„Und, ja, ich leb' für dich...jeden Tag!“ (Silbermond)

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Walther

Mitglied
„Und, ja, ich leb' für dich...jeden Tag!“ (Silbermond)


am ende eines weges weggewischt
die spuren durch die kleine krebse wandeln
die selber spuren ziehn wo kinder sandeln
bedeckt bei flut von blasen feiner gischt

ich seh die horizonte erodieren
an deiner hand verlier ich halt im sand
wir reden uns um leben & verstand
als kalte winde hyperventilieren

& möwen drachenkapriolen fliegen
weiß ich die elemente werden siegen
& nehme dich ganz fest in meinen arm

das ende denke ich ist kaum zu spüren
will dich mein leben immer neu berühren
& der gedanke daran hält uns warm
 

anbas

Mitglied
Lieber Walther,

laut LL-Statistik ist dies Dein 1000stes Werk - Glückwunsch!

Mir gefällt es - wobei ich auch zu den Leuten gehöre, die sich mit dem "&" in der Lyrik schwer tun. Ich assoziere es mit Handel, Konsum, Firmen, "...&CO KG" usw. - das stört mich beim Lesen und genießen, gewöhnen konnte ich mich bisher nicht daran.

Liebe Grüße

Andreas
 

Walther

Mitglied
Hi anbas,

hier dein remix:
„Und, ja, ich leb' für dich...jeden Tag!“ (Silbermond)


am ende eines weges weggewischt
die spuren durch die kleine krebse wandeln
die selber spuren ziehn wo kinder sandeln
bedeckt bei flut von blasen feiner gischt

ich seh die horizonte erodieren
an deiner hand verlier ich halt im sand
wir reden uns um leben und verstand
als kalte winde hyperventilieren

und möwen drachenkapriolen fliegen
weiß ich die elemente werden siegen
und nehme dich ganz fest in meinen arm

das ende denke ich ist kaum zu spüren
will dich mein leben immer neu berühren
und der gedanke daran hält uns warm
danke für freundliche worte und hinweise! ;)

lg w.

lb. equinox,

danke für deinen lieben eintrag. eine wertung würde mich sehr freuen. :)

lg w.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

ein zu Herzen gehender Text , der trotz der Melancholie und Endzeitstimmung, Hoffnung und Wärme beschreibt in der Verankerung und Zuwendung zum Du

die drachenkapriolen fliegenden Möwen gefallen mir ausserordentlich gut -

bei zwei Stellen stutze und stolpere ich
als kalte winde hyperventilieren
alsist für mich etwas vergangenes beschreibend oder etwas gerade im Moment, dann aber müsste es nach meinem Sprachempfinden als kalte winde hyperventilieren[blue]d[/blue] heißen.
Vorschlag:
da kalte Winde hyperventilieren

will dich mein leben immer neu berühren
das klingt als habe das Leben des Lyri ein Eigenleben, Im übertragenen Sinn ist das natürlich möglich, wirkt aber an dieser Stelle auf mich eher komisch, da ansonsten das Lyri von sich spricht und nicht davon was das Leben mit ihm macht.
ich fasse es als will dich mein Leben lang immer neu berühren auf
Vorschlag:
will dich im Leben immer neu berühren

vielleicht kannst du mit meinen Gedanken etwas anfangen.

Lieber Gruß
Label
 

Walther

Mitglied
lb. label,

da es doch ein kleines mißverständnis gibt, habe ich den text im folgenden mit zäsuren versehen:
am ende eines weges weggewischt /
die spuren / durch die kleine krebse wandeln /
die selber spuren ziehn / wo kinder sandeln /
bedeckt bei flut von blasen feiner gischt /

ich seh die horizonte erodieren /
an deiner hand verlier ich halt im sand /
wir reden uns um leben & verstand /
als kalte winde hyperventilieren

& möwen drachenkapriolen fliegen /
weiß ich / die elemente werden siegen /
& nehme dich ganz fest in meinen arm /

das ende / denke ich / ist kaum zu spüren /
will dich / mein leben / immer neu berühren /
& der gedanke daran hält uns warm /
so wird die zuordnung klar(er), allerdings verschwinden eben die reizpunkte für die von dir gemachten spektulationen, deren auflösung dann zum sinn hinter der sprache führt.

ich hoffe, deine fragen so beantwortet zu haben, und danke für deine gedanken!

lg w.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

danke für deine ausführliche Klarstellung :)
da ich mich für halbwegs empathisch halte, und diese Lesemöglichkeit nicht herausgespürt habe, muss ich schon wieder einmal eine Realitätsangleichung vornehmen und den Blick zu weiten suchen.

neveretheless bleibt für mich beim als kalte windeeine kleine Irritation.
logisch betrachtet ist es völlig korrekt, aber das Empfinden ist aufmüpfig :D

Dir wünsche ich einen erfreulichen Tag
Label
 
A

AchterZwerg

Gast
Ein Liebesgedicht für eine Bewährte, vielleicht LyrI`s Ehefrau?
Jedenfalls liest es sich so für mich, obwohl du in deiner spritzig/frischen Wortwahl wiederum nicht unbedingt an eine goldene Hochzeit denken lässt.
Es gibt vielmehr erfrischende Bewegung und außergewöhnliche Wortwahlen im Text. - Im Tempo folgst du der inhaltlichen Vorgabe, verringerst jenes also zum Ende hin.
Lediglich im letzten Terzett fällts du in meinen Augen qualitativ etwas ab: mein leben immer neu berühren und spüren ist jetzt nicht wirklich originell verreimt und gedacht. ;)
Aber das ist nur eine Kleinigkeit im Hinblick auf das gesamte schöne Sonett.
LG, der 8.
 

Walther

Mitglied
hallo label,

gedichte müssen nicht immer die wirklichkeit exakt abbilden. daher sei mir die freiheit mit "kalte winde" erlaubt. :)

danke für dein nachfassen und die begleitung des texts!

lg w.

lb. anbas,

war mir ein vergnügen!

lg w.

lb. 8er zwerg,

in der tat ist das sonett sicherlich vorne stärker als hinten. das ist oft der fall, aber vielleicht fällt mir noch etwas schlaueres ein.

wichtig war mir, die laute in den reimen dem inhalt entsprechend zwischen dem schmerzlich i- und ü-tönen und den warmen a-tönen alterieren zu lassen. da hat am ende vielleicht der inhalt ein wenig gelitten.

der hinweis, hier noch etwas nachzuarbeiten, ist jedenfalls angekommen!

herzlichen dank und lg w.
 



 
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