Transit

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Ralf Langer

Mitglied
Transit

Komm, brich auf
und werd ein Teil,
sei du der Pfeil
der schnellen Zeit.
Zusatzstoff: Einsamkeit.
Da hilft kein Ach, kein Weh.
Sei nur du selbst.
Und mache dich
zur Ich-AG.
Dein Mitgefühl
ist Wohlstandsmüll,
ein viel zu weiches Ziel.
Sei hart, sei Stein,
sei mehr ein Wert:
So gürte deine Worte,
form dein Fleisch.
Es ist doch nur
ein kleiner Schnitt
vom Mensch zum Material.
Entwickle dich,
nutz diese Wahl.
Stichwort: Humankapital.
Lebe eine Warteschleife
bis zur letzten Überreife.
Rechne, zähle die Tage.
Willkommen in der Altenplage.
Zum Schluss sei einmal weise:
stirb bitte leise.
 

Ralf Langer

Mitglied
Anmerkung

Da dies Stück sich nicht vollends reimt
habe ich es erst einmal hier eingestellt.

Möge Der Forenredakteur entscheiden

lg
Ralf
 

revilo

Mitglied
Hallo Ralf ! Ein sicherlich interessantes Gedicht, dessen Lesefluß allerdings durch die ( zu ) vielen Zeilenumbrüche gestört wird...........
LG revilo
 
R

Rose

Gast
Hallo Ralf,

deine Gedanken gefallen mir! Vielleicht könnte man auch mit Absätzen arbeiten? Nur eine Frage einer Anfängerin ...

Blumige Grüße
Rose
 
H

Heidrun D.

Gast
Hallo Ralf,

mit der Formatierung kann ich mich anfreunden, aber das Gedicht sollte insgesamt klanglich etwas geglättet werden.

Der Inhalt dagegen erscheint mir nicht ganz logisch. - Bei uns in Deutschland verhalten sich die Armen - ob nun Hartz IV, Ich-AG oder Minimalistenrentner - mucksmäuschenstill, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern.

Insofern ist der Schluss für mich nicht stimmig.

Freundliche Grüße
Heidrun
 

Ralf Langer

Mitglied
HAllO Heidrun,
über dein gesagtes muß ich nocheinmal in Ruhe nachdenken.
Ich habe teilweise versucht die besonderen Begriffe etwas aus ihrem normalen Kontext zu lösen.
Bei anderen wiederum nicht.
Das Gedicht soll ein zynischer Transit durch ein Leben sein,
wie es "den da oben" gefiele.
Hm, meints du nur das der Schluß " sei weise...stirb leise"
nicht stimmt?

Ich versuchen es melodisch zu glätten.
Oh je das wird schwierig.
Hab dank
lg Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Oliver,
Die Zeilenumbrüche sollen die Geschwindigkeit
simulieren.
So wie es beim Transit kein halten gibt.
So will auch lyrich nicht den Leser und sein Auge#zur Ruhe kommen lassen.
Apropos. Ich gehe mit diesen Unworten, aus den verschiedenen
Jahren, schon seit geraumer Zeit schwanger.
Habe vor längerem mal ein Kurzprosaversuch mit diesen Worten gemacht.
Tja was will ich damit sagen?

Zeilenumbruch? Das ist doch als Vorschlag fast schon ein Titel für ein neues Gedicht.
Danke für den Tip
Ralf
 
H

Heidrun D.

Gast
Transit

Komm, brich [blue]nun [/blue]auf
und werd ein Teil[blue];[/blue]
sei du der Pfeil
der schnellen Zeit,
[blue]ein[/blue] Zusatzstoff [blue]zur[/blue] Einsamkeit.
Da hilft kein Ach, [blue]da hilft [/blue]kein Weh,
sei nur du selbst
und mache dich
zur Ich-AG.
Dein Mitgefühl
ist Wohlstandsmüll,
ein viel zu weiches Ziel.
Sei hart, sei Stein,
sei mehr ein Wert:
So gürte deine Worte,
form [blue]um[/blue] dein Fleisch;
es ist doch nur
ein kleiner Schnitt
vom Mensch zum Material.
Entwickle dich,
nutz deine Wahl.
[blue]Das[/blue] Stichwort [blue]sei[/blue]: Human[blue]es[/blue] Kapital.
Leb [blue]deine[/blue] Warteschleife
bis [blue]hin[/blue] zur letzten Überreife.
Rechne, zähle [blue]all[/blue] die Tage ...
Willkommen in der Altenplage.

Am Schluss [strike]sei einmal [/strike] erlösch dann leise:
Stirb [strike]bitte[/strike] "weise"!
So liest es sich schon schmiegsamer. Den Schluss habe ich getauscht, so kommt der Zynismus besser raus. Und beachte bitte auch die veränderte Interpunktion. - Klanglich stockt es noch immer bei "Material" und "Humanes Kapital" ... "Material" spricht man ja eher "Matrial", das geht, aber für "Humankapital" v - v v v würde ich mir was anderes einfallen lassen. ;)

Vielleicht gefällt es dir so besser?

Freundliche Grüße
Heidrun
 

Rhea_Gift

Mitglied
inhaltlich gut - beim Ende und der Form muss ich hier Heidrun zustimmen... ;) Sie hat ja ganz gut vorgearbeitet... :) Vielleicht jetzt einfacher, ein wenig zu feilen noch?

LG, Rhea
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo heidrun,
erst einmal recht herzlichen dank
fuer deine gehaltvollen vorschlaege.
ich bin ganz hin und her gerissen. je laenger ich mich mit diesem stueck auseinandersetze, desto mehr stelle ich fest, das ich mit der gereimten form ungluecklich bin.
die ersten schreibversuche hiervon waren alle ungereimt und mittlerweile
gefallen diese mir wieder mehr.
in mirkeimt die idee deine vorschlaege aufzugreifen und dies stueck runder
zu gestalten und gleichzeitig die erste,
sproedere form zu uebersrbeiten und diese dann als gegenstueck einzustellen.
gruebelnde gruesse
ralf
 



 
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