Trotzdem überrascht

4,00 Stern(e) 1 Stimme

Nostoc

Mitglied
„Das schaffen wir nicht!“, rief Captain Delaware.
„Egal, wir müssen es versuchen!“, entgegnete Commander Nolan. Delaware drehte sich hektisch zu ihm um. „Wir können ihn nicht retten, Nolan! Begreifen Sie das doch. Er ist mit seinem Shuttle auf der Oberfläche abgestürzt. Wenn er es geschafft hat, noch seinen Raumanzug anzuziehen, den Helm ordnungsgemäß zu verschließen, die Lebenserhaltungssysteme des Anzugs zu aktivieren und NICHT von irgendwelchen Trümmern des Shuttles durchbohrt worden zu sein, haben wir immer noch 14 Stunden hierher gebraucht, um ihn zu retten!“
Nolan blickte Sie stumm an. Er reckte seinen Kopf nach vorne, bis seine Nase ihre fast berührte. Er konnte ihr dezentes Parfüm riechen. Kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Sie biss die Zähne aufeinander und einige Sekunden starrten sie sich gegenseitig wortlos in die Augen. Dann schlug sie die Augen nieder.
Nolan begann als erster zu sprechen. „Ich weiß, dass es nahezu aussichtslos ist. Die Chancen gehen praktisch gegen Null. Jeder vernünftige Mensch würde einen Eintrag in die Geschichtsbücher machen.“ Er deklamierte: ´Leider verstarb Major Kingsley beim Absturz seines Shuttles auf der Oberfläche des Planeten Jenera, als er sich mit der Regierung des Planeten treffen wollte, um den Eintritt in die ISECU zu verhandeln.`
Die ISECU war die ´Interstellar Emergency Care Unit´ ein Verband irdischer Mediziner, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Verträge mit den besiedelten Planeten unserer Galaxis zu schließen, um eine medizinische Versorgung im Notfall sicherzustellen. Dank der inzwischen entwickelten Technologie interstellarer Reisen konnte die ISECU garantieren, innerhalb von zwei Tagen jeden Punkt innerhalb der Galaxis zu erreichen. Bis dahin mussten sich die Bewohner selbst helfen.
„Ich weiß, dass es sinnlos scheint, den Major zu retten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir es versuchen müssen. Kingsley hat soviel für die anderen Völker innerhalb der ISECU erreicht. Die Sterblichkeit hat signifikant abgenommen, das durchschnittliche Lebensalter der Bewohner hat um 13% zugenommen. Entsprechend konnten die Bewohner länger arbeiten und ihre Planeten enorm weiterentwickeln. Der Wohlstand hat sich verbessert und und und.“ Er holte tief Luft, um weiterzusprechen.
„Ist ja gut, ist ja gut!“ Delaware unterbrach ihn. „Sie haben ja recht! Wollen wir jetzt weitersuchen?“ Ihr Unterton klang ziemlich genervt.
Nolan setzte ein leichtes Grinsen auf, so wie nur er grinsen konnte, zog eine Augenbraue nach oben und sagte nur „Geht doch!“
Sie suchten die Oberfläche weiter ab. Trümmerteile, Rauch, Spiegelungen von Metallteilen der Hülle des Shuttles wären Signale, die zumindest auf den Aufenthaltsort des Majors hindeuten könnten. Zwei weitere Stunden vergingen quälend langsam und – ergebnislos.
„Das hat doch alles keinen Sinn!“ jammerte Captain Delaware und schlug verzweifelt mit der Faust auf das Pult vor ihr.
„Langstreckensensoren aktiviert!“ sprach eine freundliche männliche Stimme aus den Bordlautsprechern.
Delaware schreckte erstaunt auf. „Verdammt, die waren die ganze Zeit ausgeschaltet?“
Nolan rollte mit den Augen. „Captain Delaware, wollen Sie ernsthaft andeuten, dass wir bisher ohne Langstreckensensoren nach Major Kingsley gesucht haben?“ „Nein, N- N- Nein“ stammelte die junge Frau. „Ich hatte sie vorhin nur kurz ausgeschaltet, da es Interferenzen mit unserem Schiffsrumpf gab. Die Sensoren haben unser eigenes Schiff erkannt. Ich verstehe nicht, warum sie jetzt ausgeschaltet waren. Ich dachte, ich hätte sie wieder eingeschaltet.“ Jetzt waren ganz deutlich kleine Schweißtröpfchen auf ihrer Stirn zu sehen. Sie war eine ganz junge Offizierin der Flotte, sehr engagiert, hatte ihre Ausbildung nur mit Bestnoten abgeschnitten und wollte unbedingt auf diese Rettungsmission mitkommen, um sich zu bewähren.
„Was für Interferenzen?“ fragte Nolan nach, inzwischen besänftigt.
„Es liegt an der stärkeren Krümmung des Planeten.“, erläuterte Delaware. „Aufgrund dessen haben die Sensoren quasi unser eigenes Echo aufgefangen“ Sie erläuterte noch einige technische Details, von denen Nolan kein Wort verstand.
Er zog wieder eine Augenbraue hoch. „Also wie ein Hund, der seinem eigenen Schwanz hinterherjagt?“
Nun war es an Delaware, mit den Augen zu rollen. „Ja, wenn Sie so wollen.“ Sie war gekränkt, weil Nolan ihre raumwissenschaftlichen Ausführungen mit so einem banalen Beispiel zusammengefasst hatte. Sie war sehr stolz auf ihre guten Noten und fand Nolan schon immer arrogant und hochnäsig.
„Okay, Schwamm drüber, sind die verdammten Sensoren jetzt eingeschaltet?“
„Ja, Sir!“
„Also weiter, wir haben nicht mehr viel Zeit. Auch bei sparsamer Verwendung müsste die Sauerstoffreserve des Majors bald erschöpft sein“ sagte Nolan. Inzwischen wirkte sogar er etwas angespannt. „Kommen Sie, Delaware, wir finden ihn schon.“
Noch ein weitere Stunde verging, während der sie vor den Monitoren saßen und irgendwo eine Bewegung zu erkennen, die auf den Vermissten Major hindeutete.
Plötzlich riss Delaware die Augen auf, schoss in ihrem Sitz nach vorne und schrie: „Da!“ Sie zeigte mit dem Finger auf einen Monitor, wo man eine kleine Rauchfahne aufsteigen sehen konnte. Nolan hatte es nur einen Sekundenbruchteil später gesehen und begann, nervös auf seinem Sitz hin- und herzurutschen. Ab sofort gaben Sie nur noch technische Kommandos von sich:
„Long-Range-Sensoren aus!“ sagte Delaware.
„Check“ bestätigte Nolan.
„Funkspruch an Zentralregierung: Absturzstelle gefunden! Gehen zur Landung!“
„Zentralregierung informiert“ antwortete diesmal die freundlichen Stimme aus dem Bordlautsprecher des Schiffes. Die Kommunikation mit der Zentralregierung übernahm das Schiff.
„Landegestell ausfahren!“ „
Check!“
Es folgten noch einige weitere Kommandos, die von dem jeweils anderen Crew-Mitglied bestätigt wurden. Das Schiff kam in der Nähe der kleinen Rauchsäule zum Stehen.
„ISECU ruft Major Kingsley“ sprach Nolan in seine Funksprechgarnitur, die er auf dem Kopf hatte. „ISECU ruft Major Kingsley“. Er wiederholte den Ruf immer wieder und lauschte angespannt, doch es kam keine Rückmeldung. Währenddessen packten er und Captain Delaware in Windeseile die Sachen zusammen, die sie nun für ihren Außeneinsatz brauchten. Sie schnallten 4 Taschen auf das Elektro-Quad, das in der Landeluke ihres Schiffes stand. Sie arretierten die Helme auf ihren Raumanzügen. Die Atmosphäre von Jenera war nicht für menschliche Lungen geeignet. Nolan und Delaware setzten sich nebeneinander auf das Quad und die Schiffsluke öffnete sich.
In dem Moment, als sie das Schiff verlassen wollten, wurde das gesamte Schiff in gleißend helles Licht getaucht, das die beiden ISECU-Retter blendete.
„Vielen Dank, sie sind tot!“ Kam von irgendwo eine Stimme. Nolan und Delaware saßen wie vom Donner gerührt auf ihrem Quad. Plötzlich verschwand das Quad. Die Außenluke war weg und allmählich verschwanden auch die anderen Konturen des Schiffes, in dem Nolan und Delaware sich vor einer Sekunde noch befunden hatten.
Delaware ließ die Schultern fallen und rief „Ach, kommen Sie schon!“ In der Nähe ihres Standortes tat sich plötzlich eine Lücke in dem scheinbar unbegrenzten Weiß auf. Wie eine Tür glitt ein Teil der Wand nach oben weg und es trat ein Mann ein mit der gleichen Uniform, wie Nolan und Delaware sie trugen. Er war deutlich älter als sie beide und hatte eine kahle Stirn. Nur an den Seiten gab es noch ein paar graue Haarbüschel, die seine Brille einrahmten.
„Was haben Sie, Delaware? Sie sind tot!“
Nolan protestierte. „Das mit den Langstreckensensoren ist nicht ihre Schuld. Sie hat sich an alle Protokolle gehalten, Kingsley!“
Major Kingsley hatte ein süffisantes Grinsen im Gesicht. „Sie wussten, dass ich zu Verhandlungen auf Jenera war. Sie wussten auch, dass die Bewohner uns bis dato nicht gerade freundlich gesonnen waren. Sie hätten sich vor der Landung noch einmal rückversichern müssen, ob sie es riskieren können, auf Jenera runterzugehen oder nicht. Da das nicht der Fall war, hat man sie abgeschossen!“ Beim letzten Wort zuckte Kingsley mit den Schultern. Nolan und Delaware schauten betreten drein. „
Das Simulatortraining ist vorüber. Kommen Sie beide, wir gehen was essen.“ Kingsley ging voran zur Tür.
„Wissen Sie was, Major Kingsley?“ „
Was, Commander?“
„Ich würde Sie trotzdem retten!“
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nostoc,

ist wohl eher in Richtung Science Fiction, oder?
Der Text ließe sich flüssiger lesen, wenn Du beim Wechsel des Sprechers mit einer neuen Zeile starten würdest. So sollte es bei Dialogen sein. Und ansonsten fehlen an den markanten Stellen die Kommata. Mit dem Beispiel, das ich Dir gebe (der Start in Deine Geschichte), wird es gewiss deutlich, damit Du im weiteren Verlauf die Fehler selbst entdecken kannst.

„Das schaffen wir nicht!“ Komma rief Captain Delaware. neue Zeile „Egal, wir müssen es versuchen!“ Komma entgegnete Commander Nolan. neue Zeile Delaware drehte sich hektisch zu ihm um. „Wir können ihn nicht retten, Nolan! Begreifen Sie das doch. Er ist mit seinem Shuttle auf der Oberfläche abgestürzt. Wenn er ...

Wenn Du weitere Unterstützung brauchst, dann sag bescheid.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

Nostoc

Mitglied
Hallo Nostoc,

ist wohl eher in Richtung Science Fiction, oder?
Der Text ließe sich flüssiger lesen, wenn Du beim Wechsel des Sprechers mit einer neuen Zeile starten würdest. So sollte es bei Dialogen sein. Und ansonsten fehlen an den markanten Stellen die Kommata. Mit dem Beispiel, das ich Dir gebe (der Start in Deine Geschichte), wird es gewiss deutlich, damit Du im weiteren Verlauf die Fehler selbst entdecken kannst.

„Das schaffen wir nicht!“ Komma rief Captain Delaware. neue Zeile „Egal, wir müssen es versuchen!“ Komma entgegnete Commander Nolan. neue Zeile Delaware drehte sich hektisch zu ihm um. „Wir können ihn nicht retten, Nolan! Begreifen Sie das doch. Er ist mit seinem Shuttle auf der Oberfläche abgestürzt. Wenn er ...

Wenn Du weitere Unterstützung brauchst, dann sag bescheid.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
Hallo Rainer Zufall,
danke für den Hinweis. Ja, in den „Formalien“ kann ich mich sicher noch verbessern, ich werde das bei Gelegenheit ändern.
Und ja, es ist Science Fiction, aber auch eine Kurzgeschichte. Was denkst Du, wohin damit?

Schönes Wochenende,
Nostoc
 
Hallo Nostoc,

tja, da es um eine Landung auf einem fremden Planeten geht, würde ich sagen, ist das Science Fiction.
So liest sich das Ganze doch viel angenehmer. Ein paar Kommata fehlen noch zwischen der wörtlichen Rede und der folgenden Inquit-Formel (Nachsätze mit 'sagte', 'jammerte', 'stammelte' o. Ä.). Und einige Anführungszeichen sind verrutscht.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

Nostoc

Mitglied
Hallo Nostoc,

tja, da es um eine Landung auf einem fremden Planeten geht, würde ich sagen, ist das Science Fiction.
So liest sich das Ganze doch viel angenehmer. Ein paar Kommata fehlen noch zwischen der wörtlichen Rede und der folgenden Inquit-Formel (Nachsätze mit 'sagte', 'jammerte', 'stammelte' o. Ä.). Und einige Anführungszeichen sind verrutscht.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
Okay, ich arbeite dran ;)
 



 
Oben Unten