Ungewissheit (Der Sinn2)

Thinker

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Ungewissheit

Ein Raumkreuzer schwebt langsam durch das Universum. Die Größe dieses Schiffes ist beträchtlich. Das Schiff hat keine erkennbare Markierungen auf der Oberfläche. Ein Mond zieht langsam an dem Kreuzer vorbei und wirft einen Schatten auf das Schiff. In diesem Sonnensystem ist eine junge Sonne im Zentrum. Sie hat noch kaum ihren Vorrat an Helium verbrannt, darum scheint sie besonders hell. Als der Mond für das Schiff eine Sonnenfinsternis entstehen lässt bildet sich ein greller Schein um den Mond. Der Kreuzer zieht weiterhin geräuschlos durch das Universum.

Im inneren des Schiffes sind alle Lichter gedämpft. Klassische Musik hallt laut durch die großen, verlassenen Schiffshallen. In dem Esssaal stehen diverse Teller noch auf dem Tisch und die Stühle stehen verrückt da, als ob jemand in Hast aufgestanden ist.


Die Brücke ist ebenso verlassen wie der Rest des Schiffes. Jedoch sind hier noch diverse Schalttafeln aktiv. Die Stühle sind nach vorne gerichtet. In der Mitte der Stuhl des Kapitäns, links der Stuhl des Navigators und rechts der Stuhl des ersten Offiziers. Es ist eine vergleichsweise kleine Brücke für ein so großes Schiff.

Plötzlich blinkt ein rotes Licht an einer Konsole auf und die klassische Musik wird gedämpft. „Annäherungsalarm, Annäherungsalarm“, berichtet eine weibliche Computerstimme teilnahmslos. Der Kapitänsstuhl bewegt sich ruckartig. Eine Hand erscheint hinter dem Stuhl und schlägt auf eine Konsole ein. „Annäherungs....“, der Alarm wird sofort unterbrochen. „E.V.A........“, eine raue Stimme, eines ältern Mannes übertönt die Musik in der Brücke. „Ja Sir?“, erwidert der Bordcomputer. Ein leises Stöhnen geht dieser Frage voran: „Was ist der Grund für den Alarm?“ Unvermittelt wird das HUD der Brücke aktiv und diverse rote Punkte leuchten auf. „Wie Sie sehen ist ein Signal eingegangen.“, berichtet der Computer.

„Bitte sag mir das es kein kosmisches Rauschen ist!“, der Kapitän klingt genervt. „Bitte spezifizieren Sie ihren Wunsch!“, erwidert die Stimme. „Die hat wohl ihre Tage!“ murmelt der Kapitän vor sich hin. Er holt tief Luft um seiner Genervtheit noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen und spricht weiter: „ Bitte spezifiziere DU mir woher dieses Signal kommt!“

„Das Signal hat seinen Ursprung von dem vierten Planeten in diesem System. Die Quelle ist 10 Meter unter dem Erdboden“, antwortet er. Der Kapitän sitzt aufrecht auf in seinem Stuhl und hebt eine Augenbraue. Er stützt sich mit seinem rechtem Arm auf der Stuhllehne ab und drückt einen Knopf. „Logbuch des Kapitäns der Hope....“, er unterbricht seinen Eintrag und überlegt einen Moment. Er drückt noch mal den selben Knopf. „Logbuch des letzten Offiziers der Hope. Wir schreiben Jahr 3750. Wir... Ich habe ein Signal von dem vierten Planeten des siebten Sonnensystems empfangen. Ich werde das Schiff in eine Umlaufbahn bringen und nähere Untersuchungen starten“ , er drückt nochmals auf einen anderen Knopf und steht anschließend mit einen tiefen Seufzer auf. Er geht zu dem Stuhl des Navigators und aktiviert dessen Konsole. Das HUD wird nun um einzelne Anzeigen erweitert.
„EVA berechne optimalen Kurs zu den vierten Planeten“, weist er den Computer an. Auf den HUD wird langsam eine rote Linie aufgebaut, die den Kurs darstellt. Als die Linie fertig ist, gibt der Kapitän nochmals etwas auf der Konsole ein und deaktiviert sie wieder.
Wenige Sekunden nach dem er dies getan hat zünden die Manövrierdüsen und bringen das Schiff auf Kurs. Er geht langsam zu der Tür der Brücke und stützt sich ab als die Manövrierdüsen zünden. „Notiz an dich selbst Frank! Die Trägheitsdämpfer reparieren!“, sagt er laut vor sich hin. Er läuft an diversen Türen vorbei mit verschiedenen Beschriftungen. Dies geht so mehre lange Gänge und Abzweigungen.
Schließlich bleibt er vor einer Türe stehen mit der Beschriftung „Scanner Array“. Er drückt einen Knopf und die Türe öffnet sich. Im Raum ist es dunkel und er muss sich zuerst orientieren. „Licht“, brüllt er. Die Beleuchtung des Raum geht sofort an.
Der einzige Stuhl, der in diesem Raum steht ist, bedeckt von einer dicken Staubschicht. Er zieht den Ärmel seiner Uniform nach vorne und wischt schnell über die Sitzfläche. Nachdem er sich hingesetzt hat aktiviert er die Konsole vor ihm und drückt ein paar Knöpfe. Eine große Anzeige schaltet sich ein und der vierte Planet ist zu sehen. Er wird durch einen grünen Rand hervorgehoben. Durch das Drücken von weiteren Knöpfen beginnt ein Balken sich zu füllen. „Das Signal wurde bestätigt“, meldet der Bordcomputer. Der Kapitän steht auf und schaltet die Konsole wieder ab und verlässt den Raum. Er geht wieder in Richtung Brücke.
In der Brücke angekommen setzt er sich wieder auf den Kapitänsstuhl und drückt den wieder den Knopf. „Das Signal wurde bestätig und lokalisiert. Ich werde persönlich auf den Planeten gehen und es untersuchen“, dieses mal ist ein wenig Aufregung in der Stimme des Kapitäns zu hören. Er steht auf, um die Brücke zu verlassen.
Wieder geht er durch verschiedene lange Gänge und endet schließlich vor einen großen automatischen Tor, das ein Schild als „Dropshiproom“ kennzeichnet. „EVA öffne das Tor zur Dropshiphalle“, befiehlt er. Das Tor geht langsam auf und lässt die alte abgestandene Luft mit der frischen zirkulieren. Ein kleiner Wind entsteht so. Der Kapitän genießt ihn.
In dem Hangar steht ein kleines Schiff, das atmosphärenflugfähig ist. Er besteigt es und setzt sich auf den Stuhl des Navigators. „Wie schade, dass dieses Schiff automatisiert ist! Atmosphärenflüge sind ein Heidenspaß!“, denkt er sich.
Durch das Scannen des Planeten weiß er bereits, wo der beste Landeplatz ist. Also muss er nur noch das Flugzeug starten. Fast schon zeremoniell drückt er einen Knopf auf der Konsole vor ihm. Der Flieger startet seine Maschinen und hebt sich wenige Zentimeter von dem Boden ab. Das Tor zum Weltraum öffnet sich und macht den Weg frei. Der Heckantrieb startet und schießt den Flieger in das Weltall.
Nach wenigen Minuten Flug landet der Flieger auf der Oberfläche des Planeten. Der Kapitän tritt an die Ausstiegsluke und sieht aus dem Schiff raus. Es ist das erste mal seit Jahren, dass Frank auf einem Planeten ist. Er hat sich schon lange nicht mehr in die „normale“ Gravitation eines Planeten gewagt. Auf dem Schiff herrscht eine angenehme Anziehung von 4.90 G.
Nach ein paar Sekunden hat er sich daran gewöhnt und tritt aus dem Flieger. Momentan ist er in einem Tal. Also muss er über einen kleinen Hügel steigen. Er macht sich auf den Weg und läuft in die Richtung, aus der das Signal kommt. Also er auf dem Hügel ankommt, sieht er eine Stadt!

„Ist das die Erde???!“, fragt sich Frank voller Staunen.

(Wird fortgesetzt)
 
L

loona

Gast
Heyho... gefällt mir sehr...

Die Stille auf dem Schiff, die Leere. Gut transportiert.

Angenehme 4,9 G ? Dann wäre Formel 1 ja ein Traumberuf ;-))

Ein Satz fällt ein bißchen aus Deinem Stil:
"Der Kapitän tritt an die Ausstiegsluke und sieht aus dem Schiff raus" Da ist das "raussehen" so umgangssprachlich. Vielleciht reicht ein "...und schaut aus dem Schiff (heraus)".

Aber das soll meine Freude über die gelungene Geschichte nicht wirklich trüben...

Darf ich schonmal vorsichtig anfragen, wann es die Fortsetzung gibt?

Es grüßt

loona
 

Thinker

Mitglied
Fortsetzung

Hallo loona,
danke danke und nochmals danke für dein Feedback.
Das gibt mir Mut und Inspiration weiter zu schreiben.
Ich habe schon ein, zwei Ideen wie ich weiter schreiben also gibt es in so ungefähr 2-3 Tagen eine Fortsetzung.

Gruss Thinker

Post Scriptum
Ja das mit den 4,9 G war mein Fehler mein Kollege hat mich schon darauf hingewiesen...
 

Thinker

Mitglied
Wie Columbo schon sagte; Das hätte ich fast vergessen

hi nochmals loona,
Falls es dich intressiert es gibt noch ein Prolog dazu;
"Der Sinn", sie ist leider nicht so gut wie ich sie gerne gehabt hätte aber erklärt einiges was ich geschrieben habe.

-Thinker
 

Neziri

Mitglied
Hallo Freund Denker,

die Fortsetzung hat erfreulich an Qualität gewonnen, jedoch habe ich selbst hier noch ein paar Kritikpunkte. (Merke wohl, ich will mit Kritik immer helfen, nie nerven, und sollte ich doch nerven, so möge man mir verzeihen und es mir mitteilen, ich werde versuchen, es einzuschränken.)

Erstens: Du schreibst wie ein Reporter, was so viel heißt, daß du viele kurze Sätze verwendest, in denen die Info relativ knapp vermittelt wird. Als Schreiber solltest du etwas in die Länge und in die Breite gehen, was so viel heißt wie mehr Info in einen Satz packen, den dafür vielleicht etwas länger und die Anzahl der Sätze runterschrauben, was ungefähr gleich viele Worte, aber längere Sätze und - das Zweitens - hoffentlich mehr Stimmung als Endresultat hat. Denn diese Stimmung fehlt mir ein bißchen, durch Beschreibung von Umgebung und Gefühlen der Protagonisten erreichst du das aber locker, das kriegst du hin, bin ich fest überzeugt davon. ;-)

Drittens: Du machst ein paar technische Fehler, die eventuell unter Schlampigkeit fallen könnten, die ich aber deinem Anfängerstatus zuschreibe. Nichts desto trotz stoßen sie SF-Freaks eventuell bitter auf, und wenn du mehr darüber wissen willst, dann schreib mir ein e-mail.
Wenn du gar nichts mehr von mir wissen willst und ich keine Kritiken mehr zu deinen Posts schreiben soll, dann schreib mir ebenfalls ein e-mail, ich bin dir garantiert nicht böse.
Ich hoffe, du bist mir auch nicht böse, meine e-mail addy steht in meinem Profil.

Bis die Tage
 

Thinker

Mitglied
Die Nachfolge

Hallo Leser,
ich habe ungefähr vor 4 Tagen gesagt, dass es 3 Tage gehen wird bis ich Teil 3 habe. Leider habe ich eine Blockade also gebt mir nochmal eine Woche.

-Thinker

Post Scriptum

loona ich werde dir mal das schicken das ich bis jetzt habe, da du dich so intresiert gezeigt hast!
 
L

loona

Gast
Re: Die Nachfolge

Ursprünglich veröffentlicht von Thinker
Leider habe ich eine Blockade also gebt mir nochmal eine Woche.
;) Nimm Dir die Zeit, es ist schwer, work in progress zu veröffentlichen, weil es Dich selbst unter Druck setzt. Ich habe selbst auf meiner HP einen hochtrabend "Roman" bezeichneten Ansatz. Nachdem Kapitel 1 Korrektur gelesen und Kap2 fertiggeschrieben war, hat sich außerplanmäßiges ereignet. Und es ist eine zusätzliche Belastung, sich dafür dann auch noch entschuldigen zu müssen.

Nimm Dir ne Tasse Tee und ein wenig Zeit (oder fahr mit dem Bus einmal zur entlegensten Endhaltestelle und zurück... whatever you need, take your time... :)

Es grüßt

loona
 

Andrea

Mitglied
Grundsätzlich finde ich es - bedenklich, eine Fortsetzung "live" zu schreiben. Klar kannst du auf diese Weise sofort Stilfehler korrigieren, sehen, wie die Geschichte ankommt, aber im Allgemeinen bilden Geschichten eine Einheit. Diese zu zerpflücken, birgt einfach die Gefahr, daß du zu hören bekommst: Teil 1 ist gut, in Teil 3 fehlen a, b und c, und Teil 4... anstatt daß man dir sagt, wo die Geschichte in sich unlogisch, stilbrüchig oder was auch immer ist.

Zu Teil 1 nun direkt (mehr oder weniger):
Nachdem du in deinem Prolog die Fakten genannt hattest, hatte ich eigentlich eine Hauptperson erwartet, und zwar ganz vorne, sofort zu Beginn. Statt dessen beginnst du mit der "Kapitän" oder der "Mann". Nenn ihn besser gleich Frank, daß er ein Mann ist, sollte sich von selbst ergeben, das Logbuch klärt über seinen Posten auf.
Ansonsten ist die Person ein wenig zu schwammig. Vermutlich, damit du sie in den nächsten Teilen genauer ausführen kannst - was mich wieder zum Grundsätzlichen bringt...

Stilistisch finde ich sie gar nicht so übel, auch wenn ich Neziri recht geben muß, daß ein wenig Atmosphäre nicht schaden könnte. Fatal finde ich diesen Cliffhanger am Ende. Das ist mies, das ist Daily Soap. Sowas solltest du der Geschichte nicht antun!

So, um es noch mal zusammenzufassen: Ungewißheit gefällt mir recht gut (um zu den Punkten zu kommen: so etwa 5.5 von 10 Punkten), aber insgesamt würde ich dir raten, die Geschichte erst zuende zu schreiben. In "Schnipsel" spalten und veröffentlichen kannst du danach immer noch. (Das erspart vermutlich auch den Cliffhanger..)
 

Thinker

Mitglied
Schnipsel jagt :)

Hallo Andrea,
Eine Daily Soap!?! Sie sollte alles andere sein aber nicht das! Trotzdem danke ich dir für dein Feedback! Ich werde es mir zu Herzen nehmen.
Ich hoffe, dass ich den Schluss bald haben werde! Und der wird vielleicht auch Atmosphäre haben.

-Ein momentan ein wenig sarkastischer Thinker
 



 
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