ENachtigall
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Träge gähnt das vieläugige Ungeheuer Dunkel am Rande der Nachtstadt
Schlafe, Ichmich, schlafe
Schlafe, Ichmich, schlafe
Gefangen in einem träumenden Haus
Gelb fließt das Licht
aus Fensterbrunnen über
was Fassade war
wird unsichtbar
Uhren suchen
herzlich digitalisiert
den verlorenen Schlag
Trottoire flüstern
geh weg, geh weg, geh weg
Will aber nach Sehen gehen
Wo die alterstarken Wände wandern
wohnen Schränke mit Lavendelatem
voll von Sommer, Kleidern
Hüten und bergen mein Kindgefühl
Da bin ich Imun, die Starke
Sehe den Mann, der sein Herz verlor
an Ana Bolika
bei einer Hantelbank weinen
Er hatte einmal seine Hand
auf meinem Haar
und in seinen Augen
schwarzes Feuer
Fühlen ist überall und manchmal
ein hohler stiller Raum
flüstert Piano
der Engel der Schutzlosen
schlägt sich Aus seinen Flügeln
flattern schwarz-weiße Töne
fliegt ein Lied
vom Tod, der Liebe macht
Grau geht es gut
sagt Ungefragt, das Schild
am Ortseingang zur Tagstadt
Dahinter steht Schuldbewusst
ein Berg Ich mag ihn nicht
mehr übersteigern
Parke mein Schicksal – sei so frei – in einer träumenden Garage
© elke nachtigall
02/2012