Tot oder verheiratet

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Hans Dotterich

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Tot oder verheiratet

Entschuldigen Sie, wenn ich Sie hier einfach anquatsche. Das ist nicht meine Kinderstube, langes Blabla ist mir zuwider. Bei Ihnen mache ich eine Ausnahme. Bilden Sie sich darauf bloß nichts ein! Ich kürze lange Sätze mit der Knarre. Solche Vögel wie Sie sind mir sowieso suspekt. Das finden Sie jetzt beschissen? Machen sie nicht so ’n klägliches Gesicht, als hätten Sie in die Hundekacke getreten. Sie denken, der Kerl da muss krank sein, wie dieser widerliche Rod Levinsky! Ha Ha Ha Ha Ha! Der Depp, der im Fernsehen groß rauskommt. Glauben Sie das nicht. Ich bin Lash Canino. Was sagten Sie?

Sie haben Ihren Chandler nicht gelesen, wie? War mir klar. Aber versuchen Sie nicht mich für dumm zu verkaufen! Das haben andere schon vor Ihnen probiert. Wollten mir weißzumachen, sie hätten keine Ahnung. Peng! Sind allesamt Geschichte.

Mr. Chandler hat mich geschaffen, Raymond Chandler höchst selbst in seinem Wahn von Mordlust! Der war ein Schriftsteller aus Chikago. Liegt jetzt in La Jolla auf‘m Friehof. „Tote schlafen fest“, „The Big Sleep“. Klingelts jetzt? Philip Marlowe? Bücher lesen Sie wohl nicht? Sie lassen sich das lieber von Humpy Bogart oder Alain Delon haarklein vormimmen, oder als Raubkopie oder auf Youtube runterspulen. Das schlürfen Sie dann zu öligen Kartoffelchips und lauwarme Cola.

Ich, ganz allein ich habe sie alle umgelegt für ihn, mit dieser Puste hier. Bei dem kleinen Dicken aus dem Hotel war’s halt mal Cyanid. Marlowe hat bei mir den Schlagring geküsst, da brauchte ich zwei Anläufe, und dann war er vor der Kimme. Wenn nicht diese dumme Schlampe gesponnen hätte… Weiber halt. Phil Marlowe ist Raymond Chandlers Alter Ego. Der Chandler selbst war ein fieser Typ. Bei den Girls ist er immer abgeblitzt, kleiner pummliger Brillenträger, dann hat er gesoffen und rumgepöbelt. Eine alte Tante war am Ende seine Nixe.

Deshalb hat er sich diesen Marlowe zur Seite gestellt. Eine mitfühlende, weiche Seele, boah, so wie der Chandler das sich vorgestellt hat und er selbst gerne gewesen wäre, obwohl er genau wusste, das war Illusion. Mich, Lash Canino, hat er deshalb als Zerstörer geschaffen. ich bin Marlowes böser Schatten. Wir drei gehörten zusammen. Auch ich bin Chandlers Alter Ego, komme aber aus dem Abgrund. Die ganze reudige Sippschaft von Besserwissern und Klugscheißern habe ich für Chandler ausgeknipst, das ist meine Art, um im Roman für Struktur zu sorgen. Bitte sehr, war mir ein Vergnügen, Mister Chandler. Aber Schwamm drüber. Ist lange her.

Kommen wir nun zur Sache, reden wir Tacheles. Sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht vor dem Idioten hier gewarnt! Passen Sie bloß auf! Dieser Typ kennt keinen Spass. Nein, der macht vor der simpelsten Pointe schlapp und reißt jeden Gag runter. Sie müssen ihm erklären, was am Witz lustig ist, und deshalb schreibt er solche Tragödien. Mich hat er zu diesem Blödmann von Rod Levinsky degradiert, jawohl, zu dieser Lachnummer von Bösewicht! Ich könnte dem Kerl den Hals umdrehen. Rod Levinsky, das passt zu ihm. Ein dünner Schleimer, Schwachmat von Beruf. So Typen habe ich schon mit dem Schnuller ausgelutscht.

Haben Sie schon einmal einen von seinen miesen Texten gelesen? Haben Sie, natürlich, geben Sie’s zu. Er schreibt ja extra für Sie und Ihresgleichen. Und bildet sich auch noch etwas darauf ein! Wieso lassen Sie sich das gefallen? Da klaut einer die ausgefeiltesten Typen aus dem Roman eines Klasse-Schriftstellers wie Chandler. Er gibt ihnen neue Namen und denkt dann, er wäre Marcel Proust. Das Gefasel rundherum ist so seicht, dass Mutter Theresa aufpassen muss nicht den Teufel zu beleidigen. Schwache Story, schlecht erzählt, unglaubwürdig zusammengeschustert, Billigware fürs Altpapier. Da können selbst Profis wie meine Wenigkeit nichts mehr retten. Ein Kriminalroman soll das sein? Ach, was geht’s mich an? Beschweren Sie sich doch beim Feuilleton der FAZ oder beim Ku-Klux-Klan.

Stellen Sie sich vor: dieser Levinski ist frisch aus Sing-Sing, wo sie alle angeblich unschuldig und durch Intrigen reingekommen sind. Und als er draußen ist, hat er gleich ´nen Ballermann am Gürtel und einen Stetson auf der Platte. Und ´ne Narbe auf der Backe. Fehlt nur noch das Holzbein. Sowas hätten sie zu meiner Zeit dort achtkantig rausgeschmissen. Und dann fällt ihm nichts Besseres ein als sofort eine millionenschwere Göre zu kidnappen, um ans Geld vom dicken Papa zu kommen. Wie stellt er sich das vor, dieser Anfänger? Trifft er sie an der Bushaltestelle, oder was, und zeigt er die Knarre vor?

„Puppe, gestatten? Sonst machen wir auf dem 38er eine kleine Karrusselfahrt.“ Dann knallt er die Tür von seinem schwarzen 1950er Traction Avant Citroen mit mit kugelzersiebter Heckscheibe und löchrigem Auspuff zu, dass Lino Ventura ihn vollgekotzt hätte. Aber Rod Levinsky ist kugelfest.

„M‘am, tschuldigen Sie den kleinen Überfall. Man erwartet Sie schon auf der Party. Nur liebe Freunde.“ Gott, schon von diesem Gesülze wird einem schlecht, wozu dieses Geschwätz?

„Was bilden Sie sich ein, Sie Flegel? Lassen Sie mich raus, sofort! Oder ich schreie.“ Kleine, vergiss es! Brüll das lieber deinem Textautor ins Ohr und tritt ihm in die Eier. Der Junge mit der Knarre am Steuer meint es gut mit dir und tut sein Bestes, dass wir beide da heil rauskommen.

Benny und Flo. Die beiden tun mir leid. Revolverheld-Kleincharaktere aus einer Django-Masaker-Orgie. Benny ist dünn, lang, schwindsüchtig, nervös, hat eine Reibeisenstimme und läßt das Schießeisen ständig um den Zeigefinger rotieren. Der kleine, fette, pockennarbige Flo hat drei Springmesser in der Socke und einen Morgenstern unter der Mütze. Ich mag die beiden, sie haben in ihrer Karriere nur wenig schöne Szenen gehabt, aber auch sie würden lieber bei Chandler tot im Sumpf liegen als dieses Machwerk hier auszustaffieren.

Dann nimmt Klein-Erna‘s Papa im plüschigen Protzlöffel-Wohnzimmer unter dem Portrait von Franklin Roosevelt den unvermeidlichen anonymen Anruf entgegen. Natürlich mit der üblichen Warnung, dass die Polizei aus dem Spiel bleiben muss. Da kannste nur noch ausrasten! Klar, sowas hab ich auch schon durch den Strumpf ins Telefon geflüstert. Aber nur, wenn mir die Idioten blöd kamen.

Und was tut dieser Trottel? Verzeihung, ich meine nicht den zukünftigen Schwiegerpapa von Rod Levinski, tja, so isses, sondern diesen erbärmlichen Buchstabenkacker, der sich hier rumtreibt. Er läßt Schwiegermama, die am Apparat mitgehört hat, vor Schreck in Ohnmacht fallen. Ehrlich, geht es noch schlimmer? Passen Sie auf, Madam, solange Sie da unten vor Wut am Saum Ihres Perserteppich herumkauen, dass der Autor Sie nicht von dem riesigen schwarzen Steinway in Ihrem Salon überfahren läßt!

Klares, überlegtes Handeln, hier? Fehlanzeige, Leute, denkt doch einmal nach! Dieser Müllmann traut Euch gar keinen Grips zu. Das sagt Ihnen jetzt einer wie ich, dem die Bullen allesamt kreuzweise kommen können. Wollen Sie tatsächlich ins Zuchthaus? Die kriegen Sie wegen Mittäterschaft dran, is‘n Kapitalverbrechen! Wenn Ihre liebe Erbtante erst mal stückweise durch den Briefschlitz nach Hause kommt, dann kommen die Bullen auf den Trichter wie die Fliegen auf den überfahrenen Hund. Was glauben Sie, wieviel mehr Erbtanten von ihren gierigen miesen Neffen für‘n Appel verwurstet werden als von einem Profi für ne Million? Da machen Sie für die Polypen keine Ausnahme, und die sind in Wahrscheinlichkeitsrechnung ziemlich gut. Da sind Sie gleich auf der Abschussliste. Sorry, aber gegen uns Profis sind alle Krimischreiber Nullen. Wir haben die Gerissen- und Skrupellosigkeit aus der Gosse der Slums gelöffelt. Die reine Boshaftigkeit ist es, die uns treibt. Es geht uns nicht um die Knete. O.k., die gehört dazu.

Sehen Sie, wieso bin ich hinter dieser Knalltüte von Marlowe hergehetzt? Glauben Sie, ich mache mir die Gamaschen für die paar Kröten schmutzig? Nein, ich tu’s um zuzusehen, wie sich die miesen Kleinbürger, Spießer, Besserwisser aus Marlowes Dunstkreis Stück für Stück ins Netz verstricken, in die Falle gehen. Die haben alle Dreck am Stecken. Dann gehört ihr mir! Ich schaffe die passende Gelegenheit, ich richte die Bühne für den Shutdown her. Geduld habe Ich. Ich mag es, wenn ihr euch mir widersetzt oder es wenigstens versucht. Versuchen Sie‘s ruhig, hä, hä. Bin keiner, der gern Puddings an die Wand nagelt.

Marlowe und ich, Chandler hat uns zum Team geschmiedet. Dagegen kommen Sie nicht an. Selbst mit Polizei, und selbst wenn das FBI für Sie anrücken sollte, schnappe ich mir Ihren Arsch für meine Pokalsammlung. Das ist Ehrensache.

Immerhin tut Schwiegerpapa dramaturgisch das einzig Richtige. Ich weiß nicht, von wo das geklaut ist. Er läßt die Jungs aus Chikago anrücken, einen ganzen Nachtzug voll davon, mit allem Drum und Dran. Schwiegerpapa ist von der alten Garde, hat früher auch schon für Capone in Krimiheftchen Bier und Schnaps verschifft, hat mit seinem Kapital dann auf bürgerlich-solide gemacht. Zum Wohl, Paps, lass es Dir gut gehen und uns auf die gute alte Prohibition anstoßen, falls du das hier liest!

Den Rest der Story können Sie als Meterware bei Amazon bestellen. Als Rod Levinski die Jungs hundert Seiten später alle umgenietet, einbetoniert, säuregebeizt oder in Krokodilschlünde geworfen hat, da erkennt die entführte Göre in ihrem lausigen Versteck auch ohne Satelitenschüssel, Klimaanlage und Spülmaschine, zu wem sie gehört, und die beiden heiraten.

„Schau mir in die Augen, Kleines!“
„Ja, ich folge Dir bis ans Ende der Welt!“
„Wenn ich es aus der nächsten Bank wieder raus und nach Hause schaffe, dann nur, weil Du auf mich wartest.“

Schniff, jetzt fange ich an zu heulen! Es ist wunderbar! Jetzt, bitte, fragen Sie mich nicht nach der psychologischen Stimmigkeit dieses Happy Ends. Die Göre kennt Chandler natürlich auch nicht, woher denn? Sie wurde mit Heidi und Alm-Öhi großgezogen, oder hat sich als Kind alle Fiury- und Lassie-Serienfilme mit tränenden Pupillen reingezogen. Man sieht die beiden schon vor dem Traualtar stehen.

Was, denken Sie, ist mit Papa und Mama los? Spielen sie die Familienmasche, mit rührseligen Tränen und Umarmungen? Hat Papa die Killer aus Versehen gerufen und sie Rod auf den Hals gehetzt, weil er die falsche Nummer gewählt hat? Oder ist er dement geworden und hat Rod mit einem aus „Sturm der Liebe“ verwechselt? Oder ist das in diesen Kreisen üblich, dass die Seelen grundsätzlich mit Teflon beschichtet sind?

Ich bitte Sie, so blöd können selbst Sie nicht sein. Das ganze Gut-und-Böse-Gefasel ist doch längst abgehalftert. Das sehen Sie ein, nicht wahr? Die Bösen sind tot, die Guten verheiratet. Denken Sie das auch? Typisch. Es ist nämlich umgekehrt: wer am Ende reich verheiratet ist, der war der Gute, und wer tot ist, auf den kommt es nicht mehr an.

Haben Sie mal nach der Dreigroschenoper gegoogelt? „Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral.“ Stimmts oder nicht? Aber nicht einmal den alten Brecht hat diese Nullnummer von Schreiberling hier verstanden. Er hat’s bestimmt tausendmal gelesen und trotzdem nicht kapiert. Man hätte es ihm vielleicht als Buchstabensuppe einflößen müssen. Das Schlusskapitel ist echt rufschädigend für einen wie Lash Canino. Nicht unter uns Ganoven. Die kennen mich und grinsen höhnisch. „Lash, sag, sprichst du auf deine alten Tage das Wort zum Sonntag?“, Nein Freunde, Sie, die Leser dieser Krimis, Sie sind die Beschissenen!

Ich will Ihnen was sagen, und schreiben Sie sich das bloß hinter die Ohren, ehe Sie selbst die Leute mit Krimis anöden! Sie können einem wie mir nicht in die Karten schauen. Das ist für Sie zu hoch. Lassen Sie Ihre Finger von uns! Auch wir Steckbriefgesichter haben ein Ethos. Wir lassen uns nicht ungefragt umbenennen, vermählen und zu Ihren Lakaien machen, wir sind nicht der Fußabtreter Ihrer ach so biederen Wohngemeinschaft aus googelgeschädigten Bildungsnieten. Ich bin mit Bert Brecht durchaus einer Meinung: „Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral.“

Es ist ja nicht so, dass ich gar keine Moral will, und ich sie durch bloße Unmoral vom Sockel stoßen wollte. Ich bin kein Revolutionär. Ich bin wie Sie. Nein, nur Geduld, auch Ihre prüde Scheißmoral soll was von der Beute abkriegen. Aber davor, meine Damen und Herren, und das ist das Happy End von Lash Canino, davor kommt das Fressen!
 

petrasmiles

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Lieber Hans,

ich muss gestehen, bei 'Benny und Flo' bin ich ausgestiegen.
Dabei ist die Geschichte (bis dahin ) aus einem Guß. Ich finde nur diesen 'falschen Ton' so anstrengend zu lesen. Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, als würde jemand mit verstellter Stimme sprechen. In Krimis ist ihr Text meist recht kurz ;-) weil sie ja die Wumme haben, die für sie spricht :D

LG Petra
 

Hans Dotterich

Mitglied
Hallo zusammen,

Danke fürs Lesen! Tatsächlich ist diese Kurzgeschichte ein Experiment. Sie spielt auf drei Ebenen gleichzeitig. Sie liest sich dadurch natürlich nicht einfach, da man zwischen den drei Erzählebenen ständig wechseln muss.

Die "oberste" Ebene ist der Autor einer Kriminalgeschichte. Nach Meining von Mr. Canino nicht sehr talentiert. OK. Mehr als Caninos Meinung erfahren wir auch nicht über den Autor.

Die nächste Ebene ist die Kriminalgeschichte selbst. Die Handlung ist schnell erzählt und ziemlich trivial (was ein gewisses Licht auf den Autor wirft): Ein gewisser Gangster namens Rod Levinski entführt die Tochter aus einer reichen Familie und erpresst von Vater ein Lösegeld. Paps ist aber nicht auf den Kopf gefallen, denn er war einst selbst mal ein Gangster (wenn auch nur in einem Groschenkrimi). Er hat daher noch alte Verbindungen und bestellt die Mafia aus Chikago, um Rod Levinski kalt zu machen. Aber Rod legt die Gangsterbande einen nach dem andern um. Die Tochter sieht ihren Entführer dadurch mit anderen Augen. Sie verliebt sich in ihn. Sie heiraten und sind glücklich, einschließlich Papa und Mama bilden sie eine liebe Familie.

Die dritte Ebene sind die Figuren, die in dieser Geschichte vorkommen. Figuren in einer Geschichte sind an und für sich Erfindungen des jeweiligen Autors. Aber dadurch, dass in beinahe allen trivialen Kriminalstorys ziemlich ähnliche Typen vorkommen, sind es längst Archetypen geworden, um die wir Autoren nicht herum kommen: der böse Obergangster, die arme hilflose Opferfigur-Frau, die spießigen Upper-Class-Typen, die brutalen kleinen Underdogs aus der Gosse (Benny und Flo) für die Drecksarbeit.
Daher hielt ich es für plausibel anzunehmen, dass diese fiktiven Typen in einer eigenen, imaginären Welt tatsächlich existieren und von uns Krimiautoren gewissermaßen für unser Werk nur engagiert werden. Sie spielen in ihrem Roman eine bestimmt Rolle und haben in der Rolle einen Namen, wie Schauspieler im Film oder im Theater. Nun gibt es gute und schlechte Romane, gute und schlechte Krimis, und die agierenden Figuren haben längst ihre private Meinung über diesen und jenen Autor gefasst.

Einer dieser Typen, Lash Canino, meldet sich hier zu Wort, einer, der im amerikanischen Krimi so prominent ist wie Horst Tappert. Dadurch verbindet er die drei Ebenen. Wir erfahren die Kriminalgeschichte aus seinem Mund. Er beklagt sich, dass er hier für die Rolle des Rod Levisnki hergenommen wird, für eine Rolle, die ihn erbärmlich unterfordert. Auch den Mackie Messer hat er wohl gespielt. Und er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Qualitäten des Autors geht.

Lash Canino ist tatsächlich eine Gangsterfigur aus "Tote schlafen fest" von Raymond Chandler. Seit ich diesen Roman vor vielen Jahren zum ersten Mal gelesen habe, ist Lash Canino für mich der Prototyp eines bösartigen Mörders schlechhin. Wie der Weiße Hai ist er skrupellos, unberechenbar und unmenschlich kalt, aber auch irgendwie charmant und intelligent. Chandler schafft ihm eine magische Aura. An ihm vollzieht sich das Schicksal der übrigen Figuren, wie das von Adam und Eva am Flammenschwert des Erzengel Gabriels. Ich war total begeistert.

Ich bin der Meinung, man muss eine so geniale, kompromislose Type auch einmal selbst zu Wort kommen lassen.

Grüße

Hans
 



 
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