Ungeahnte Kraft

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MelP

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Ungeahnte Kraft
Kurz vor dem Dunkelwerden erreichten Marissa, Julia und Elena den Buchenhain. In großzügigem Abstand zueinander standen uralte gewaltige Buchen, die im warmen Abendlicht lange Schatten warfen. Linkerhand begrenzte ein Weg den Hain, auf den anderen Seiten umsäumten Wiesen das Waldstück. In einiger Entfernung konnte man die Lichter des Dorfes schimmern sehen. „Puh, das war anstrengend!“ ächzte Julia und strich sich das lange blonde Haar aus der Stirn. Sie setzte sich auf den gerade auf den Boden geworfenen Wanderrucksack und blickte ihre beiden Freundinnen an. Marissas krauses rotes Haar stand zu allen Seiten ab und ihre Wangen waren gerötet. Elena dagegen sah blass aus und wirkte nicht im Geringsten angestrengt.
„Wir sollten erst mal was trinken.“ beschloss Marissa und begann in ihrer Tasche zu wühlen. Einen Augenblick später zauberte sie eine Flasche Rotwein, einen kleinen silbernen Pokal und einen Korkenzieher hervor. „Mmmh, Merlot! Mein Lieblingswein.“ meldete sich Elena zur Wort. Marissa lächelte, goss einen kräftigen Schluck Wein in den Pokal und reichte ihn Elena. Währenddessen hatte Julia ein Päckchen Zigaretten geöffnet und reichte ihren beiden Freundinnen je eine angezündete Zigarette herüber. Für einen Moment sprach niemand ein Wort, alle inhalierten tief den Zigarettenrauch, tranken ein paar Schlucke Wein und blickten sich nacheinander an.
„Wollen wir das wirklich tun?“ fragte Julia und sah Marissa und Elena nacheinander fragend an. „Blöde Frage, natürlich! Schließlich haben wir das Ganze jetzt lange genug geplant, haben alles besorgt und sind hier hinauf gewandert. Wir sind bestens vorbereitet und der Mond steht genau richtig. Was gibt’s da noch zu zweifeln?“ wandte Marissa ein und zog ihre Stirn kraus. Elena nickte bekräftigend. „Was soll schon schief gehen? Wir haben alles bedacht.“ setzte sie hinzu. Julia zuckte mit den Schultern und nickte resignierend. „Ihr habt ja recht. Also los.“ Julia stand auf und begann den Inhalt des Rucksackes auszupacken. Die beiden anderen begannen ebenfalls ihre Taschen zu leeren und fingen an, die Zeremonie vorzubereiten. Marissa kratzte mit einem kleinen Dolch ein Pentagramm in den freien Raum zwischen den Bäumen, Elena schichtete Holzstücke auf einen Haufen, um sie schließlich zu entzünden und Julia polierte den Kelch, in den sie den aus Kräutern und Wein bestehenden Trank füllen wollten.
Während sie mit den Vorbereitungen beschäftigt war, dachte Julia an den Besuch im Esoterikladen in der vergangenen Woche, der ihr immer noch im Kopf herumspukte. Beim Betreten des Ladens wurde sie von Weihrauchduft, Panflötenklängen und einem Mann mittleren Alters und langen schwarzen Haaren empfangen. Er war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet und blickte ihr schweigend entgegen. Nachdem ihm Julia geschildert hatte, welche Art von magischer Handlung sie vornehmen wollten, nickte der Mann wissend und durchbohrte sie mit einem starren Blick aus stahlblauen Augen. Julia hatte eigentlich noch aufzählen wollen, welche Arten von Kräuter und Zutaten sie benötigen würde, aber der Mann stand auf und murmelte etwas wie „Ich hab da was für Sie...“ vor sich hin und glitt lautlos hinter einen Vorhang. Julia konnte sich nicht erklären warum, aber sie fühlte sich in der Gegenwart des Mannes unbehaglich. Sie hatte während des kurzen Gespräches angefangen nervös an ihren Fingern herumzupulen und während ihrer Ausführungen hatte sie den Mann kaum ansehen können. Auch, als er nach einer Weile mit einem Papiertütchen in der Hand zurückkehrte, konnte Julia seine mächtige Ausstrahlung fast körperlich spüren. Mit einem leichten Grinsen erklärte der Verkäufer ihr, wie die Zutaten nun weiterverwendet werden mussten, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Julia bezahlte die Mischung und verließ den Laden. Als sie sich nach ein paar Schritten noch einmal umwandte, stand der Mann am Fenster und blickte ihr nach.
Das Feuer in der Mitte des Kreises zwischen den Buchen brannte, der Trank war in den Kelch gefüllt, das Räucherwerk vorbereitet und das Pentagramm in die Erde geritzt. Inzwischen war auch die Dunkelheit hereingebrochen und das Feuer erhellte nur noch einen Umkreis von wenigen Metern. „Meint ihr, vom Dorf aus ist das Feuer zu sehen?“ fragte Elena. Julia blickte ein paar Mal zwischen Feuer und dem Ort hin- und her und wiegte den Kopf. „Nein, ich glaub nicht. Dazu sind wir zu weit weg und das Feuer zu klein.“ Die Frauen setzen sich noch eine Weile außerhalb des Kreises auf den Waldboden und rauchten nervös eine Zigarette. Alle schwiegen. Dann sprang Marissa ruckartig auf, so dass ihre roten Krissel-Locken lustig wippten. „Wir sollten jetzt anfangen.“ meinte sie und begann sich auszuziehen. Der Abend wurde recht kühl und auf ihren Oberarmen, den Pobacken und den Beinen bildete sich eine Gänsehaut. Auch Elena und Julia entkleideten sich und legten ihre Sachen in die mitgebrachten Rucksäcke und Taschen.
Die Drei blickten sich nacheinander beschwörend an. Nervosität legte sich greifbar über die jungen Frauen. Julia trippelte von einem Fuß auf den anderen und Elena kaute auf ihrer Unterlippe herum. Dann griff Marissa nach dem Kelch, nahm aus dem Rucksack eine kleine verschraubte Glasflasche, die den Kräutertrank enthielt, der die Frauen in Trance versetzen sollte, um die Knüpfung des magischen Gefüges zu erleichtern. Diesen kippte sie in den Kelch und reichte ihn wortlos Elena. Elena nahm einen Schluck, verzog angeekelt das Gesicht und reichte den Kelch an Julia weiter, die ebenfalls einen Schluck trank. Zum Schluss leerte Marissa den Becher und stellte ihn beiseite. Marissa blickte ihre beiden Freundinnen nacheinander an, nickte und betrat als erste gemessenen Schrittes den Kreis. Sie nahm an der Spitze des Pentagramms Aufstellung, die nach Osten wies. Als nächste trat Julia in den Kreis, sie trug ein kleines Bündel aus rotem Samt in der Hand, in das einige Gegenstände eingeschlagen waren. Sie positionierte sich gegenüber von Marissa an der Spitze, die nach Südost wies. Zuletzt stellte sich Elena im Südwesten auf. Die Gegenstände legte Julia auf den Boden vor sich, dann schlossen alle drei die Augen und begannen eine kleine Melodie vor sich hinzusummen.
Julias Nervosität war jetzt wie weggeblasen. Im Kreis fühlte sie sich sicher. Alle Zweifel waren weit weg und sie brannte darauf, die Zeremonie durchzuführen. Langsam begann sie, ihren Oberkörper zur Melodie hin und her zu wiegen. Ihr langes blondes Haar kitzelte sie dabei auf dem Rücken. Sie spürte jede Faser und jeden Muskel ihres Körpers intensiver denn je. Auch war sie sich der Anwesenheit von Elena und Marissa bewusst. Sie konnte sie fast körperlich im beginnenden Magiegefüge spüren. Marissa begann etwas lauter zu werden und verfiel in einen Sprechgesang. Elena und Julia summten die Melodie weiter. Julia konnte trotz geschlossener Augen Marissas nackten Körper genau vor sich sehen. Ihre runden Hüften schwangen rhythmisch und ihre Brustwarzen waren steil nach oben gereckt vor Erregung. Auf ihrer linken Seite nahm Julia Elena intensiv wahr. Ihr blasser, magerer Körper schwang ebenfalls im magischen Takt, ihre Augen waren geschlossen und ihre vollen rosigen Lippen waren leicht geöffnet und lächelten.
Als das magische Netz zwischen den Frauen fertig geknüpft war und die eigentliche Zeremonie beginnen sollte, wurde Julia zurückgeschleudert, fast so als hätte sie jemand fest angestoßen. Das sanfte Magiegespinst zwischen den drei Frauen wurde gewaltig erschüttert. Julia wollte die Augen öffnen, doch es gelang ihr nicht. Gleichzeitig nahm sie das Entsetzen ihrer beiden Freundinnen wahr. Eine vierte Person hatte den magischen Kreis betreten! Julia spürte, dass es eine männliche Person mit unheimlich starken magischen Kräften war. Wie eine Fessel legten sich die Kräfte des Eindringlings um die Handgelenke der Frauen, dabei erschallte ein dröhnendes Lachen, das vor Hohn nur so triefte. Die Frauen wanden sich und versuchten sich von der magischen Fessel zu lösen, um den Zirkel aufzulösen. Marissa wehrte sich am heftigsten, doch je mehr sie sich bemühten sich zu befreien und je größer Schrecken und Angst wurde, desto fester schienen sie die Kräfte des Fremden zu knebeln.
Julia spürte, wie sie hin- und hergeschleudert wurde, neben ihr hatte Elena verzweifelt zu weinen begonnen, Marissa kämpfte noch immer wie ein Löwe. Dann begann in ihrem Kopf eine dunkle Stimme zu dröhnen: „Meine kleinen weißen Hexen! Wie schön ihr alles hergerichtet habt!“. Es folgte erneut widerlich klingendes Gelächter. „Also Aradia in Euren Kreis holen wolltet Ihr. Ha, wie anmaßend von Euch. Wieso sollte die Große Mutter ausgerechnet in Eurem Kreis erscheinen und Eure Mächte stärken? Und wie dumm von Euch, die Planung einem Fremden zu erzählen. Nachdem ich wusste, was ihr vorhattet, musste ich nur noch abwarten, bis ihr anfangt. Ihr strahlt im magischen Gefüge wie ein Leuchtturm. Drei kleine weiße Hexen auf einmal!“ Während die Stimme erklang hatte Julia schlagartig den Eindruck, dass sie die Stimme kannte. Sie wusste wer da sprach! Der Mann aus dem Esoterikladen! Aber was konnte er vorhaben? Warum erschien er hier und drang in ihren Kreis ein?
Kurz und heftig zogen sich die imaginären Fesseln um ihre Handgelenke fester zusammen, so dass sie fast geschrieen hätte. Dann erlosch der Schmerz und das Fesselgefühl verschwand. Durch das Loslassen des Fremden verloren die Frauen den Halt und fielen zu Boden. Julia schlug die Augen auf. Sie blickte sich um und sah Marissa und Elena ebenfalls auf dem Boden liegen. Elena stöhnte laut und Marissa rieb sich mit dem Handrücken die Stirn. Julias Körper fühlte sich an wie ausgehöhlt und in ihrem Mund breiteten sich Trockenheit und ein bitterer Geschmack aus. Sie konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf zur Seite drehen, um sich zu erbrechen.
In mehreren würgenden Wellen musste sie sich immer wieder übergeben. Als die krampfartigen Kontraktion endlich nachließen, merkte sie wie Elena ihr übers Haar streichelte. Sie setzte sich auf, blickte Elena an, die vor ihr kniete und blasser denn je wirkte. Marissa hatte sich aufgesetzt und blickte verstört zu den beiden anderen hinüber. Der Schein des Feuers ließ ihr rotes Haar aufleuchten und auch ihr Gesicht war kreideweiß.

Nachdem sie sich wieder angezogen hatten, erzählte Julia den beiden Anderen von dem Mann im Esoterikladen und dass sie sicher war, seine Stimme wiedererkannt zu haben. Außerdem war er der Einzige, der von der Zusammenkunft und dem Plan, die große Mutter in den Kreis zu rufen wusste. „Aber wozu das Ganze?“ fragte Elena nachdenklich. Schweigen. Die Drei konnten sich auch nach langer Diskussion nicht erklären, warum der Fremde in den Kreis eingedrungen war und was er von ihnen gewollt hatte. Mit ziemlicher Sicherheit hatte er ihnen einen anderen Trank als Julia kaufen wollte untergejubelt, um leichter in den Kreis eindringen zu können. Schließlich packten sie resigniert ihre Sachen und wanderten wortlos zum Auto zurück.
Marissa setzte Julia zu Hause ab. Julia schleppte sich müde und kraftlos in ihre kleine Mansardenwohnung. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, genoss sie die Stille und Dunkelheit ihrer eigenen vier Wände. Rückwärts lehnte sie sich gegen die Tür und schloss für einen Moment die Augen. Als sie sich schließlich aufraffte, um ins Bad zu gehen und an ihrem goldgerahmten Flurspiegel vorbeiging, erblickten sie darin den Schatten einer Männergestalt. Julia raste zum Lichtschalter und knipste mit zitternden Fingern die Flurlampe an. Sie schlich langsam zurück zum Spiegel und blickte vorsichtig hinein. Sie erblickte ein hohlwangiges, blasses Gesicht, das von strähnigem blonden Haar umrahmt wurde, aber außer ihrem Spiegelbild war dort nichts. Sie schob das Erblicken der Person ihren überreizten Nerven und dem kurz zuvor Erlebten zu und ging ohne sich weiter auszuziehen ins Bett.
Julia blickte an die Decke und ließ das Erlebte noch einmal Revue passieren. Noch immer fand sie keine Erklärung für die Geschehnisse des Abends. Nach einer Weile fiel sie in einen unruhigen Schlaf. Gegen zwei Uhr glitt sie langsam vom Schlaf in einen dämmrigen Wachzustand herüber. Noch bevor sie ganz wach war, hatte sie unvermittelt das Gefühl, dass jemand im Raum war. Sie lauschte mit geschlossenen Augen, konnte aber nichts hören. Sie hatte den Eindruck, dass jemand direkt rechts neben ihrem Bett stand. Ihr Puls begann schneller zu werden und sie spürte ihr Herz von innen gegen den Brustkorb klopfen. Die Hände krallten sich in das Seidenlaken und ihr Atem beschleunigte sich. Dann ertönte ein ganz leises Knarren direkt neben ihr. Julia riss erschrocken die Augen auf und drehte den Kopf. Aber da war – nichts! Mit noch immer rasendem Puls schaltete Julia ihre Nachtischlampe an und blickte sich im Schlafzimmer um. Es war nichts zu entdecken. „Jetzt gehen mir endgültig die Nerven durch..“ murmelte sie vor sich hin, löschte das Licht wieder und kuschelte sich in ihre Decke ein.
Nach nur wenigen Minuten hatte Julia wieder das Gefühl, dass jemand neben ihrem Bett stand. Sie versuchte das Gefühl zu ignorieren, doch ihr Herz schlug automatisch wieder schneller. Sie spürte, wie der Eindringling näher an sie heranrückte. Ihre Fingernägel gruben sich in die Handinnenflächen und Julia keuchte leise vor Angst. Dann spürte sie den Atem des Eindringlings an ihrem Ohr. Er flüsterte: „Julia, meine kleine Hexe!“ Es war wieder die Stimme des Mannes aus dem Esoterikladen, der in den magischen Kreis eingedrungen war. In seinem Tonfall schwang unterschwellig Belustigung mit. Julia zitterte wie Espenlaub und wagte nicht, sich zu bewegen.
Nach ein paar Sekunden unerträglicher Stille wurde Julia an den Oberarmen gepackt und hochgerissen. „Sieh mich an, wenn ich zu Dir rede!“ donnerte die Stimme des Fremden. „Ich habe von Anfang an nur dich und deine Kräfte gewollt.“ Julia starrte den Mann an und war zu keiner Bewegung fähig. Sein Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter vor dem ihren und sie konnte seinen stinkenden Atem riechen. Er fuhr fort: „Du ahnst nicht, welche Kräfte in Dir schlummern. Sonst hättest du sie sicher genutzt. Die beiden anderen Weiber sind nutzlos. Allenfalls Handlanger. Aber du trägst die Kräfte einer alten Hexendynastie in dir. Schade, dass du nie in den Genuss gekommen bist, sie zu spüren.“ Dann riss er seinen Mund weit auf und legte ihn geöffnet über Julias vor Schreck leicht aufgesperrte Lippen. Er saugte ihr ihre magischen Kräfte aus dem Körper und nahm sie in sich auf. Im gleichen Moment wurde Julia ohnmächtig.
„Ich kann das nicht mit ansehen. Sie ist ja nicht mehr sie selbst! Gestern hat sie wieder nur aus dem Fenster gestarrt und unsere Beschwörungsmelodie vor sich hingesummt. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt bemerkt, dass jemand bei ihr ist.“ äußerte Elena entmutigt. „Ich weiß, was du meinst,“ erwiderte Marissa und nahm fahrig einen tiefen Zug von ihrer Zigarette „ich kann auch kaum fassen, was mit ihr seit jener Nacht geschehen ist. Sie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. So als hätte ihr ein Dämon sämtliche Lebensenergie ausgesaugt...“.
 

Aneirin

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Hallo MelP,

ich habe Deine Geschichte so gut fand ich sie. Bei zweiten Lesen sind mir dann ein paar Kleinigkeiten aufgefallen:

Ich habe noch nie die Beschreibung eines Waldes/Haines gelsen, bei der die ungefähre Anzahl der Bäume angegeben wurde. Für die Beschreibung des Haines wünsche ich mir, etwas über das Aussehen der Bäume in der Dämmerung und die Stimmung im Hain zu erfahren als eine mathematische Angabe.

Deine drei Freundinnen sind gut drauf, wenn sie erst eine anstrengende Wanderung machen und dann Wein trinken und rauchen. Das nur so am Rande.

Dann schreibst Du, dass "jeder so vor sich hin werkelte". Sie wollen doch was zusammen machen, dann sollen sie auch zusammen den Kreis herrichten. Schreib kurz hin, was jede macht (Kreis ziehen, Pentagramm zeichnen, Feuer entfachen). Dann wird es für den Leser platischer.

Der Mann in Esoterikladen bleibt mir zu blass. Er hat eine mächtige körperliche Ausstrahlung. Woran merkt Julia das? Warun hat sie bei ihm ein ungutes Gefühl? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Später wird es dann klar. aber was in dem Laden passiert, beschreibst Du einfach nur und stösst mich mit der Nase drauf, anstatt mich hinzuführen.

Sie füllen einen Trank in den Kelch. Vorher war Rotwein drin, ist es jetzt was anderes, oder vielleicht ein ganz anderer Kelch.

Als sie dann ihre Sachen ordentlich wegpacken, stört das meinen Lesefluss. Da werden die drei wieder so alltäglich. Eigentlich ist es auch nicht wichtig, was mit ihren Klamotten passiert.

Marissa spült den Kelch mit Wasser aus und füllt den Trank ein. Der war doch schon drin oder wieder ein neuer? Diesmal der echte? ist der aus der Kräutermischung aus dem Esoterikladen? Was den Kelch und den Trank angeht, da ist die Geschichte nicht ganz rund.

Aradia kenne ich als Königin der Hexen, aber etwas mehr Information, was die Drei von ihr wollen im Kreis, wünsche ich mir.

Bei der falchen Kräutermischung aus dem Esoterikladen kommen wieder meine Probleme mit dem Trank und dem kelch ins Spiel.

Julia gleitet um zwei Uhr nachts langsam in den Schlaf, aber vorher schaut sie auf die Uhr? Mache ich eigentlich nicht.

Den letzten Satz der Geschichte solltest Du streichen. Der nimmt die Mystik und außerdem guckt da die Autorin alles ganz genau wissend hinter ihren Helden hervor.

Das sind aber wirklich nur Kleinigkeiten, die erst beim zweiten Lesen auffallen.

Viel Grüße und ein schönes Wochenende
Aneirin
 

MelP

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Änderungen

Hallo Aneirin,
vielen Dank für die konstruktive Kritik! Das mit dem Kelch und dem Trank war mir schon gleich ein wenig "undurchsichtig" vorgekommen, ich wusste aber nicht so recht, wie ich es besser machen sollte. Ich habs aber dennoch versucht und hoffe, dass es etwas deutlicher wird. auch Deine anderen Anregungen hab ich versucht umzusetzen, allerdings nicht alle.

Also das mit dem Wein und den Zigaretten hätt ich wohl genauso gemacht;-) deshalb hab ichs so gelassen. Auch das mit der Uhrzeit finde ich ok, weil ja nicht Julia zur Uhr sieht, sondern der Erzähler die Zeit einwirft.

Falls Dir noch was auffällt - nix wie raus damit!
Ich wünsch Dir auch ein schönes Wochenende und nochmal vielen Dank! Liebe Grüße

Mel
 

Aneirin

Mitglied
Die Kräfte in uns

Hallo Mel

nach den Änderungen gefällt mir die Geschichte noch besser. Jetzt verstehe ich die Sache mit dem Trank. Der Buchenhain und der Mann im Esoterikladen sind viel besser beschrieben.

Mit dem Einschlafen um zwei Uhr nachts kannst Du mich allerdings nicht umstimmen.Auch wenn Du die Perspektive des allwissenden Erzählers einnimmst,ist es nicht von entsheidender Bedeutung, um welche Uhrzeit Julia enschlief. Wen es spät gewesen sein soll und sie vorher lange wach lag, ist das nach allem was sie erlebt hat nur natürlich und dann schreibe das einfach so hin.

Viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Birgit
 



 
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