Übung

Übung

zunächst abschalten
der Rabatz um dich herum spielt keine Rolle
Du(!) musst stille halten

nimm dir jetzt ein vergessenes Wort
eines, das schon längst keine Bedeutung mehr hat
zum Beispiel: Kaulquappe
oder
Nautilus
von mir aus
Karottenjeans (moonwashed), Sternenhimmel (oh-oh), vielleicht sogar
Ihren Namen

lass das Wort fallen
(du wirst merken wie leicht es eigentlich ist)
in diesen gähnenden Schlund, den du
Lebenserfahrung nennst

lausche ihm hinterher auf seinem Weg
(nicht mit den Ohren, ich meine den Puls!)
je tiefer es sinkt, umso deutlicher wirst du es vernehmen:
dieses aparte Prasseln (aufbegehrend, abrupte Lohen) bezeugt
die Ionisierung deiner Einsichten

öffne deine Katakomben! lass es in dich hinabstürzen und
hab keine Angst vor seinem Aufprall
der befreit Wärme und das Echo
warst einmal du

lieber Tula,
gefällt mir als idee sehr gut. mit dem fluss habe ich ein paar probleme. da stolpere ich - zum beispiel hier:

Tula schrieb:

nimm dir jetzt ein vergessenes Wort

Zum Vergrößern anklicken....

da würde ich ein e weglassen “vergessnes wort“ oder den satz länger bauen.

Tula schrieb:

jeder tiefer es sinkt

Zum Vergrößern anklicken....

hier sollte sicher je stehen
liebe grüße
charlotte

Moin Charlotte
Die erste Stelle habe ich noch so belassen. Die zweite natürlich schnell bereinigt. Komisch, dass man selbst diese offensichtlichen Patzer nicht bemerkt. Ich bin das nicht ganz neue Gedicht gewiss Dutzende Male durchgegangen.

Dankend lieben Gruß
Tula

weißt du, wie oft ich die texte in meinem buch durchgegangen bin? sicher nicht.
im gedruckten buch - zack: ein fehler …

noch mal zum lesefluss - ich fand es nicht einfach es laut zu lesen, weil ich keinen richtigen rhythmus gefunden habe.
aber das kann ja auch absicht sein.
die idee finde ich wundervoll.
liebe grüße
charlotte

p.s. hab jetzt mal auf “meinen“ rhythmus verzichtet - geht doch.

Danke Charlotte
Zum Fluss: ich würde es persönlich langsam rezitieren, eben wie eine Übung, Schritt für Schritt. Vielleicht habe ich es deshalb weniger flüssig gestaltet, d.h. darauf nicht bewusst geachtet

Dankend lieben Gruß
Tula

Tula schrieb:

und das Echo
warst einmal du

Zum Vergrößern anklicken....

.
Gut und lange nachgedacht Tula. Eine Seinsübung, die man täglich machen sollte, Rückenschule für den Geist.
Beislgrüße

Hallo Tula,

ein interessanter Text, der sich nicht "schnell mal so" herunterliest.
Gefällt mir gut und übt sich schön.

Beste Grüße,
Steffen

Guter Text, Tula
Mir gefallen besonders die interessanten Zeilenumbrüche, die die Wichtigkeit bestimmter Worte hervorheben.

Liebe Grüße
Kaetzchen

Hallo Hans
Ich "bewundere" manchmal andere, die sich an für mich wichtige Momente, Stätten usw. nicht oder kaum erinnern. Stellte ich hin und wieder fest, wenn ich Leute 'von damals' traf.
So sind natürlich auch die Wôrter selbst wichtige Gesellen für eine Reise hin und wieder in die Erinnerung. Mit oder ohne Nostalgie.

Dankend lieben Gruß
Tula

Hallo Steffen
Ja, Lyrik als geistiger Schnellimbiss ist die Mühe des Schreibens wohl kaum wert

Danke für deinen Gruß und Sternchen

LG
Tula

Hallo Kätzchen
In der Tat, langsam und mit Geduld, dann wird bei dieser Übung wirklich etwas Wärme frei

Dankend lieben Gruß
Tula