ungefiltert

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Lieber Herbert,
der Text ist hart, passt aber in die (Kriegs-)Zeit...
Ich finde, die "schreckensmienen" sind nicht notwendig.
Einmal stört es den Klang, zum anderen ist ohnehin klar, dass sowohl die Beschriebenen als auch die Leser entsprechende Mienen machen werden.
Gruß
Karl
 

HerbertH

Mitglied
ungefiltert

tag täglich blut lachen
gedunsene bäuche mit margarine
werbung für heile welten
voller verstümmelungen
blei und land minen
des schreckens

die arroganz der schweine
voller drogen cocktails
schwenkend für flüchtlinge
unerreichbare güter züge
voller lebensmittel
bald weg geworfen
hunger leiden

die bilder bleiben

auch wenn du
sie zu filtern suchst
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Karl,

danke für Deinen Kommentar. Ich die entsprechende Zeile geändert.
Was meinst Du dazu?

Herzliche Grüße

Herbert
 
A

AchterZwerg

Gast
Lieber Herbert,
dein Gedicht ist gut bebildert.
Nur verstehe ich nicht ganz, warum du ihm einen so abgehackten Rhythmus gegeben hast. Denke ich an die Züge, drängt sich mir etwas Gleichmäßigeres auf. Der Grund für die sonderbare Rechtschreibung erschließt sich mir ebenfalls nicht.
Daneben könntest du durchaus die Dinge noch härter beim Namen nennen. Ein Vorschlag:
tagtäglich blutlachen
gedunsene bäuche nebst
werbung für heile welten
verstümmelungen - blei
und minen des schreckens
die arroganz der schweine

drogen cocktails
geprostet zu flüchtlingen
unerreichbaren güterzügen
voller lebensmittel
schnell weggeworfen

die bilder bleiben

auch wenn du
sie zu filtern suchst
Das liest sich jetzt so, als gefiele mir das Gedicht nicht. Aber das Gegenteil ist der Fall. Nur passt das "Künsteln" m. E. nicht zu den Grausamkeiten, die das Thema birgt.
Herzliche Grüße
Heidrun
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Herbert,

mir gefällt die Margarine Werbung als Kontrast zu den gedunsenen Bäuchen. Da wird das Fette dem Hunger plastisch entgegengestellt.
Ja, das Ausblenden fällt schwer, einen eingebauten Filter hat das Gewissen nicht.

Ich empfinde deinen Text als sehr stark.

lg,
kalei
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Heidrun,

sehr oft hast Du schon gute Tips zur Verbesserung gegeben.
Diesmal allerdings kann ich Dir nicht so recht folgen.

Die zunächst etwas "gekünstelt" scheinenden Worttrennungen haben - neben dem üblichen Sinn, weitere Sinnzusammenhänge zu eröffnen, zum Beispiel geht es nicht nur um Güterzüge ... - hier die Funktion, das aus den Medien auf uns hereinbrechende Spektakel von Schrecklichkeiten in seiner Abgehacktheit und erratischen Bildfolge auch im Text zu spiegeln.



Die von Dir vorgeschlagene Version erfüllt dies Anliegen aus meiner Sicht eher nicht.

Daher möchte ich an meiner Version festhalten.

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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