Hi lietzensee!
Vielen Dank für die Bewillkommnung und Deinen Kommentar, der mich sehr gefreut hat! Das Stichwort "Wortsalat" passt perfekt!
Es gibt eine alte katalanisch/spanische Musikform der Renaissancezeit, die Ensalada (Salat), für die eine wilde Mischung aus verschiedensprachigen Liedern in ganz unterschiedlichem Gestus, vom hohen Ton bis zum Nonsenslied, kennzeichnend war. Ich habe bei meinen Zeilen nicht unbedingt an diese alte musikalische Mischmaschform gedacht (und mein Text ist für eine Art "literarische" Ensalada auch zu kurz), aber der Vergleich mit einem Salat trifft ganz gut die Idee hinter meinem Text.
Dass Dir der Salat auch noch mundete, freut mich natürlich umso mehr!
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Moin Hans!
Danke für die Rückmeldung! Also eine südseegestrandete Titanic als Iceberg survivor find ich als korrespondierendes Bild zu meinem Gedicht ziemlich cool!
Was kann ich sonst gegen Deine Ratlosigkeit unternehmen? Vielleicht (hoffentlich) hilft auch mein Kommentar-Kommentar zu Fees Anmerkung weiter?
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Hey Fee!
Auch Dir einen lieben Dank für die kommentierende Beschäftigung mit meinen Zeilen! Offensichtlich fühlst Du Dich vom sich bildungshuberisch-philosopischen Titel etwas in die Irre geführt (und Du magst hier womöglich auch eine gewisse Abgehobenheit des Autors herauslesen)? Auf alle Fälle hast Du ausgehend vom Titel etwas anderes erwartet. Und dann stören Dich formal die Denglisch-Wortneuschöpfungen im Text und inhaltlich die fehlende "Botschaft" (deren Vorhandensein für Dich durch den Titel eigentlich anmoderiert worden ist).
Also, Deine Befemdnis kann ich gut nachvollziehen, der Text ist auch ein bisschen ... na ... stichelig (oder so) ... lietzensee hat das als Bitteraroma im Wortsalat herausgeschmeckt.
Tatsächlich würde ich den Text eher im leicht schwarzgallig-humoristischen Bereich (mit Nonsens-Anklängen) ansiedeln als in der philosophischen Ecke, weshalb es hier auch nicht wirklich um eine "Botschaft" im engeren Sinne geht. Ich bin persönlich auch nicht unbedingt der allergrößte Fan von Ideen-Lyrik, welche sich der philosophischen Welterklärung verschreibt oder als Lebensratgeber zu fungieren trachtet. Wenn ich auch diesem Genre durchaus seine Berechtigung nicht absprechen will, so erscheint es mir doch zumeist sinniger, philosophische Ideen in einem Prosatext darzubieten, weil dies zumeist der Verständlichkeit des Textes entgegenkommt.
Also: Bei meinem Schiffbruch geht es vornehmlich um einen naiven Spaß an dem wilden Ritt durch ziemlich diverse Assoziationsfelder, wobei das Thema einer etwas traumatischen Strandung ein leicht zerschlissenes roten Fädchen in dem ganzen andeutet. Have-Fun-Dichtung.
Und speaking of Denglisch: Ich finde das persönlich gar nicht schlimm und sehe darin auch keine Neumanifestation eines Sprachverfalls im Zeichen moderner Medien oder der Globalisierung oder eines Verfalls klassicher Bildung. Schon seit den Anfängen der neuhocheutschen Schriftsprache (bzw. auch schon vorher), gab es diese Infiltration mit fremdsprachlichen Einsprengseln, ob aus dem Lateinischen, dem Französichen oder eben dem Englischen. Und immer haben die sprachlichen Neophyten Gegenbewegungen zur Schaffung von deutschen Ausdrücken für die ungeliebten Fremdwörter geführt, so dass dieses Wechselspiel von Fremdsprachbeimenung und Neusprachschöpfungen sich höchst belebend ausgewirkt hat. Ohne den fremdsprachlichen "Moment" hätten wir nicht den "Augenblick", ohne "Rendezvous" kein "Stelldichein" usw.
Meine eigenartiges Hybridwort "Escapegefährten" mit der Amalgamierung von englischem und deutschem Ausdruck ist dabei sicher kein "gutes Deutsch" sondern eine gewollte Flapsigkeit. Dieses Wort soll also den eher ins Augenzwinkernde spielenden Veräppelungston des Textes ankündigen.
Völlig ungewollt war hierbei allerdings, dass Du Dir als Leser veräppelt vorgekommen bist. Das etwas grimmige "Lächeln", welches den Text durchzieht, dient der Abwehr der "schlechtesten aller Welten", wobei diese Abgrenzbewegung und pessimistische Grundhaltung, das sei auch betont, nicht mein letztes und einziges Wort bleiben soll. Vielleicht also auf Wiederlesen mit versöhnlicheren Zeilen!
LG Euch allen!
S.