unterwegs ins neue Jahr

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wüstenrose

Mitglied
Autor werden – klingt perfekt!
Ob auch in mir was Großes steckt?
Denn meine Gabe ist das Schreiben:
die Worte auseinander treiben,
gewichten, formen, neu verflechten
in langen, kreativen Nächten.
Wohl dem, der‘s ABC erschuf,
das Schreiben wird mein Traumberuf!

Spricht das Orakel: „Lass es bleiben!
Es ist ein hartes Brot, das Schreiben:
Man sucht dabei und findet auch
den Gipfel – namens Schall und Rauch
und opfert seine beste Zeit
dem Schattengott der Textarbeit.
Du bist alsbald ein reicher Mann
an Falten – schau dir Beckett an.“

Ich fahr mir durch das Scheitelhaar
und frag: „Was bringt das neue Jahr?
Lässt sich mein Image aufpolieren,
das Schreiben lustvoll zelebrieren,
kann Sprache Visionäres zeigen?“
Da lullt ein wohlvertrautes Schweigen
mich ein, wenn ich nach oben strebe
und alles bleibt

in der Schwebe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es gibt ja bekanntlich viele Gedichte von Dichtern über Dichter.
Die meisten, nun ja, zelebrieren Handwerks-rechthaberei, geben guten Rat und/oder raten zur Bescheidenheit.

Schön das dein Teil nichts davon innehat.

Und enden tuts melancholisch. Wie schön. Das ist ehrlich!

Gefällt mir gut, wüstenrose.

L.G
Patrick
 

wüstenrose

Mitglied
Hi Patrick,

Und enden tuts melancholisch. Wie schön. Das ist ehrlich!
speziell diese Anmerkung freut mich. Denn ich hatte das Bedürfnis, die eher geschwätzige dritte Strophe der Wettbewerbs-Version nochmal neu zu gestalten. Sie sollte authentischer, ehrlicher werden.

lg wüstenrose
 

wüstenrose

Mitglied
Autor werden – klingt perfekt!
Ob auch in mir was Großes steckt?
Denn meine Gabe ist das Schreiben:
die Worte auseinander treiben,
gewichten, formen, neu verflechten
in langen, kreativen Nächten.
Wohl dem, der‘s ABC erschuf,
das Schreiben wird mein Traumberuf!

Spricht das Orakel: „Lass es bleiben!
Es ist ein hartes Brot, das Schreiben:
Man sucht dabei und findet auch
den Gipfel – namens Schall und Rauch
und opfert seine beste Zeit
dem Schattengott der Textarbeit.
Du bist alsbald ein reicher Mann
an Falten – schau dir Beckett an.“

Ich fahr mir durch das Scheitelhaar
und frag: „Was bringt das neue Jahr?
Lässt sich mein Image aufpolieren,
das Schreiben lustvoll zelebrieren,
kann Sprache Visionäres zeigen?“
Da lullt ein wohlvertrautes Schweigen
mich ein, wenn ich nach außen will
und alles bleibt


so still
 



 
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