Über Dichter und Autoren

dichter und autoren haben
kaum anerkennung für einander
übrig
außer über diese distanzen:

übersetzungen
kulturräume
jahrhunderte
opportunismus

wer in denkfiguren haust
von komplexen durchdrungene
rastlosigkeit

wenn sie zu ratlosigkeit wurde
wer schreiend schweigt
wer an nichts und niemanden glaubt

traut sich selbst nicht
wenn der verstand die empfindung
irreführt


MUCH LOVE / VIEL LIEBE

Ein bisschen Ausformulierung darf man bei einem Gedicht schon erwarten.

Gruß, blackout

Das hat das Zeug zu einem guten Gedicht. Du solltest es aber noch sprachlich verfeinern ! LG revilo

Moin Tissop,

ich sehe es ähnlich wie blackout und revilo. Im Moment ist es eher ein Prosa-Text mit Zeilenumbrüchen - wobei mir schon klar ist, dass die Grenze zwischen Prosa-Lyrik und Lyrik nie so ganz eindeutig ist (hier ist es mir aber schon zu eindeutig Prosa ).

Liebe Grüße

Andreas

Klar, daran kann noch gefeilt werden. Euer Feedback gibt mir gute Denkanstöße. Überarbeitung folgt ;-)

Danke.

dichter und autoren
von distanzen beherrschte
das unterm fingernagel schwarze
das missgönnte das beneidete

außer in übersetzungen
außer in kulturräumen
außer über jahrhunderte

wer an nichts und niemanden glaubt
wer schreiend schweigt
wer im elfenbeinturm haust

Gut gemacht die Überarbeitung, Tissop. Die Frage bleibt für mich aber trotzdem: Was kann der schreiben, der an nichts und niemanden glaubt, der schreiend schweigt und der im Elfenbeinturm haust? Du lässt es offen, dadurch entsteht der Eindruck, für mich jedenfalls, dass du Angst hast vor deinen eigenen Schlussfolgerungen und selbst, um mit deinen eigenen Versen zu sprechen, schreiend schweigst. Mir gefällt deine Überarbeitung, aber da bleibt für mich etwas unausgesprochen, was unbedingt hineingehört. Natürlich, man kann dem Leser vieles an Schlussfolgerungen überlassen, aber nicht alles. Nämlich das Wichtigste, die Frage: Was ist das für einer, welchen Anteil hat er nicht nur an der Literatur nicht? Du setzt auf das Selberdenken des Lesers, aber das kannst du meiner Ansicht nach in unserer Gegenwart nicht mehr voraussetzen. Warum das so ist, das aber ist ein anderes Thema.

Gruß, blackout

Na ja, das wäre Auslegungssache ;-) Ich danke dir jedenfalls für deine Kritik, blackout.

Liebe Grüße

Tissop