Unterwegs in alle Ewigkeit

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Unterwegs in alle Ewigkeit

Bist du bereit?
Ich frage dich: willst du mit mir gehen?
Das Ziel müssen wir noch festlegen.
Wir sollten Proviant mitnehmen,
denn es wird eine lange Reise.
Wir sollten nichts zurücklassen,
was eine Umkehr erfordert.
Zu Beginn werden wir allein sein,
aber vielleicht treffen wir andere Wanderer,
denen wir uns anschließen können.

Wir werden in der flirrenden Hitze des Tages unterwegs sein
und Staub wird uns bedecken.
Unsere Augen werden blind sein
vom gleißenden Sonnenlicht.
Im Schweiße unseres Angesichts
taumeln wir durch unwegsames Gelände.
Auf unseren Schultern tragen wir die schwere Last
vieler vergeudeter Möglichkeiten.
Hoffnungslosigkeit wird sich über uns senken
und wir werden stark sein müssen, nicht aufzugeben.
Wir werden den Abend herbeisehnen
wie einen guten Freund,
dem wir uns müde und erschöpft anvertrauen können.

Nachts ruhen wir in der Kühle des Mondlichts.
Wenn die Nächte kälter werden,
entzünden wir in uns ein wärmendes Feuer.
Die Geräusche der Stille bringen uns den ersehnten Schlaf.
Wir träumen von der Vollkommenheit des Lebens,
zu dem wir unterwegs sind.
Ein Lächeln entspannt unsere mondbleichen Gesichter.
Mit geschlossenen Augen blicken wir in uns hinein,
und wir erkennen, was wir sind:
Suchende, die finden werden,
Arme, die reichen Lohn erhalten werden,
Trauernde, die Trost erfahren werden.
Hungernde, die gesättigt werden.
Mit dem Wasser des Lebens stillen wir unseren unendlichen Durst.

Wir werden die Morgenröte wieder sehen
und am fernen Horizont unser Ziel
Gestärkt von der Sonnenmilch der Frühe
gehen wir weiter
auf unserem langen Weg in die Ewigkeit.
 
D

Denschie

Gast
Hallo Elmar,
dein Gedicht hat etwas mitreißendes,
wenn mir auch "Unendlichkeit", "die flirrende
Hitze des Tages", "mondbleiche Gesichter" u.ä.
Formulierungen einfach zu viel sind.
Dennoch klingt etwas leise Romantik durch,
der ich mich nicht ganz entziehen kann.
Gruß,
Denschie
 



 
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