Über Dickens und Roussel

Draußen Regen, frühe Nacht; über Roussel über Kopfhörer denkt er nach 5, 6 Takten gleich: "Komisch, klingt so wie Dickens." Synästhesien. Er behauptet ja, er könne das: die Farben der Töne sehen, aber hier setzt er noch eins drauf. Roussel beschert uns die fette lustig-traurige Dramaturgie eines Dickens-Wälzers, die immer nur ein ganz klein wenig schmutzig, schief, böse und finster ist, in der alles Unglück immer nur Feuilleton-Unglück bleibt, eingebettet in die biedermeierliche Behaglichkeit der Bibliothek mit Tee und Kerzenschein, während es draußen - zumindest - regnet. Ganz gewaltige Akkorde, prä-Mahlerisch, die perfekt zu den prä-kafkaesken Düsterlichkeiten in zum Beispiel Dickens "Bleakhouse" passen, wenn der ewige, täglich vergebliche Tanz der Appellanten in der Chancery beschrieben wird.
 



 
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