Eike Leickart
Mitglied
Das Foto ist nicht gut, denn nichts ist scharf,
verschwommen der Baum links, die Sonne rechts,
opalisierend wallt graugelber Dunst,
man weiß nicht, war es Absicht oder Zufall,
dass es missriet und ich es löschen muss.
Der Baum ist eine Erle, wie man an
den kleinen Zapfen gut erkennen könnte,
wenn sie nur sichtbar wären. Ist der Grund,
aus dem man Fotos macht, denn nicht allein,
die Wirklichkeit genaustens abzubilden?
Daran gemessen, ist das Foto schlecht,
es schaut mit einem kranken Auge, dem
recht bald der Star gestochen werden sollte.
Perlmuttner Dunst und eine fahle Sonne
mit Rippen von Geäst sind nicht Natur.
Trotz allem zieht das Bild mich leider an.
Armierungen zur Linken, Sonne dringt
nur mühsam durch Betonstaub und ich sehe
gebrochnen Horizont, die Silhouetten
von flachen Dächern, leeren Fensterhöhlen.
Ach, wenn ich dort zu Gast sein könnte und
am fremden Leben, mir so schrecklich neu,
obgleich‘s vielleicht aus nichts als Leid besteht,
nur einmal nippen und der Eigenwelt
ein Schnippchen schlagen, ihr entfliehen könnte!
Nein, du hast Recht, das Foto ist missglückt,
muss, wie man gerne rumflapst, in die Tonne.
Demnächst will ich von Hand die Schärfe ziehn,
dann gibt’s nicht wieder diesen grauen Brei,
der doch nur deprimiert, statt zu erfreuen.
verschwommen der Baum links, die Sonne rechts,
opalisierend wallt graugelber Dunst,
man weiß nicht, war es Absicht oder Zufall,
dass es missriet und ich es löschen muss.
Der Baum ist eine Erle, wie man an
den kleinen Zapfen gut erkennen könnte,
wenn sie nur sichtbar wären. Ist der Grund,
aus dem man Fotos macht, denn nicht allein,
die Wirklichkeit genaustens abzubilden?
Daran gemessen, ist das Foto schlecht,
es schaut mit einem kranken Auge, dem
recht bald der Star gestochen werden sollte.
Perlmuttner Dunst und eine fahle Sonne
mit Rippen von Geäst sind nicht Natur.
Trotz allem zieht das Bild mich leider an.
Armierungen zur Linken, Sonne dringt
nur mühsam durch Betonstaub und ich sehe
gebrochnen Horizont, die Silhouetten
von flachen Dächern, leeren Fensterhöhlen.
Ach, wenn ich dort zu Gast sein könnte und
am fremden Leben, mir so schrecklich neu,
obgleich‘s vielleicht aus nichts als Leid besteht,
nur einmal nippen und der Eigenwelt
ein Schnippchen schlagen, ihr entfliehen könnte!
Nein, du hast Recht, das Foto ist missglückt,
muss, wie man gerne rumflapst, in die Tonne.
Demnächst will ich von Hand die Schärfe ziehn,
dann gibt’s nicht wieder diesen grauen Brei,
der doch nur deprimiert, statt zu erfreuen.