Träne

trivial · 1 Dezember 2024

Warum muss ich stark sein
deine Regeln
ohne Spiel
manchmal bin ich die Figur
dann wieder das Brett
auf dem du sie bewegst
von mir zu mir zu mir
in elliptischen Bahnen
im endlichen Bezug
dein schwindenes Licht
wirft die Schatten
meines ich
die Zunge
auf der deine Schwere liegt
spucke ich aus
wie die Namen
die wir uns gaben
doch ganz vergess ich sie nicht
Mutter, Kind

petrasmiles · 2 Dezember 2024

Bedrückend! Ein Kelch Verzweiflung, die schon gar nicht mehr so gefühlt wird, sondern schon in den Knochen steckt. Was für ein Einfühlungsvermögen!

Liebe Grüße
Petra

trivial · 3 Dezember 2024

Liebe Petra,
viel eher möchte ich Dir für dein Einfühlungsvermögen danken. Dass Du meinen Worten Bedeutung gibst, wo sonst nur ohnmächtiges Schweigen ist.

Liebe Grüße
R

petrasmiles · 3 Dezember 2024

Lieber R,

solche Verse berühren erst einmal das Schmerzreservoir im Leser selbst und dann muss man es schaffen, das nicht einfach abzuschütteln, sondern vor allem bei sich hinzusehen und zuzulassen; da sind einige durchlässiger als andere - das ist weder Verdienst noch Versagen. Vielleicht tröstet Dich das.

Liebe Grüße
Petra

mondnein · 3 Dezember 2024

trivial schrieb:
dein schwindenes Licht
wirft die Schatten
meines ich

richtig (wenn das Personalpronomen, wie hier, Substantiv ist):
meines Ich

petrasmiles · 3 Dezember 2024

Ich glaube, da hast Du Recht, Mondnein. Du könntest jetzt antworten, was mein Mann immer sagt: Wo andere noch glauben, weiß ich schon

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