unterwegs

4,00 Stern(e) 7 Bewertungen

Perry

Mitglied
unterwegs

früher riefen sie ho ho oder che che
als parolen bei protesten waren
unzufrieden mit dem establishment

doch die revolution fraß ihre kinder
einige ketteten die liebe an brücken
oder warfen münzen in brunnen

den weg zum letzten acker geht jeder
allein manchen verlässt die kraft und
er ruft nach anderen heilsbringern
 
T

Trainee

Gast
unterwegs

früher riefen sie ho ho oder che che
als parolen bei protesten waren
unzufrieden mit dem establishment

doch die revolution fraß ihre kinder
einige ketteten die liebe an brücken
oder warfen münzen in brunnen

den weg zum letzten acker geht jeder
allein manchen verlässt die kraft und
er ruft nach anderen heilsbringern
Grüß dich, Perry,

da stecken deutliche Wahrheiten drin.
Und elegante Enjambements.
Sehr gut gefällt mir auch der Übergang von der anarchischen Liebe zur Revolte hin zum angeketteten Abusschloss. Das hat was. :D

Zunächst war mir die Brücke zur letzten Versgruppe nicht klar - der plötzlich auftauchende Friedhofsacker nämlich - verstehe aber inzwischen, dass du die Entwicklung des Individuums und seine Revolte unter Gefährten gleichsam doppelt versiegelst. Weil eben der letzte Weg wiederum individuell vollzogen werden muss.
Gut gefällt mir auch der gramm. Zeitenwechsel in der letzten Versgruppe.
Kurzum: alles. :)

Trainee
 

Perry

Mitglied
Hallo Trainee,

dass freut mich natürlich sehr, wenn die Intention beim Schreiben auch beim Leser ankommt. Viele Menschen suchen ihr Leben lang nach Heilsbringern, letztlich muss sich aber jeder allein seinen Ängsten stellen.
Danke fürs wertschätzende Lesen und LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
unterwegs

früher riefen sie ho ho oder che che
als parolen bei protesten waren
unzufrieden mit dem establishment

doch die revolution fraß ihre kinder
einige ketteten die liebe an brücken
oder warfen münzen in brunnen

den weg zur letzten demo geht jeder
allein manchen verlässt die kraft und
er ruft nach anderen heilsbringern
 
Lieber Manfred,
ein Gedicht, das ich bestens nachvollziehen kann, da ich diese Revolutionsmüdigkeit durchaus auch kenne. Dennoch habe ich dabei immer ein schlechtes politisches Gewissen...
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

zum Glück können wir heute unsere Meinung mit friedlichen Mittel zum Ausdruck bringen, auch wenn man sich um die politische Umsetzung durchaus Sorgen machen kann.
LG
Manfred
 



 
Oben Unten