Und jetzt kommst du
Klein. Spitz. Eternitplatten aus den Fünfzigern, mausgraues Asbest, schoss es in ihr Urteil. Sie hatte keine Ahnung von Häusern und Baumaterialien. Sie kaute Befürchtungen wie Redensarten. Zum Beispiel eine aus Tansania: In der Fremde erfährt man mehr als zu Hause.
Sechs bröselnde Stufen zur Haustür hoch. War sie hier richtig? Er hatte geschrieben, er wohne in einem Biohaus. Sie hatte sich ein nachhaltig schlaues Haus vorgestellt. Er sagte auch, er heize nur mit Holz und trage ausschließlich selbstgefertigte Klamotten. Er kam ziemlich kantig rüber.
Was hatte er vor? Und sie? Was hatte sie?
Er machte keinen Witz daraus, dass er sich großzügig und schlau fand. Er habe das und das und dann zählte er auf und legte dar und stellte sein Haus vor … und nun schob sich dieses graue Gebäude mit zerbröseltem Sockel um die Kurve wie eine Kulisse aus den Fünfzigern. Sein wortreiches Geklingel hatte mit einem - „So! Und jetzt kommst du!“ - geendet.
Jetzt kommst du, sagte sie sich. Du bist jetzt da. Du musst aussteigen. Nachsehen, ob er so überbelichtet ist, wie auf dem Foto, das er dir gemailt hat. Der Fotograf neben seinem Stativ, konzentriert bei der Arbeit, im Profil, ein weißes Tuch über dem Unterarm. Sein Bild mit zwei Silben unterschrieben: Hähä.
Hähä? War das seine Lache? Sie parkte hinter einer dichten Buschreihe. Die Dschungeltür ging auf. Es war zehn Uhr. Sie hatte noch nichts gegessen, morgens keinen Bissen Tsampa runtergebracht. Nun hatte sie einen schlimmen Hunger. Wer wohl das Frühstück machte? Der Fotograf, seine Putzfrau oder das Model mit dem fotogenen Po? Sie stieg aus und zerkaute eine Redensart aus China.
Es gibt Tage, die Köder fangen, und solche, die nur den Teich sieben.
Klein. Spitz. Eternitplatten aus den Fünfzigern, mausgraues Asbest, schoss es in ihr Urteil. Sie hatte keine Ahnung von Häusern und Baumaterialien. Sie kaute Befürchtungen wie Redensarten. Zum Beispiel eine aus Tansania: In der Fremde erfährt man mehr als zu Hause.
Sechs bröselnde Stufen zur Haustür hoch. War sie hier richtig? Er hatte geschrieben, er wohne in einem Biohaus. Sie hatte sich ein nachhaltig schlaues Haus vorgestellt. Er sagte auch, er heize nur mit Holz und trage ausschließlich selbstgefertigte Klamotten. Er kam ziemlich kantig rüber.
Was hatte er vor? Und sie? Was hatte sie?
Er machte keinen Witz daraus, dass er sich großzügig und schlau fand. Er habe das und das und dann zählte er auf und legte dar und stellte sein Haus vor … und nun schob sich dieses graue Gebäude mit zerbröseltem Sockel um die Kurve wie eine Kulisse aus den Fünfzigern. Sein wortreiches Geklingel hatte mit einem - „So! Und jetzt kommst du!“ - geendet.
Jetzt kommst du, sagte sie sich. Du bist jetzt da. Du musst aussteigen. Nachsehen, ob er so überbelichtet ist, wie auf dem Foto, das er dir gemailt hat. Der Fotograf neben seinem Stativ, konzentriert bei der Arbeit, im Profil, ein weißes Tuch über dem Unterarm. Sein Bild mit zwei Silben unterschrieben: Hähä.
Hähä? War das seine Lache? Sie parkte hinter einer dichten Buschreihe. Die Dschungeltür ging auf. Es war zehn Uhr. Sie hatte noch nichts gegessen, morgens keinen Bissen Tsampa runtergebracht. Nun hatte sie einen schlimmen Hunger. Wer wohl das Frühstück machte? Der Fotograf, seine Putzfrau oder das Model mit dem fotogenen Po? Sie stieg aus und zerkaute eine Redensart aus China.
Es gibt Tage, die Köder fangen, und solche, die nur den Teich sieben.
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