Unteilbar

Label

Mitglied
Hallo Ralf Langer

dein Gedicht gefällt mir inhaltlich sehr, allerdings ist der Rhythmus nicht sauber
Die betonten Silben habe ich gekennzeichnet, so kannst du sehen wo Nachbearbeitung sinnvoll ist und auch was meine Vorschläge verändern


Hände haben keine Heimat
Haut und Knochen kein Zuhaus
lenkt deine Schritte treten
[blue]lenken deine Schritte treten[/blue]
immer neue Spuren aus

Geist und Genen bist du
halb Engel halb Affentum
[blue]halber Engel halbes Affentum[/blue]
formten deine Hände
[blue]formten deine beiden Hände[/blue]
schlagen sich in der Fremde um
[blue]schlagen sich im Fremden um[/blue]

die Welt den Mond die Sterne
[blue]Welt und Mond und Sterne[/blue]
scheinen – sie scheinen stumm
[blue]scheinen – scheinen stumm[/blue]
findest du endlich gefallen
[blue]findest endlich du Gefallen[/blue]
aus Himmel und Bäumen
[blue]aus dem Himmel und den Bäumen[/blue]
Heimat im Individuum
[blue]Heimat in dem Individuum[/blue]


Lieber Gruß
Label
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo ,
Herzlichen Dank für die metrische Analyse.

Bei einigen Vorschlägen von dir neige ich dazu dir zu folgen.

Bei einigen anderen opfere ich wohl lieber das Metrum meiner sprachlich gewollten
'Gebrochenheit'.
Da muss ich nachdenken

Ersteinmal herzlichen Dank
Lg
Ralf
 
O

orlando

Gast
Hallo Ralf,

Rhythmus und Metrum sind bekanntlich zwei verschiedene Dinge. Vielleicht ist das aber noch nicht allen bekannt ... ;)
Ich werde deshalb versuchen, Beides zu berücksichtigen:

Unteilbar

Hände haben keine Heimat
Haut und Knochen kein Zuhaus
lenkt deine Schritte treten
immer neue Spuren aus
Tadellos und hochinteressant aufgrund fehlender Interpunktion und der damit verbundenen Enjambements.

Geist und Gen[strike]en[/strike] [strike]bist[/strike] [blue]entstammst[/blue] (?) du
halb Engel halb[blue]es[/blue] Affentum
formten deine Hände
schlagen sich i[strike]n der Fremde[/strike] im [blue]Fremden[/blue] (?) um
Hier wird das Leitmotiv zum ersten Mal verdeutlicht.

die Welt den Mond die Sterne
scheinen – sie scheinen stumm
Hier solltest / könntest du eine Leerzeile setzen.

findest du endlich gefallen
aus Himmel und Bäumen
Heimat im Individuum
Ein wunderbares Gedicht um den "gefallenen Engel", halb Affe und halb reiner Geist, den ewig-suchenden Ahasver.

Bis auf die paar Kleinigkeiten für mich etwas Großes.

Applaudierende Grüße
o.
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Heidrun, Hallo Label

ich werde die letzte Zeile der zweiten Strophe ändern. Das macht mir Sinn.
Im Moment beharre ich noch auf das grammatikalisch falsche „halb“ bei Affentum.
(Des Klanges wegen)

Heidrun, dein Vorschlag nach „scheinen“ eine Leerzeile zu setzen ist verständlich. Ich
hoffe aber das der Gedankenstrich als Zäsur reicht.
Da muss ich auch noch nachdenken.

Heidrun, dein Vorschlag S2 Z 1 aus „bist“- „entstammst“ zu machen, kann ich nachvollziehen.
Ich hatte schon einige andere Worte im Sinn, bin aber immer noch auf der Suche nach einem
einsilbigen Wort, das den Inhalt trägt.

Insgesamt, und das soll nicht allzu eitel klingen;
aber, ich bin mit diesem Gedicht sehr zufrieden. Ich habe den Eindruck, das es mir nach Maßgabe meines jetzigen Vermögens sehr gut gelungen ist.

(Ich wollte das einfach mal gesagt haben, denn ich weiß welchen Weg ich seit 2009 hier gegangen bin)

Bis hierhin herzlichen Dank, und falls jemand eine einsilbige Alternative für „bist“ hat, bitte, sehr gern.

Lg
Ralf
 

Ralf Langer

Mitglied
Unteilbar

Hände haben keine Heimat
Haut und Knochen kein Zuhaus
lenkt deine Schritte treten
immer neue Spuren aus

Geist und Genen bist du
halb Engel halb Affentum
formten deine Hände
schlagen sich im Fremdem um

die Welt den Mond die Sterne
scheinen – sie scheinen stumm
findest du endlich gefallen
aus Himmel und Bäumen
Heimat im Individuum
 



 
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