Unglaube

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G. Neville

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Die Wind tosen, die Winde wehen,
lasst uns fest zusammenstehen.
Äste knarzen, Blitze zucken,
hilfreich ist ein schnelles Ducken.

Ein Komet fliegt nun hernieder.
Schrecken fährt in bange Glieder.
Nun liegt er da, der schwarze Stein,
wer ihn nicht anbetet, ist ein Schwein.

Die Winde tosen, die Winde wehen,
ein Stein will gegen Vernunft bestehen.
Doch tröste dich!
Die hehre Vernunft nie untergeht,
denn Staub verweht, Geist besteht.
 

Mimi

Mitglied
Ich hätte es interessanter gefunden, die Ungläubigen gleich selbst in Schweine oder meinetwegen in Affen zu verwandeln, wenn sie die Anbetung des kosmischen Steins verweigern ....siehe Sure 2, Vers 65/66
 

G. Neville

Mitglied
Die Sure ist mir bekannt, vielleicht sollte ich den Titel umändern in: "Ich bin ein Schwein"? :)
 
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G

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Gast
Das ist ja toll, Mimi und G.,
was für Koransuren Ihr "kennt".

Ich kenne den Koran nicht gut genug, daß ich etwa ohne nachzulesen irgendwelche Behauptungen, die sich als Zitate ausgeben, übernähme. Also schaue ich nach und sehe mit eigenen Augen: Das steht nichts von Verwandlung von Menschen, die den schwarzen Meteoriten nicht angebetet hätten.
Nun liegt er da, der schwarze Stein,
wer ihn nicht anbetet, ist ein Schwein.
Welche Religion fordert die Anbetung eines Meteoriten?
1. Wohl kaum der Islam, denn in allen Richtungen des Islam und auch in allen verpönten Nachbarreligionen, seien sie abrahamitisch oder nicht, gilt, daß allein Gott anbetungswürdig ist. Es ist vielmehr eine beliebte Polemik gegen "andere", ihnen die Anbetung von Dingen oder Personen neben dem Alleinseienden vorzuhalten, so, wie Protestanten früher den Orthodoxen und Katholiken vorwarfen, sie würden Ikonen anbeten, oder die Maria als "Theotokos" (Gottesgebärerin) vergöttlichen, was der von den Propheten verdammten "Himmelskönigin" verdächtig nahekäme. Die Zerstörung von Heiligengräbern, sogar des Jonasgrabs durch die Salafisten (Da Isch), ist mir noch gut im Gedächtnis.
2. Der vom Himmel gefallene Stein ist bei Wolfram von Eschenbach der Gral. Der wird aber nicht angebetet. http://12koerbe.de/lapsitexillis/trevriz.htm#stein

Wenn der Gral nicht gemeint ist, was denn dann?

In lese in der angegebenen Sure 2 ("Die Kuh"), Max Hennings Übersetzung;
da steht:
61. (64.) Ihr kennt doch diejenigen unter euch, die sich in betreff des Sabbats vergingen, zu denen wir sprachen: Werdet ausgestoßene Affen!
62. (65.) Und wir machten sie zu einem Exempel für Mit- und Nachwelt und zu einer Lehre für die Gottesfürchtigen.
63. (67.) Und als Moses zu seinem Volk sprach: Siehe. Gott gebietet euch, eine Kuh zu opfern, sprachen sie: Treibst du Spott mit uns?
Der Koran zitiert offensichtlich eine alte jüdische Legende. In dieser geht es nicht um den berühmten "lapsit exilis", und schon gar nicht um den Kaaba-Meteoriten, sondern um das Sabbatgebot. Und um die "Kuh", die der Sure ihren Namen gegeben hat.

grusz, hansz
 
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Mimi

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Ich glaube, ich habe mich in meinem Kommentar etwas missverständlich ausgedrückt... naja, er war in jedem Fall mit einem Schmunzeln zu verstehen und eher als assoziative Antwort auf diesen bescheidenen Stein/Schwein-Reim dieser noch bescheidener wirkenden Strophe angedacht.

Aber die Antwort von G.Neville zeigt mir, dass er offensichtlich nicht nur die besagte Sure nicht kennt, sondern sie nicht einmal verstanden hat ...

Hansz, Du hast ja recht mit Deinen Anmerkungen.
Mir ging es in meinem Kommentar nicht darum die Meteoriten- Anbetungsverweigerung irgendwelcher Personen aus dem Text von G.Neville mit der Parabel der Kuh aus der Al-Baqara Sure, in der Moses seinem Volk berichtete, auf Gottes Befehl hin eine Kuh zu opfern, zu vergleichen.
Ich hatte an dieser Stelle einfach den Gedanken weitergesponnen vom "ist ein Schwein" zum "in ein Schwein verwandelt werden" als Gottesstrafe.
Denn natürlich geht es in dieser Sure nicht um die Anbetung irgendeines Meteoriten, das hast Du schon richtig nachgelesen.
Diese Sure beinhaltet vorrangig die berühmte Erzählung der "Bani Israel" und nebenbei auch sehr viele wichtige (wenn nicht sogar die wichtigsten) Grundsätze der islamischen Glaubenslehre, von der "Zakat" zu den "Al-Kabair" (den großen Sünden) bis zum Fasten.
Deswegen wird diese Sure auch "Ayat al-Kursi", also "Thronvers" genannt.
Sie ist damit sozusagen ein kleiner Quran im Quran...

Vom Umfang her ist die Al-Baqara Sure nicht nur die längste, sondern besitzt auch die längsten Verse im Quran und ist gleichzeitig die erste medinensische Sure, die mit dem sogenannten "Hurufu Muqatta'at" eröffnet wird, also eine von 29 Suren der insgesamt 114 Suren, die mit dem "Alif" , "Lam", "Mim" ( ألم ) beginnen.

Nun ja, wie bereits erwähnt, ich finde den Text so ziemlich bescheiden... metrisch als auch in seiner "Aussage"...

Gruß
Mimi
 

G. Neville

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@Mondnein

Hallo Mondnein,

zu erst lasse ich mal Prof. Dr. Reuven Firestone, Hebrew Union College, Los Angeles, USA zu Worte kommen:

Zitat: "Der Koran spricht dreimal davon, dass Menschen in Affen verwandelt werden. In zwei Fällen (Sure 2 Vers 65; 4:163-166) stellt die Verwandlung eine göttliche Strafe für den Bruch des Sabbats dar, obgleich das konkrete Vergehen nicht genannt wird. Beim dritten Vorfall verflucht Gott Leute, auf die er zornig ist, und macht aus ihnen Affen und Schweine. (5:60)."
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/sure-2-verse-65-66-zur-strafe-zu-affen-und-schweinen-gemacht-100.html

Und nun zur besagten Anbetung des Steins: Die Qibla ist die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka. Und was befindet sich in der Kaaba? Richtig. Der schwarze Stein! Allerdings die Herkunft sowie die physikalische Beschaffenheit des Schwarzen Steins ist unbekannt; bisher wurde er nicht wissenschaftlich untersucht. Diskutiert wird die Möglichkeit, dass er der Rest eines Meteoriten ist. Daneben gibt es auch Vermutungen, es könnte sich um einen Tektiten oder Achat handeln.

Und natürlich beten Gläubige Ikonen, Statuten, Cruzifixe und dergleichen an. Auch im Hinduismus und Buddhismus ist das an der Tagesordnung. Ja nicht nur das, sie küssen diese Dinger sogar, knien davor nieder und Beten inbrünstig. Noch nie gesehen?

Und nun zum Thema Schwein. Hierzu ein Zitat aus der Fatwa von dem Rechtsgutachter Muhammad Salih al-Munajjid, einem populäreren Gelehrten und Verkündiger des Islam:

"Zitat: Jedoch sind die gegenwärtigen Affen und Schweine keine verwandelten, früheren Menschen. Denn Allah sei gepriesen, er lässt die Verwandelten keine Nachkommen haben, sondern tötet die Verwandelten, bevor sie Nachkommen haben können."
Quelle: https://www.islaminstitut.de/2012/f...-schweine-verwandelte-fruehere-menschen-sind/

Gemäß diesem "Rechtsgelehrten" wurden also Menschen in Affen und Schweine verwandelt jedoch wurden die "Verwandelten" getötet bevor sie sich fortpflanzen konnten.

Nun gut. Bekanntlich gibt es was Religionen anbelangt niemals irgend eine tatsächlich greifbare Wahrheit. Denn sonst würde es sich ja nicht um Religion handeln, sondern um Wissenschaft. Somit sind also Interpretation, Auslegung, Exegese, Glaubenspraxis usw. immer vom jeweiligen Zeitgeist, der Mentalität der jeweiligen Kultur und nicht zuletzt menschlichen Machtgelüsten unterworfen.

Aber Du hast recht. In besagter Sure steht tatsächlich nichts von einem Schwein. Aber das jetzt auch noch eine Kuh ins Spiel kommt... :D

Gruß
Georg
 
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Mimi

Mitglied
"Zitat: Jedoch sind die gegenwärtigen Affen und Schweine keine verwandelten, früheren Menschen. Denn Allah sei gepriesen, er lässt die Verwandelten keine Nachkommen haben, sondern tötet die Verwandelten, bevor sie Nachkommen haben können."
Quelle: https://www.islaminstitut.de/2012/f...-schweine-verwandelte-fruehere-menschen-sind/



Du zitierst hier aus "islamqa.info", einer Website, die salafistische Ideologien propagiert, allen voran dieser Muhammad Salih al-Munajjid, ein salafistisch-extremistischer Fernseh-Prediger.

??

Sag mal, liest Du eigentlich, was und vor allem wen Du hier munter ins Forum zitierst?

Und nun zur besagten Anbetung des Steins: Die Qibla ist die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka. Und was befindet sich in der Kaaba? Richtig. Der schwarze Stein!
Falsch, der schwarze Stein befindet sich nicht in der Kaaba, sondern ist an einer der vier Ecken in einer silbernen Umhüllung eingefasst und von außen gut sichtbar. Er dient den Pilgern auch als Ausgangspunkt beim Umkreisen der Kaaba.

Aber daraus zu schließen, die Gläubigen würden den schwarzen Stein oder die Kaaba anbeten, ist schlichtweg falsch.

Übrigens; im Quran steht nicht explizit, dass die Kaaba die Gebetsrichtung vorgibt, das geht nebenbei auch aus der besagten Al-Baqara Sure hervor...
Zur Zeit des Propheten beteten die Gläubigen in Richtung Jerusalem.
Das änderte sich erst später, als der Prophet von Medina nach Mekka zog.


Aber das jetzt auch noch eine Kuh ins Spiel kommt...
...dabei wäre der Name der Sure doch so ein guter Hinweis gewesen....
 



 
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