Rainer Zufall
Mitglied
Unentschlossen
Petra, Birgit und Sabine kennen sich schon seit der Grundschule, sind später auf dasselbe Gymnasium gegangen, haben gemeinsam Abitur gemacht. Die Wege trennten sich, aber der Kontakt blieb all die Jahre bestehen.
Während Petra und Birgit bereits seit Jahren verheiratet sind und Kinder haben, genießt Sabine nach wie vor ihr Singledasein. Was die anderen schon immer stutzig gemacht hat, war die Tatsache, dass Sabine nie offen über Beziehungen sprach, es bis heute nicht tut.
Zu ihrem dreißigsten Geburtstag sind natürlich die Freundinnen mitsamt Anhang eingeladen. Und es wurde von Seiten der Gastgeberin auch darum gebeten, einen guten Freund mitzubringen.
„Wir müssen die Sabine jetzt endlich mal unter die Haube bringen“, sagt Petra zu Birgit.
„Dann müssen wir aber zwei anständige Jungs mitbringen, die dafür infrage kommen würden.“
„Also ich werde Torsten fragen, den kennst du auch. Mit dem habe ich gemeinsam studiert.“
„Kennst du den Manfred, meinen Zahnarzt?“
„Klar Biggi, den kenne ich auch. Der ist nett. Frag den mal.“
Die beiden jungen Männer sind angenehm überrascht und sagen zu.
Dann kommt der Samstag Abend, der vierundzwanzigste April, Tag der Geburtstagsfeier.
Sabine hat noch zwei andere Freundinnen und zwei Freunde eingeladen, die ebenfalls ungebunden sind.
Im Laufe des Abends kommt das Gespräch natürlich auf DAS Thema.
Mit Sekt wurde schon mehr als einmal angestoßen, die Stimmung ist entsprechend ausgelassen.
„Mein Mann hat mir damals, als wir uns nähergekommen waren, jedes Jahr einen Maibaum aufgestellt. Am vierten hing dann schließlich der Heiratsantrag“, erzählt Petra.
„Bei mir war das ganz ähnlich“, antwortet Birgit. „Sabine! Wie war das denn bei dir? Hast du auch Maibäume bekommen?“
„Klar!“, ruft sie selbstbewusst. „Seit vierzehn Jahren, jedes Jahr!“, verkündet sie stolz.
„Das ist 'ne Leistung! Wir haben uns schon immer gefragt, warum du darüber nie so richtig offen gesprochen hast. Ist dir das peinlich?“, hakt Petra nach.
„Ach, was. Ich finde das witzig. Ich freue mich einfach nur darüber. Ist doch alles gut.“
„Sabine, Sabine. Da ist einer so richtig hartnäckig, schenkt dir jedes Jahr – auch noch kurz nach deinem Geburtstag – einen Maibaum, und du lässt ihn nur weiter schmachten?“
„Ach, Birgit. Ich weiß nicht“, frotzelt Sabine und lacht.
„Komm, du verheimlichst uns was. Wer ist der Auserwählte?“, bohrt Petra weiter.
„Warum?“, antwortet Sabine gelassen.
„Na, der stellt dir jedes Jahr einen Maibaum hin! Glaubst du nicht, dass er dir damit etwas sagen will? Irgendwann wird er es lassen, weil du nicht endlich den nächsten Schritt machst“, orakelt Birgit.
„Was wollt ihr denn? Da ist nichts. Oder glaubt ihr … Oh“, stöhnt Sabine. Dann lacht sie, nimmt noch einen kräftigen Schluck Sekt und lacht immer weiter.
„Jetzt ist sie betrunken“, johlen die Gäste im Chor.
Nach einer Weile hat sich Sabine wieder beruhigt. Petra und Birgit nehmen sie von beiden Seiten in die Arme.
„Es ist alles gut“, giggelt sie. „Aber es war doch so. Jedes Jahr hat mir ein anderer Kerl einen Maibaum vors Haus gestellt. Wie soll ich mich denn da entscheiden?“
Petra, Birgit und Sabine kennen sich schon seit der Grundschule, sind später auf dasselbe Gymnasium gegangen, haben gemeinsam Abitur gemacht. Die Wege trennten sich, aber der Kontakt blieb all die Jahre bestehen.
Während Petra und Birgit bereits seit Jahren verheiratet sind und Kinder haben, genießt Sabine nach wie vor ihr Singledasein. Was die anderen schon immer stutzig gemacht hat, war die Tatsache, dass Sabine nie offen über Beziehungen sprach, es bis heute nicht tut.
Zu ihrem dreißigsten Geburtstag sind natürlich die Freundinnen mitsamt Anhang eingeladen. Und es wurde von Seiten der Gastgeberin auch darum gebeten, einen guten Freund mitzubringen.
„Wir müssen die Sabine jetzt endlich mal unter die Haube bringen“, sagt Petra zu Birgit.
„Dann müssen wir aber zwei anständige Jungs mitbringen, die dafür infrage kommen würden.“
„Also ich werde Torsten fragen, den kennst du auch. Mit dem habe ich gemeinsam studiert.“
„Kennst du den Manfred, meinen Zahnarzt?“
„Klar Biggi, den kenne ich auch. Der ist nett. Frag den mal.“
Die beiden jungen Männer sind angenehm überrascht und sagen zu.
Dann kommt der Samstag Abend, der vierundzwanzigste April, Tag der Geburtstagsfeier.
Sabine hat noch zwei andere Freundinnen und zwei Freunde eingeladen, die ebenfalls ungebunden sind.
Im Laufe des Abends kommt das Gespräch natürlich auf DAS Thema.
Mit Sekt wurde schon mehr als einmal angestoßen, die Stimmung ist entsprechend ausgelassen.
„Mein Mann hat mir damals, als wir uns nähergekommen waren, jedes Jahr einen Maibaum aufgestellt. Am vierten hing dann schließlich der Heiratsantrag“, erzählt Petra.
„Bei mir war das ganz ähnlich“, antwortet Birgit. „Sabine! Wie war das denn bei dir? Hast du auch Maibäume bekommen?“
„Klar!“, ruft sie selbstbewusst. „Seit vierzehn Jahren, jedes Jahr!“, verkündet sie stolz.
„Das ist 'ne Leistung! Wir haben uns schon immer gefragt, warum du darüber nie so richtig offen gesprochen hast. Ist dir das peinlich?“, hakt Petra nach.
„Ach, was. Ich finde das witzig. Ich freue mich einfach nur darüber. Ist doch alles gut.“
„Sabine, Sabine. Da ist einer so richtig hartnäckig, schenkt dir jedes Jahr – auch noch kurz nach deinem Geburtstag – einen Maibaum, und du lässt ihn nur weiter schmachten?“
„Ach, Birgit. Ich weiß nicht“, frotzelt Sabine und lacht.
„Komm, du verheimlichst uns was. Wer ist der Auserwählte?“, bohrt Petra weiter.
„Warum?“, antwortet Sabine gelassen.
„Na, der stellt dir jedes Jahr einen Maibaum hin! Glaubst du nicht, dass er dir damit etwas sagen will? Irgendwann wird er es lassen, weil du nicht endlich den nächsten Schritt machst“, orakelt Birgit.
„Was wollt ihr denn? Da ist nichts. Oder glaubt ihr … Oh“, stöhnt Sabine. Dann lacht sie, nimmt noch einen kräftigen Schluck Sekt und lacht immer weiter.
„Jetzt ist sie betrunken“, johlen die Gäste im Chor.
Nach einer Weile hat sich Sabine wieder beruhigt. Petra und Birgit nehmen sie von beiden Seiten in die Arme.
„Es ist alles gut“, giggelt sie. „Aber es war doch so. Jedes Jahr hat mir ein anderer Kerl einen Maibaum vors Haus gestellt. Wie soll ich mich denn da entscheiden?“
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