Überlegung

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anemone

Mitglied
Überlegung

Im Vogelhaus summt es. Da haben zur Zeit
die Wespen sich eingerichtet.
Dort näher zu kommen, bedeutet Streit.
Sie warten pechschwarz zum Kampfe bereit
vor ihrer Behausung im Schatten der
Bäume. Das kann einen bösen Angriff bedeuten.
Strecken wir die Waffen, die da sind
Wasser vielleicht oder Rauch?
Klar gibt es danach keine Wespen mehr!
Doch wo kommt dann noch die Bestäubung her?

Lassen wir ihnen das Vogelhaus,
sind dann Wespenstiche bei uns Brauch?
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,

fängt ordentlich an aber dann stimmen die Bilder nicht mehr und der Rhythmus geht verloren.

Die Inspiration hielt genau bis Zeile 4, der Rest ist "drangeschustert". Aber das weißt Du ja selbst.

Gruß

Jürgen
 

anemone

Mitglied
Es geht um die Wahrheit, Jote. Sie haben sich alle um das Einflugloch versammelt,
, als wollten sie uns drohen. Ob sie noch ihre Kameraden ins Innere lassen? Sieht nicht so aus!
Gruß anemone
 

Tula

Mitglied
Hallo anemone

Nach fast 600 Gedichten solltest du vielleicht wissen, was wir mit Metrik meinen und warum diese bei einem Reimgedicht wichtig ist. Dieses hat noch eine bis Zeile 4, dann ist es eher ein ungereimtes.
Inhaltlich keine Spur von Verdichtung.

LG
Tula
 

anemone

Mitglied
Hallo Tula,
Ich habe versucht, mich bei der 2. Strophe an die Metrik zu halten. Ist mir das jetzt besser gelungen?

Ein Gärtner starb nach Wespenstichen,
so teilt die Presse heute mit.
Sie stachen mehrmals diesen Gärtner
nach Heckenschneiden mitten in sein Gesicht.

Insektennester sind verborgen
in Hecken, oft, nicht einzusehen und
Heckenscheren Skrupel nicht kennen;
der Mensch muss Wespennester sehn!

Anemone
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Liebe anemone,

es ist eine Selbstverständlichkeit, daß "Metrik" mehr oder weniger geschlossen oder offen sein kann.

Es ist nicht so schwer, die Regelhaft Deines Gedichtes etwas mehr einzuengen, für die Freigänger, die sich in ihre Zelle zurücksehnen.

Ich kennzeichne die Hebungen (die betonten Silben) mit Blau, damit man es besser vor Augen hat:

Im V[blue]o[/blue]gelhaus s[blue]u[/blue]mmt es. Da h[blue]a[/blue]ben zur Z[blue]ei[/blue]t
die W[blue]e[/blue]spen sich [blue]ei[/blue]nger[blue]i[/blue]chtet.
Dort n[blue]ä[/blue]her zu k[blue]o[/blue]mmen, bed[blue]eu[/blue]tet Str[blue]ei[/blue]t.
Sie w[blue]a[/blue]rten p[blue]e[/blue]chschwarz zum K[blue]a[/blue]mpfe ber[blue]ei[/blue]t
vor [blue]i[/blue]hrer Beh[blue]au[/blue]sung im Sch[blue]a[/blue]tten der Bäume.
Ich hole "Bäume" hinauf in den Vers darüber.
Das k[blue]a[/blue]nn einen b[blue]ö[/blue]sen [blue]A[/blue]ngriff bed[blue]eu[/blue]ten.
Im Folgenden wirds in der Tat "offener" (drei Unbetonte nebeneinander im nächsten Vers):
Str[blue]e[/blue]cken wir die W[blue]a[/blue]ffen, d[blue]ie[/blue] da s[blue]i[/blue]nd
W[blue]a[/blue]sser viell[blue]ei[/blue]cht oder R[blue]au[/blue]ch?
Klar g[blue]i[/blue]bt es dan[blue]a[/blue]ch keine W[blue]e[/blue]spen mehr!
Doch w[blue]o[/blue] kommt dann n[blue]o[/blue]ch die Best[blue]äu[/blue]bung h[blue]e[/blue]r?

L[blue]a[/blue]ssen wir [blue]i[/blue]hnen das V[blue]o[/blue]gelh[blue]au[/blue]s,
sind [strike]dann [/strike]W[blue]e[/blue]spenst[blue]i[/blue]che dann[/blue] b[blue]ei[/blue] uns Br[blue]au[/blue]ch?
Diesen letzten Vers würde ich so umstellen.
Es bleibt also nur noch die eine Stelle (weiter oben) mit den drei Unbetonten.
Wichtiger als metrisches Regelgeleier ist natürlich der erzählende Sprachfluß. Lies es selbst, ob es "fließt", und zwar, ohne auf den Linkesbeinrechtesbeinwechsel zu achten.

grusz, hansz
 
A

aligaga

Gast
Nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt zählt! Die Aussage
Klar gibt es danach keine Wespen mehr!
Doch wo kommt dann noch die Bestäubung her?
ist unsinnig. Wespen bestäuben nichts.

Das machen die Bienchen.

Heiter

aligaga
 
@ ali

Wespen bestäuben nichts.
Folgendes las ich bei deiner ungeliebten Tante Google:

Bienen als Bestäuber – da ist klar, dass die Tiere für Natur und Mensch sehr wichtig sind. Dabei tun auch Fliegen, Käfer, [blue]Wespen[/blue], Schmetterlinge und Motten ihr Werk dafür. Und das werde unterschätzt, lautet das Ergebnis einer Studie. Zudem würden diese [blue]Bestäuber[/blue] weniger von Umweltveränderungen beeinträchtigt als Honigbienen, schreiben die Forscher in den „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (“PNAS“).
 



 
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