erst als er direkt an der Kante hockte, hielt er inne. Steil ging es hinunter, und tief unten wirbelten einige Wolken umher und verschluckten Drach.
Die Wachen nahmen hinter dem Verurteilten Position.
„Ich verfluche dich, Rodar vom Echsenberg“, keifte Forreswark. „Fluch über dich, deine Frau...“
Rodar gab das Zeichen, und die Wachen stießen den Grafen mit den Lanzen an. Kurz kämpfte er mit dem Gleichgewicht, Schrecken fraß sich über sein Gesicht; vornüber stürzte er in die Tiefe.
Ergriffen schwieg die Menge.
Karl sah Forreswark stürzen. Immer kleiner wurde der Graf, und als er kaum größer als ein Hühnerei schien wirbelte er plötzlich wild durch die Luft, schmetterte gegen Drach, wirbelte wieder herum, knallte nochmals gegen den Fels und verschwand im Wolkenmeer.

Rodar stieg wieder auf seinen Schimmel: „Das erste Werk ist getan! Nun können wir freier atmen, der faulige Geruch nach Verrat und Niedertracht ist verweht.
Doch gibt es noch mehr für uns zu tun. Folgt mir zum Dolgarothtor, meine getreuen Untertanen, zum Platz, der fürderhin Dujans Flamme heißen soll. Dort soll das Feuer zum Gedenken an den großen Wohltäter Drach Alaars, an Dujan den Warmen, heute entzündet werden und von nun an brennen, bis ans Ende aller Zeiten.“
Er wendete sein Pferd und ritt zu seiner Frau. Beide führten den Zug die Krautsammlerstraße hinunter zu Iwans Fall und von dort zum Dolgarothtor, und das Volk ließ das Herrscherpaar wieder und wieder hochleben.
Karl starrte noch einige Minuten in den Abgrund und überlegte, wohin Forreswark wohl fallen würde. Nach Ythandalos, dachte er, das muß ich heute abend Kunibert erzählen.
Hastig raffte er sich auf und eilte zum Dolgarothtor.
 
E

ElsaLaska

Gast
GAR NICHT ÜBEL!

Flüssig zu lesen, ich wollte auch weiterlesen, hatte Lust dazu.
Was mich störte:
Karl, der Name des Helden. Mmpfh. Bei den Grafen gehtst Du so schön in die Vollen und Deinen Helden nennst Du Karl?!

Dieser Satz:
"Eine Entscheidung von solcher Tragweite sollte nicht von mir alleine gefällt werden, denn es war nicht nur meine Frau, die geschändet werden sollte, "

ist, bei allem Respekt, Quatsch:)

Ein solcher Herrscher, wie Du ihn darstellst, hätte mit den Typen gleich kurzen Prozess gemacht, wenn sie wirklich seine Frau hätten schänden wollen. Bin ich fest von überzeugt.
Der fragt nicht lange sein Volk. Das ist auch keine Sache, die man das Volk entscheiden lässt. Da geht es um das eigene Hab und Gut:)

Wenn Du unbedingt eine Art Volkesentscheid bringen möchtest, dann würde ich das anders machen.

Aber ich warte jetzt mal lieber ab, was Du so zu meinen Hinweisen meinst:)

Liebe Grüsse
Elsa
 

yyrshomool

Mitglied
Hi Elsa...

oh, meine erste Kritikerin. :)
Vielen Dank fuer Deine Muehe.
Und vielen vielen vielen Dank fuer das "fluessig zu lesen". Das ist ein Riesenkompliment fuer mich.

Tja, das ist das Problem, wenn man einen Text aus dem Zusammenhang reisst. Es ist halt keine Kurzgeschichte, und die Charaktere erschliessen sich dem Leser auch nicht richtig.

Die leidigen Namen... In der Fantasyliteratur wimmelt es so von Helden mit donnerschallenden Namen, da wird es schwierig, einmal einfache zu verwenden.
Karl ist nun einmal ein Burgjunge und kein von und zu. Ein ganz normaler Burgjunge und von daher braucht er einen normalen Namen. Auch die Adeligen haben "normale" Namen, nur halt durch ihre Staedte erweitert.

Rodar ist ein Demagoge und ein Blender, der auch noch von einer gehoerigen Portion Selbstzweifel geplagt wird, kein Gewaltherrscher. Speziell in einer Stadt wie Drach Alaar, deren Buerger waehrend der Zeit des alten Patriarchen eine Menge Freiheiten hatten, kann er nicht einfach Folterkeller und Guillotine errichten lassen.

Wenn Du gerne etwas mehr in die Geschichte hineinschnuppern moechtest, dann kann ich sie Dir als pdf oder doc schicken. Ich freue mich ueber jedes Feedback.

Die Texte sind auch auf meiner Website gespeichert. http://www.michaelzeidler.com

Das Problem ist nur, dass die meisten in Deutschland noch recht langsame Internetverbindungen haben (und ich keine Ahnung von html habe!) und die Seite doch einige Momente zum Aufbau braucht.

Ach ja, mein leidiger Leselupename. Ich hatte anfangs keine Ahnung, ob man sich unter seinem richtigen Namen einloggen soll oder ein Synonym waehlen.
Michael, das bin ich. Ist schon viel einfacher, oder?
:)

Noch einmal heissen Dank.

Micha
 

yyrshomool

Mitglied
Ach, Elsa, ich vergass:

den leidigen Satz werde ich nochmal unter die Lupe nehmen. Rodar versucht, die Zuhoererschaft auf seine Seite zu ziehen und zwar nicht mittels seines Amtes sondern mittels "Argumenten". Die Buerger sollen fuehlen, was ihnen geblueht haette, waere da nicht der sie alle beschuetzende Patriarch gewesen. Schliesslich laesst er ihnen eine Wahl, die eigentlich keine ist.

Hmmmm... mache ich mich gerade verstaendlich...
... erst mal darueber essen gehen.
:)

Micha
 
E

ElsaLaska

Gast
Lieber Michael,

Dein Nick ist wirklich unmerkbar für mich:)

Also, Du bist nicht der erste, den ich über eine Kritik entjungfert habe:D, aber ich bin immer um Sanftheit bemüht.

Zu Karl: Ich habe wohl verstanden, dass Karl ein einfacher Kerl sein soll. Kann er nicht trotzdem Cai oder Noel heissen?
Das sind immer die heikelsten Angriffe, wenn ich andere Namen vorschlage, ich kann natürlich verstehen, wenn Du an Karl festhältst.

Zu Rodar(hiess er so, ja oder?), also der Patriarch, sorry, wenn ich unaufmerksam klang.Du beschreibst ein mittelalterliches, feudales Weltbild. Is o.k. GERADE DESHALB würde der Patriarch in meinen Augen nicht versuchen, Argumente FÜR die Hinrichtung zu finden. Er würde, auch und gerade wenn er schwach ist, die Hinrichtung als absolut notwendig und heilsbringend hinstellen, bis ihm das Volk dies 1000 prozentig abnimmt und ihm zujubelt, nach dem Blut der Grafen schreit. Rübergekommen?(Nachtrag per Nacheditierung: Aber eben nicht so: Eigene Frau geschändet usw. Irgendwie weniger auf der argumentativen Ebene, mehr polemisch, aber fies polemisch...)


Liebe Grüsse und toll, dass Du offen bist für solche Anmerkungen, ist ja nicht selbstverständlich.

Elsa
 
E

ElsaLaska

Gast
GRFRFRR.

nach wiederholtem Lesen meines Beitrages stelle ich fest, dass er immer noch missverständlich ist.
Also, mein Vorschlag:
Rodar ist wunderbar polemisch, aber halte seine eigene Person da raus. Schreib nichts anders, streiche einfach die Sätze, die er auf SEINE Frau und sich selbst bezieht.
" Aber: Eine Entscheidung von solcher Tragweite sollte nicht von mir alleine gefällt werden,[strike] denn es war nicht nur meine Frau, die geschändet werden sollte, es war nicht nur mein Heim, das geplündert werden sollte, und es waren nicht nur meine Freunde, die aufgeschlitzt und den Aasfressern ein Festmahl werden sollten. Nein,[/strike] jeder Mann, der hier steht, jede Frau und jedes Kind, wären [strike]ebenso[/strike] Opfer der blutgierigen Horden geworden [strike]wie euer Patriarch.
Und deswegen [/strike] Es obliegt aLSO euch, geliebte Untertanen, das Urteil über diese Ratten in Menschengestalt ZU FÄLLEN.

Jetzt isses klarer, oder?
*Seufz*
Elsa
 

yyrshomool

Mitglied
Hi Elsa,

Hmmmm... Cai oder Noel? Noel hoert sich so nach franzoesischen Weihnachten an. Und Cai... also Cai... besser als Karl? Aber noe!
Karl der Grosse hat doch auch mal als Karl angefangen!
Noel klingt weich, findest Du nicht? Karl ist nicht weich, nur ein bisschen blauaeugig am Anfang der Geschichte, ein Traeumer.
Cai... dabei klingelt bei mir gar nichts. Aber so hat eben jeder seine Vorlieben.

(gibt es hier eigentlich einen richtigen reply button, der den Text des Vorgaengers gleich integriert und finde ich den einfach nur nicht?)

Zu dem Satz: Wenn Du das alles rausstreichst, dann geht die persoenliche Ebene verloren. Dass er sich herausstellt hat mehrere Wirkungen:
1) Jedem wird ein betroffenes Beispiel direkt vorgefuehrt, und dass ist auch noch der Patriarch. Durch ein persoenliches Schicksal wird die Ungeheuerlichkeit des Verrats viel staerker herausgehoben.
2) Der Patriarch zeigt seinen Untertanen, dass er und sie beide dasselbe Schicksal erlitten haetten, sie also nur durch das Amt getrennt sind, dass er einer der ihren ist.
Auch im Zeitalter des Feudalismus brauchten die Herrschenden die Unterstuetzung ihrer Bevoelkerung. Sicher, damals waren das mehr die niederen Adeligen, aber nichts desto Trotz> Alleingang war nicht so einfach, schon gar nicht, wenn es an Adelige Haelse ging.
3) Geschaendet, gepluendert, Aasfresser, Opfer, blutgierig sind sehr emotionsgeladene Worte. Durch diese wirkt er seine Demagogie. Wenn Du das rausstreichst, wirkt alles schon gleich wieder normaler.

Oder nicht?

Micha

P.S. Danke fuers fleissige Diskutieren.
 
E

ElsaLaska

Gast
Oder vielleicht Marius?

Es ist natürlich Deine Sache, wie Du Deinen Helden nennst. Aber Karl klingt einfach so steif für so einen jungen Burschen.

Das "Leiber aufschlitzen" und "(Jung)Frauen schänden" kannst Du ja ruhig stehen lassen.

Ich finde aber nach wie vor, ein Herrscher, der sich hinstellt und sagt: "tja, Leute, also, die wollten doch tatsächlich meine Frau schänden, und was noch viel schlimmer ist, mit euren hätten sie das auch gemacht"
der klingt irgendwie ein bisschen albern. Ich bleib dabei.

Liebe Grüsse
Elsa
 



 
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