Unterwegs sein

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Karawane

Es zeichnet sich die Sonne
Am Horizont bald ab
Und spendet der Kolonne
Das Licht kurz vor dem Start

Gerüstet sind zum Aufbruch
Kameltreiber und Sultan
Was man den Tieren auftrug,
Sitzt fest auf ihren Schultern

Ein Ruck sich rasch vollziehet
Durch den schweren Tross
Die Ordnung schnell entstehet
Und bleibt in jedem Kopf

Ein dumpfer Ton erklinget,
Wenn Hufe Sand touchieren
Ein Rhythmus, der sich findet,
Für Menschen und die Tiere

Doch Sonne ist auch Todfeind
In den ariden Weiten
Und zwingt zu einer Brotzeit
Mit Wasser und Verweilen

Die Tiere aufbegehren,
Der Mensch die Zügel straffet
Noch weit bis zur Herberge
Man muss es dennoch schaffen

Es legt sich bald die Panik
Sie kostet Energie
Immer weiter, bitte frag nicht!
Ist die Philosophie

Am Ende währt nur kurz
Der Zustand der Erleichterung
Man ist sich stets bewusst,
Man muss morgen das Gleiche tun
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Der Dichter Herr von Bordeaux auf Karl Mays Spuren. Kann passieren, wenn man sich die ganzen dicken Bände reinzieht. Schön weltfremd, ganz weit ab.

Ein erzählendes Gedicht, Kamelreiter durch die Wüste. Einen literarischen Grund, dieses Gedicht zu schreiben, sehe ich nicht, denn es passiert ja nichts Entscheidendes unterwegs. Du deutest nur an, dass etwas passieren könnte. Es wird also genaugenommen nichts erzählt, außer dass es schwer ist, so als Kamelreiter durch die Wüste zu reiten.

Du hast die Schwierigkeiten des Reimens noch nicht ganz in den Griff bekommen, denke ich. Solche Formulierungen zum Beispiel wie "Ein dumpfer Ton erklinget" ist recht altväterlich und wird vom Leser heutzutage nicht mehr akzeptiert. Einige Formulierungen, das ist mein Eindruck, sind auch nur des Reimes wegen entstanden und erwachsen nicht reibungslos aus der Logik des Gesamten.

Insgesamt meine ich aber, du warst fleißig, übst dich noch im Reimgedicht, das ist gut. Versuch dich mal an etwas aktuelleren Themen. Ich bin gespannt.

Frdl. Grüße, blackout
 
Danke für die ausführliche Rückmeldung und die aufmunternden Schlussworte. Die Inspiration für dieses Gedicht war das onomatopoetische Gedicht “Karawane“ von Hugo Ball. Es war ein Experiment, in dem ich für mich versucht habe, das Wesen einer Karawane zu verschriftlichen.
 



 
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