unbeirrbar

ich würde auch gern
jedes jahr aufs neu
unbeirrbar im grünen
meinen weg ans licht
finden nach langem
schlaf stets wissen
wo oben ist wo unten
mich von regenwürmern
kitzeln lassen im
souterrain noch im
verdorren neuem leben
den weg bereiten
diesen inneren trieb
fühlen ihm einfach
folgen und nur
sein



.april_2023

Hallo fee,

dein Gedicht berührt mich. Es ist eine Suche nach Sinn, ausgedrückt in lakonischer Sprache. Toll geschrieben!

Viele Grüße
Max

Und doch sind wie bei allen Lebewesen auch die Pflanzen auf günstige Bedingungen angewiesen, ihren inneren Trieben nachgehen zu können - am Ende 'nur [zu] sein'. Eine mächtige Selbstforderung, an der ein Scheitern immer auch möglich ist.

Ich überlege, welche Pflanze zu Dir als 'Tierkreiszeichen' passen könnte. Oder hast Du eine ... Indigene Völker Nordamerikas haben, glaube ich, solche Zuweisungen.

Ein frei fließender Text, liebe Claudia, frühlingsleicht, wunschgetränkt, nicht ohne Spaß ...

Schöne Grüße
Kristian

Max Neumann schrieb:

Es ist eine Suche nach Sinn, ausgedrückt in lakonischer Sprache. Toll geschrieben!

Zum Vergrößern anklicken....

Herzlichen Dank, lieber Max!
Darüber freu ich mich sehr!

Kristian Berger schrieb:

Eine mächtige Selbstforderung, an der ein Scheitern immer auch möglich ist.

Zum Vergrößern anklicken....

Oh, sicherlich, lieber Kristian.

Da, wo es um das richtige Maß geht (in diesem Falle um das Maß von zu viel Verkopftheit oder deren völliger Abwesenheit...was beides nicht gut ist, wenn man es genau betrachtet), ist es nie einfach. Ganz im Gegenteil.
Und die Frage nach dem Sinn kann man wohl bestenfalls immer nur für sich ganz persönlich beantworten - und diese Antwort stellt bestenfalls eine auf nur genau diesen Moment dar...was aber, wenn man dieses "da sein" - im Sinne von einfach nur sein als bestenfalls sandkorngroßes Teil eines großen Ganzen - nicht kann? Wenn Sinn beispielsweise nur in erbrachter Leistung gespürt wird? Oder im Geliebt-Werden durch einen anderen Menschen? Da kann es dann schon eng werden, wenn man beispielsweise durch Krankheit auf sich selbst zurückgeworfen wird oder ein liebendes Gegenüber fehlt.

Man hört manchmal den Tipp, man solle seiner Natur folgen...deshalb das "Natur-Gedicht".

Aber genug philosophiert und psychologisiert...

Ich danke euch für die schönen Kommentare und euch und auch dir, lieber Tula, für die Sternchen!
Frohe Ostern!

fee