und über uns der himmel

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Perry

Mitglied
und über uns der himmel

die fähre schiebt sich der untergehenden sonne entgegen
es sind kaum passagiere an bord ich hätte ihnen gern in
die augen geschaut zuversicht ist selten beim übersetzen

in der kajüte waren sich unsere körper sehr nah dort
wo die zungen sie berührten drängten sie sich lustvoll
aneinander bis wir aufgeweicht als strandgut anlandeten

gegen morgen traten wir hinaus aufs deck betrachteten
im zwielicht die bleichen gesichter früherer ertrunkener
tote schwimmen mit dem strom meinte der steuermann
 
Hallo Perry,

was sich am Anfang liest wie eine oberflächliche Betrachtung eines Reisenden auf einer Fähre, entwickelt sich in den wenigen Versen zu tiefsinniger Philosophie. Macht sehr nachdenklich.

LG SilberneDelfine
 

Perry

Mitglied
Hallo Delphine,
danke fürs Einlassen auf die Wortbilder. Eine "Überfahrt" kann ja viele Gründe haben, wie Flitterwochen oder einen (beruflichen) Neuanfang, aber es kann auch die letzte sein. Der Titel soll etwas Trost spenden, denn was auch geschieht, der Himmel ist stets über uns, in welcher religiöser oder philosophischer Betrachtung auch immer.
LG
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:

anbas

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Hallo Manfred,

gefällt mir richtig gut.

Ich bin zwar nicht besonders gut darin, bei Texten "zwischen den Zeilen" zu lesen, und stehe auch manchmal grandios auf sämtlichen Schläuchen, doch spätestens nach dem kurzen Austausch zwischen Silberne Delphine und Dir bin ich mit im Film :).

Liebe Grüße

Andreas
 

Perry

Mitglied
Hallo Andreas,
Textinterpretationen sind so eine Sache, weil Wortbilder nicht immer die gleichen Assoziationen bei den Lesern hervorrufen.
Wichtig ist, dass ein Text Interesse erwecken kann, ihn vielleicht nochmal zu lesen.
Danke fürs Feedback und LG
Manfred
 



 
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