Tödliche Begegnung

Heute wurde ich Zeuge eines Kampfes zwischen einer Wespe und einer Weberknechtspinne. Ort des Geschehens: Ein ausgetrockneter Brunnen. Die Wespe stürzte sich auf das Krabbeltier und es begann ein zähes Ringen. Aber selbst die Stinkdrüsen, über die eine Weberknechtspinne bekanntlich verfügt, nützten nichts.
Mir ihren langen Beinen versuchte die Spinne vergeblich die Wespe zu umschlingen um sich ihrer irgendwie erwehren zu können, während die Wespe mittels ihrer brachialen Beißwerkzeuge sich daran machte nacheinander die Spinnenbeine abzubeißen.
Die Weberknechtspinne strampelte um ihr Leben. Aber gegen die eiserne Umklammerung der Wespe hatte sie einfach keine Chance. Nachdem die acht Spinnenbeinchen abgebissen waren packte die Wespe den vermutlich noch lebenden Körperrumpf, eine kleine runde Kugel, und flog mit ihrer Beute auf und davon. Drei auf dem Boden liegende abgebissene Spinnenbeinchen, die noch durch einen Gewebefetzen zusammengehalten wurden, zuckten noch eine Weile vor sich hin. Bizarr.

Ja, um die Natur zu ertragen, braucht man starke Nerven ...

Schöne Grüße,
Matula

G. Neville,

Eine interessante Beobachtung hast du da gemacht, die uns wieder daran erinnert, dass ein Gesetz der grausamen Natur schon immer lautete:
Fressen und gefressen werden.

Wegen dieser Grausamkeit sagte einmal ein Politiker (Gott habe ihn selig): 'Ich kann nicht mehr an einen guten Schöpfer glauben, seit ich weiß, dass die Schlupfwespe ihre Eier in ein lebendes Insekt befördert und die Larven dieses dann von innen her auffressen.'
Man kann ihn verstehen, denn dieser Horror hört sich teuflisch an.

Denken wir lieber an das Lichte und das Schöne, dann ziehen wir es an (Prentice Mulford)
lg aliceg