Traumgedanke

-es ist später Abend, laue Sommernacht, der Himmel wolkenverhangen
-ein Mädchen einsam ,verlassen, von der Welt betrogen, weiß keinen Ausweg mehr
-einsame Gegend, ging auf einen Hügel, unter ihr Klippen, an denen das Meer hohe Wellen bricht
-traurig steht sie da, weint nicht, ihre Augen sind glasig & stumm geradeaus gerichtet
-sie trägt ein langes Tüll- Kleid (schimmert bläulich, wie die Farbe des Himmels an einem klaren Sommertag), weht ihr um Beine, Hüften, Arme, der Wind fährt durch das Kleid
-sie steht stur auf dem hohen Felsen, unter ihr die schwarze See
-ein Schiff fährt langsam vorbei, auf ihm ein Mann, der über die Reling aufs Land sieht, er denkt nach, will Richtung Heimat
-seine Männer (die Crew) sind ebenso an Deck
-dann passieren sie die Felswände & der Blick des Mannes fällt auf den Hügel
-er sieht etwas auf dem Hügel, seine Männer sehen nichts, aber er sieht es: Eine Frau, die dort oben steht, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt, ein Hauch von einem Kleid an
-es beginnt zu nieseln, doch die Frau bleibt stehen
-es sieht aus, als wäre eine lebensgroße Figur an ein Kreuz genagelt & mit Tüchern umwickelt, mit denen der Wind spielt
-seine Augen weiten sich, er sieht (mit leicht geöffnetem Mund) das Mädchen dort oben stehen
-überlegt, was sie wohl dort oben macht: Genießt sie den Wind der durch ihr Kleid fährt oder hat sie vor...
-so weit weg, so unscheinbar und doch sieht er sie klar, denkt für eine Sekunde: Ein Engel über den Klippen, im Sturm der Zeit
-seine Gedanken brechen ab, er sieht sie fallen, sieht, wie sie in die Tiefe stürzt, wie sie ins Wasser fällt
-erschrocken ruft er seinen Männern zu ...
-springt dann über die Reling ins Wasser und schwimmt zu der Stelle, wo sie ins Wasser fiel, er sieht sie nicht mehr
-ihr Körper ist untergegangen, er taucht, holt sie wieder an die Oberfläche, hievt sie an Bord, die Männer helfen
-sie atmet nicht, ist bewusstlos, leblos
-die Wiederbelebungsversuche beginnen, sie beginnt zu atmen, sie spuckt Wasser, öffnet kurz die Augen & schaut ihren Retter an, sie weiß nicht was passiert ist, dann wird sie bewusstlos
-die Männer bringen sie in eine kleine Kabine mit einem Bett drin, hart & unbequem, aber warm
-sie trägt nur ein Hauch von Stoff auf ihrem nassen Körper, sie hüllen sie in Decken
-sie sieht so blass aus, fahl, unscheinbar & doch wunderschön
-sie reden mit ihr, etwa drei Mann sind im Zimmer geblieben, schauen auf die Frau, die sich das Leben nehmen wollte, fragen sich: Warum? Welches Leid quält diese Frau, dass sie nur den Sprung von den Klippen als Ausweg sah
-ihr Retter schaut sie an, ebenfalls noch triefend nass, blickt sie mit den Augen eines Mannes an, der so eben einen Engel gerettet hat
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Manuela,
ein Engel mit nassen Flügeln?Ist er deshalb abgestürzt?

Nee, mal im Ernst. Ich komme mit der Geschichte nicht so ganz klar, das heißt; ich vermag sie nicht recht einzuordnen. Ist Dein Telegrammstil gewollt? Beim Lesen tauchten vor meinen Augen in rascher Folge immer nur schnell nacheinander geschossene Fotos auf. Absicht? Nun, die Bilder kamen recht gut rüber, aber reicht das, um berührt zu sein? Mir leider nicht.

Gruß Ralph
 



 
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