Tol-Quar (F)

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Tezetto

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Ich sehe den Mann
auf dem Rücken liegend
sehe den Skorpion auf seinem Gesicht
seine Glieder verdreht
seine Augen gebrochen
ohne Licht
nicht mehr menschlich

Sehe Tol-Quar
über ihn gebeugt
er nimmt
der Leiche
den gläsernen Stein
von ihrem Hals

[ 8]Seine Gedanken
[ 8]schweben zurück nach Irad
[ 8]der goldenen Stadt
[ 8]zur Küste
[ 8]dem Silberstrand
[ 8]und den Palmen
[ 8]aus Onyx

[ 8]Sie treiben weiter zu Ri-Lah
[ 8]er sieht ihr Himmelsauge
[ 8]lässt ihr Haar
[ 8]durch seine Finger gleiten
[ 8]er fühlt das Samt
[ 8]ihrer Haut

[ 8]Dann Dunkelheit
[ 8]Schmerz
[ 8]als der Wächter die Kunde bringt
[ 8]von Ri-Lah´s Tod
[ 8]vom Raub seines Geschenkes
[ 8]dem Wasserstern
[ 8]Tol-Quar´s wertvollstem Besitz

[ 8]Die Zeit der Verfolgung
[ 8]der Jagd
[ 8]kommt zurück
[ 8]Die Zeit der Wüsten
[ 8]Wälder
[ 8]und Flüsse
[ 8]nur der Gedanke
[ 8]an seinen Schwur
[ 8]treibt ihn voran

[ 8]Und dann der Mörder
[ 8]Er richtet ihn
[ 8]nach dem Gesetz der Sippe
[ 8]sein Schwert reisst
[ 8]ihm das Herz
[ 8]aus dem Leib


Er öffnet die Augen
wendet sich ab
kehrt heim nach Irad
und
der Stern findet zurück
lässt Ri-Lah
endlich ruhen

Aber
Tol-Quar bleiben nur
die Bilder
vor seinem Auge
auf denen die ist
die seine Tochter war
 

Lord Stark

Mitglied
sehr schöne Poesie, hat mich tief berührt.

besonders beeindruckend fand ich, daß nicht nur Sinneseindrücke geschildert, sondern eine ganze Geschichte erzählt wurde.
 

Mazirian

Mitglied
Seufz

Kann mich dem Lord nur anschließen. Ein Gedicht zum Augen zu machen und in ferne nebelverhangene Reiche zu blicken. Hat einen Hauch von C.A. Smiths "Tolometh".
Sehr stilsicher erzeugte Atmosphäre.
Schreibst du auch Prosa? Wenn nicht - setz dich dran! ;)

Gruß

Achim
 



 
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