Traumgeschehen

helmut ganze

Mitglied
Traumgeschehen

Als nach Mitternacht halb zwei
mir im Traum die Polizei
laut an meiner Haustür schellt
und des Nachbars Kampfhund bellt
fährt der Schreck mir in die Glieder
und ich stöhne, nicht schon wieder
warum lässt man mich nicht schlafen
will mich wohl der Himmel strafen
und ich fühl mich, unbeflissen
plötzlich aus dem Schlaf gerissen.

Während ich zur Tür noch wanke
macht sich breit mir der Gedanke
hab ich Unfallflucht begangen
oder trinkend rumgehangen
stand ich heut im Parkverbot
oder fuhr ich noch bei rot
bin ich gar ein Terrorist
wie es heute üblich ist
vieles geht mir durch den Kopf
fühle mich als armer Tropf
und so tapp ich mit Gespür
langsam an die Wohnungstür.

Sind Sie Kowatsch, schnarrt die Frage
durch die Haustürsprechanlage
wenn Sie’s sind, dann kommen Sie
schnell zur Haustür, irgendwie
darauf sag ich frank und frei
dass ich nicht Herr Kowatsch sei
dieser wohne, froh und heiter
nebenan, zwei Häuser weiter
während ich mich doch geniere
wach ich auf, es ist halb viere
liege brav in meinem Bett
finde diesen Zustand nett
und ich tröste mich, benommen
wieder mal davon gekommen.

Heidenau, den 18. 09. 2014
 



 
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