Über Philosophie

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norawind

Mitglied
Über Philosophie
von Nora Wind

Ahoi, Philosophen!
Für euch die paar Strophen.
Ich meine die alten,
die weisen Gestalten,
die Kämpfer der Klarheit
im Streit um die Wahrheit.
Wie klug eure Worte!
Verschieden die Orte:
die Zellen, Paläste,
auch Höhlen und Knäste,

sogar eine Tonne!
Doch kam nicht von dort
das folgende Wort.
Ein König entschied,
dass „unter der Sonne
nichts Neues geschieht.“

In simplen Prozessen
der menschlichen Wahl
„kommt immer das Essen
vor jeder Moral.“

Das nutzte sehr weise
der Eine und gab
dem Bruder die Speise;
der diente ihm leise
dafür bis zum Grab.

Und heute für’ s Dienen
bekommt man das Geld.
Auf sicheren Schienen
bewegt sich die Welt;

umkreist die Moneten
mit größerer Wonne,
als die von Planeten
im Kreis um die Sonne.

Und somit ernenn’ ich
in diesen Scherzstrophen
den guten Herrn Pfennig
zum Bestphilosophen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
"Es gibt nichts Neues unter der Sonne"

Daß "unter der Sonne nichts Neues" geschieht, zu ergänzen um "Alles ist eitel, ein bloßes Haschen nach Wind!" - ist der Refrain im Buch "Prediger", das zur salomonischen Literatur des Alten Testaments gehört. Nicht eigentlich Philosophie (und weder von Diogenes in der Tonne noch von Alexander, der ihn besuchte), sondern weise Dichtung.
 

Tula

Mitglied
Hallo norawind

die Absicht ist klar, kann mich selbst aber nicht entscheiden: ist der Text einfach nicht tief oder nicht lustig genug.

Ich finde den inhaltlichen Bruch zur dritten Strophe einfach zu stark:

In simplen Prozessen
der menschlichen Wahl
„kommt immer das Essen
vor jeder Moral.“

die ist eigentlich sehr gut. WIE Du da hinkommst, ist weniger logisch. Es könnte zum Beispiel die abschliessende Strophe sein und der Text davor erklärt, warum (mit welcher "Realphilosophie")Du trotz aller Tiefe der Gedanken der alten Weisen zu diesem Schluss kommst.


LG
Tula
 



 
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