Tod im christlichen Sinne

1,30 Stern(e) 6 Bewertungen
Warum es nie soweit ist


Ich treib das voran, was die Bevölkerung entzweit
Ich treib den Keil tief in die Gesellschaft hinein
Denn ein Punkt ist jetzt erreicht, an dem ich einfach nicht mehr schweig
Es reicht! Ich schlag Lobbys und elitäre Kreise kurz und klein
Denn jene, die was leisten im sekundären Sektor bei Schweißarbeiten
Ackern für Konzerne, deren Vermögen mehren, auf dieser Stufe bleiben
Auch wenn sie ihr Schicksal erkennen, es teilen
Diese Mehrheit bleibt trotzdem für immer Minderheit
Ich nehme die Rote Flora statt „Ora et labora“.
Fick Kirche! Und damit meine ich keinen Knabenchor!


Warum sollte ich mich stützen auf ein Fundament, das bald zerfällt?
Auf einen Stecken und Stab, der morsch und blutverkrustet ist?
Was wir glauben sollen, ist nur ein schlechtes Ammenmärchen
Die nackte Realität ist härter als Asphalt oder Staatsgewalt!
An einen guten Gott zu glauben, ist völlig verständlich
Doch was das mit uns macht, aus klarer Sicht bedenklich,
Weil wir kontrolliert werden von einer moralischen Instanz,
Die uns betäubt und manipuliert mit sadistischer Hand
Dem Feind gegenüber ist ein Trennungsstrich zu ziehen
Denn Religion ist Opium des Volkes und keine Alternative


Deshalb ist das Gerede vom Leben nach dem Tod
Meist simples Spekulieren, dass Angst beseitigt
Und nebenbei die Stütze des Christentums verteidigt
Werte wie „Nächsten -“ oder „Feindesliebe“ stehen in so manchem Gebot
Diese Normen gelten für alle – außer die Kirche selbst,
Denn auch hier dreht sich alles primär ums Übliche… Geld!
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ist doch egal, ob du dich nun mit der Religion oder dem Konsumismus betäubst. Übrigens sind Arbeiter nicht sekundär, sondern primär Werteschaffende.

blackout
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Gemeint ist der "sekundäre Sektor", ein Fachbegriff aus der Wirtschaftsgeographie, zwischen dem primären Sektor und dem tertiären.

Denn jene, die was leisten im sekundären Sektor bei Schweißarbeiten
Ackern für Konzerne, deren Vermögen mehren, auf dieser Stufe bleiben
Die Facharbeiter, die Schweißarbeiten leisten, verdienen ganz gut.
Aber der hier zitierte Satz, ich meine den zweiten der beiden Verse, - ist ziemlich aus dem Leim gegangen. Ich verstehe ihn nicht.

grusz, hansz
 
Erstmal danke für die Kommentare und die damit verbundenen Anregungen. Hier ein paar Erläuterungen:

1. Ich meine den Sekundären Sektor der Wirtschaft, der in Deutschland meines Wissens etwa einen Viertel aller Beschäftigten beinhaltet. Hierzu gehören Aufgaben wie Bergbau, Industrie und Handwerk. Meines Wissens ist das die Arbeiterklasse.
2. Mit Schweißarbeiten meine ich nicht explizit das Handwerk des Schweißens, sondern Arbeiten, die so anstrengend sind, dass sie Schweiß fließen lassen, also körperliche Arbeit.
3. An dieser Arbeit verdienen in Entwicklungs- und Schwellenländern die Arbeiter selbst einen Bruchteil von dem, was der Konzern an ihnen verdient.
4. Ich behaupte nicht, dass Sozialismus oder Kommunismus die einzig wahre Alternative sind. Ich inkludiere vielmehr derartige Anspielungen, um das Schwarz-Weiß-Denken zwischen Kommunisten und Kapitalisten aufzuzeigen. U. A. zitiere ich hier Mao Zedong, der durch sein sognt. “Großen Sprung“ den Wohl größten Völkermord aller Zeiten beging.
 

Monochrom

Mitglied
Hallo,

der Text entspricht nicht einer lyrischen Arbeit.

Ganz unabhängig von Deiner Intension, einen kritischen Text zu verfassen, läufst Du in der Ausarbeitung in die falsche Richtung.

Einige Wegmarkierungen für Dich könnten sein:

- Was will ich sagen, und wie sollte die reine Sprachgestaltung und Formgestaltung des Textes den Inhalt transportieren?
- Wer soll den Text lesen, und was daraus entnehmen?
- Welches Gefühl, welche Stimmung will ich ausdrücken und welche soll beim Leser zurück bleiben?
- Wie transportiere ich Fakten, Argumente, Sichtweisen und Inhalte auf lyrische Art? Erzählend, schildernd, in Bildern und Metaphern etc...?

Prüfe für Dich nochmal den Text. Lyrik als Kunstform beinhaltet folgende Hauptpunkte (nicht abschließend):
- Rhythmus
- Metrik
- Metapher
- Bildfolgen
- Sprachgestaltung
- Formgestaltung
- gedankliche und textliche Enjambements
- ...

Grüße,
Monochrom
 

James Blond

Mitglied
Hallo Monochrom,

ich denke, dein konstruktiver Kommentar geht in die richtige Richtung. Die vorliegende inhaltliche Auseinandersetzung des Autors ließe sich als Materialsammlung verwerten; eine lyrische Überarbeitung aber fehlt vollständig.

Ein Begriff deines Kommentars ist mir aufgefallen:
Ganz unabhängig von Deiner Intension, einen kritischen Text zu verfassen,
Gemeint ist von dir vermutlich die Intention als die zugrunde liegende Absicht des Autors, die Intension würde hingegen auf seine Anspannung abzielen.

_______________________________________________

Weiterhin würde ich dem Herrn von Bordeaux folgende inhaltliche Überlegungen ans Herz legen:

Die Vorstellung vom Leben nach dem Tod ist älter als jede Lohn- und Sklavenarbeit und nicht allein auf die christliche Religion beschränkt. Jenes Trostes bedurfte die Menschheit bereits seit ihrer Werdung. Der Bedarf an solchem "Opium" ist mit der Entwicklung des Kapitalismus allerdings gesunken, die Verfügbarkeit alternativer Narkotika in der westlichen Konsumgesellschaft hingegen erheblich gestiegen, die Rolle der Kirche als "Trostprovider" inzwischen marginal und fragwürdig. Insofern ist der hier konstruierte Zusammenhang von Ausbeutung und religiöser Indoktrination obsolet.
_________________________________________________

Nur eine Kleinigkeit - hier ist vermutlich das Relativpronomen gemeint:
Deshalb ist das Gerede vom Leben nach dem Tod
Meist simples Spekulieren, das[red]s[/red] Angst beseitigt


Grüße

JB
 
Warum es nie soweit ist


Ich treib das voran, was die Bevölkerung entzweit
Ich treib den Keil tief in die Gesellschaft hinein
Denn ein Punkt ist jetzt erreicht, an dem ich einfach nicht mehr schweig
Es reicht! Ich schlag Lobbys und elitäre Kreise kurz und klein
Denn jene, die was leisten im sekundären Sektor bei Schweißarbeiten
Ackern für Konzerne, deren Vermögen mehren, auf dieser Stufe bleiben
Auch wenn sie ihr Schicksal erkennen, es teilen
Diese Mehrheit bleibt trotzdem für immer Minderheit
Ich nehme die Rote Flora statt „Ora et labora“.
Fick Kirche! Und damit meine ich keinen Knabenchor!


Warum sollte ich mich stützen auf ein Fundament, das bald zerfällt?
Auf einen Stecken und Stab, der morsch und blutverkrustet ist?
Was wir glauben sollen, ist nur ein schlechtes Ammenmärchen
Die nackte Realität ist härter als Asphalt oder Staatsgewalt!
An einen guten Gott zu glauben, ist völlig verständlich
Doch was das mit uns macht, aus klarer Sicht bedenklich,
Weil wir kontrolliert werden von einer moralischen Instanz,
Die uns betäubt und manipuliert mit sadistischer Hand
Dem Feind gegenüber ist ein Trennungsstrich zu ziehen
Denn Religion ist Opium des Volkes und keine Alternative


Deshalb ist das Gerede vom Leben nach dem Tod
Meist simples Spekulieren, das
s Angst beseitigt
Und nebenbei die Stütze des Christentums verteidigt
Werte wie „Nächsten -“ oder „Feindesliebe“ stehen in so manchem Gebot
Diese Normen gelten für alle – außer die Kirche selbst,
Denn auch hier dreht sich alles primär ums Übliche… Geld!
 
Warum es nie soweit ist


Ich treib das voran, was die Bevölkerung entzweit
Ich treib den Keil tief in die Gesellschaft hinein
Denn ein Punkt ist jetzt erreicht, an dem ich einfach nicht mehr schweig
Es reicht! Ich schlag Lobbys und elitäre Kreise kurz und klein
Denn jene, die was leisten im sekundären Sektor bei Schweißarbeiten
Ackern für Konzerne, deren Vermögen mehren, auf dieser Stufe bleiben
Auch wenn sie ihr Schicksal erkennen, es teilen
Diese Mehrheit bleibt trotzdem für immer Minderheit
Ich nehme die Rote Flora statt „Ora et labora“.
Fick Kirche! Und damit meine ich keinen Knabenchor!


Warum sollte ich mich stützen auf ein Fundament, das bald zerfällt?
Auf einen Stecken und Stab, der morsch und blutverkrustet ist?
Was wir glauben sollen, ist nur ein schlechtes Ammenmärchen
Die nackte Realität ist härter als Asphalt oder Staatsgewalt!
An einen guten Gott zu glauben, ist völlig verständlich
Doch was das mit uns macht, aus klarer Sicht bedenklich,
Weil wir kontrolliert werden von einer moralischen Instanz,
Die uns betäubt und manipuliert mit sadistischer Hand
Dem Feind gegenüber ist ein Trennungsstrich zu ziehen
Denn Religion ist Opium des Volkes und keine Alternative


Deshalb ist das Gerede vom Leben nach dem Tod
Meist simples Spekulieren, das Angst beseitigt
Und nebenbei die Stütze des Christentums verteidigt
Werte wie „Nächsten -“ oder „Feindesliebe“ stehen in so manchem Gebot
Diese Normen gelten für alle – außer die Kirche selbst,
Denn auch hier dreht sich alles primär ums Übliche… Geld!
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Ich sehe das etwas anders als meine Vorkommentatoren.
Es geht dir nicht um das Leben nach dem Tode, sondern um die irdischen Machenschaften der christlichen Kirchen, wenn ich deinen Text richtig gelesen habe. Leider setzt du auf Stereotype der Kirchenkritik, die dem interessierten Leser schon klar sind, spätestens seit sich die Philosophie von der Religion getrennt hatte, und erst recht nach der französischen Aufklärung. Da ist es natürlich schwierig, Neues zu sagen.

Natürlich hat das Marxwort vom Opium des Volkes noch immer seine Berechtigung, denn gerade in westdeutschen katholischen Landstrichen wirkt die Kirche autoritär und reaktionär auf die Bevölkerung ein. Wobei dies gleichermaßen auch auf alle anderen Kirchen zutrifft. Ich achte jedoch jeden wirklich gläubigen Christen wegen seiner menschlichen Geradheit und sein Eintreten für die Interessen der unterdrückten Menschheit. Das ist natürlich eine Balance, denn nicht immer sind Gläubige, die sich dafür ausgeben, auch wirklich gläubig, man muss also trennen zwischen wirklichen Christen und Mitläufern, die es nur auf dem Papier sind.

Dein Text wirkt auf mich anachronistisch, denn die Zeit der aktiven Kirchenkritik ist vorbei. Wenn du wirklich etwas tun willst, dann erheb deine Stimme für die Trennung von Kirche und Staat, die in der BRD trotz Grundgesetz nicht vollzogen ist. Ein solcher Text hätte wirklich Sinn gehabt.

blackout
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"Denn Religion ist Opium des Volkes und keine Alternative"

Ich fände es schön, Herr Kellermeister,

wenn man durch Religion eine beseligende Alternative zur Glücks-Chemie des Mohns hätte.
Ich denke, Marx hat der Religion zu viel zugemutet. Er hatte keine Ahnung davon, deshalb hat er auch die Trinitätslehre in Hegels "Wissenschaft der Logik" nicht verstanden und tatsächlich versucht, mit den Füßen zu denken anstatt mit dem Kopf (bzw. mit dem Verstand).

grusz, hansz
 



 
Oben Unten