tot

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S

samuel

Gast
Danke, dass Du auf diesen Text reagiert hast, Herbert!

LG, samuel
 
Hallo samuel,
ein trauriges Gedicht, das absolut nicht kitschig und deswegen richtig gut ist.

Die letzten Zeilen würde ich in
jetzt braucht er nur noch dein gedächtnis umändern.
Gruß
Karl
 
R

Rose

Gast
Hallo samuel,

ein tief bewegendes Gedicht ist dir gelungen. Meine Seele weint ...

Evtl. ein kleiner Tippfehler: Müsste es nicht befeuchte[blue]s[/blue]t heißen?

Ganz liebe Grüße
Rose
 

JackoF

Mitglied
Hallo samuel,

ehrlich gesagt - diesen Text verstehe ich nicht :-(((
(bin da wohl der einzige, macht ja nichts...)

Meine grundsätzliche Frage :
Ist hier dieser Vater tatsächlich schon tot ?, und findet nun in der gedanklichen Nachschau durch die Lebenden plötzlich(wie so oft üblich) ein verlogen, menschliches Anschauen,
oder
ist er z.B. komplett,
ohne eigenen Willen, Dement, und ist nun auf den Willen seiner Umgebung, ihres Spiels, reduziert ?

Ebenso erschließt sich mir leider auch diese Bild
"die schönheit der toten," überhaupt nicht ??

Vielleicht könntest Du mir ja einige gedankliche Tips geben :)) / würde mich darüber freuen..

und ein lebendiges schüss, Jacko

--
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo samuel,
ein sinniges stück von dir.

ein toter, der platz macht, öffnet den raum, den er verlässt.
für neues? für eigene bilder?
das gefällt mir sehr.

" grüßt aus der ferne dein vater"

gelungen ambivalent:
weil hier sowohl der vater noch grüßen kann, also gemeint wäre
als auch lyrdu möglich wäre.
letzte strophe:

tragisch schön: hoffnung und wünschen des verstorbenen hineingewebt.
Die erinnerung ist das einzige paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können.
lg
ralf
 
Lieber samuel,

sehr in die Tiefe gehend kommen deine Zeilen bei mir an. Ich möchte die Worte von Ralf aufgreifen, denn treffender kann ich es auch nicht beschrebien:

tragisch schön: hoffnung und wünschen des verstorbenen hineingewebt. Die erinnerung ist das einzige paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Lieben Gruß,
Estrella
 
S

samuel

Gast
Danke, liebe Leute, für die guten Rückmeldungen! Ich freue mich, dass der Text einige von Euch auch berührt hat! So ist mir doch etwas gelungen, außer nur meinen Schmerz auszudrücken.

Rose: "befeuchtet" soll eine (vielleicht etwas altertümliche?) Abkürzung sein für "befeuchtet hast".

Bernd: Ich hatte eigentlich an die Öffnung psychischer/geistig-spiritueller Räume gedacht; aber versteh Du, so lange es Sinn macht, meinen Text, wie Du willst.

Karl: Dein Lob freut mich besonders, vor allem, weil wir so unterschiedliche Schreib- (aber nicht unbedingt auch Empfindungs-)Weisen haben.

Ach ja, JackoF: Es ist mein Vater, der gestorben ist. Der Text soll keine Beweihräucherung, keine Beschönigung sein. Er konstatiert (fast) nur. Die Schönheit der Toten ist ihre Würde, die sie behalten haben und zeigen, ist auch ihr Mahnmal-Sein.

Mehr will ich nicht schreiben; es steht alles im Text.

LG, samuel
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich finde das Gedicht sehr stark im Ausdruck.

Allerdings frage ich mich, ob du nicht ohne
tot

jetzt besingst du die schönheit der toten,
ihr schweigen,
den raum, den sie öffnen

grüßt aus der ferne dein vater,
[strike]dem du [/strike] zärtlich,
der mund noch befeuchtet

jetzt braucht er dich nicht mehr -
nur dein gedächtnis
auskommen könntest. Das nähme dem Gedicht etwas Starre und zeigte, wie frisch dein Erleben noch im Gedächtnis haftet ...
Die Aussage änderte sich allerdings etwas, weil du selber aus der Szene draußen bist. - Na, denk mal drüber nach. :)

Heidrun
 
A

aksapo

Gast
Hallo Samuel
Dein Gedicht berührt sehr, es ist traurig aber schön.
Eine Kleinigkeit, wenn ich sagen darf:
"Gedächtnis" würde ich nicht sagen, denn Vater will sicher nicht dein Gedächtnis, sondern "Dein an ihn Denken"

vers...jetzt braucht er dich nicht mehr
nur Dein an ihn Denken.. z.B..

Lg Aksapo
 
S

samuel

Gast
Gedächtnis

Danke, Aksapo, für Deine Rückmeldung! Schön, dass mein Text eine so positive Resonanz bei Dir findet!

Was allerdings das Wort "Gedächtnis" angeht, so sehe ich keinen Grund, es zu ändern: Ich verwende es im Sinne von (und jetzt schlage ich nach) "(ehrendes) Andenken, Gedenken"; vgl. Duden. Wörterbuch der deutschen Sprache; vgl. auch Friedrich Höderlin, Andenken:
Es nehmet aber
Und giebt Gedächtniß die See,
Und die Lieb’ auch heftet fleißig die Augen,
Was bleibet aber, stiften die Dichter.
LG, samuel
 
S

samuel

Gast
tot

jetzt besingst du die schönheit der toten,
ihr schweigen,
den raum, den sie öffnen

grüßt aus der ferne der vater,
dem du zärtlich
den mund noch befeuchtet

jetzt braucht er dich nicht mehr,
nur dein gedächtnis
 



 
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