urlaub am mittelmeer (2) (gelöscht)

P

penelope

Gast
liebe mitis,

dieser text wirkt viel poetischer, als der "gereimte", aber über diesen umstand haben wir beide ja schon gesprochen...

des anfangs dunkler raum, eine zelle, handschellen, ruhelos, dann das meer, aber auch hier, die skelette, sie arbeiten gegen jede harmonie. meine gefühle dabei: innere unruhe: aufhören, verlassen. kein aufatmen möglich, oder sich ergeben, sich aufrichten, kaum möglich... düster, dennoch hochpoetisch...

lg penelope
 

mori

Mitglied
Hallo mitis !

Gut beobachtet und umgesetzt.
Der Aussage ist so deutlich, dass mir das Wort "Tourist"
eigentlich zu viel ist.
Auch
"unter einem (unendlichen) sternenhimmel"-
und
"dein (verträumter) blick
an den horizont"

würde mir schon reichen.

Liebe Grüße
Annette
 

mitis

Mitglied
@penelope
es war eine art experiment für mich, nicht zuletzt ausgelöst durch die hier stattgefundene debatte gereimt - ungereimt:
dasselbe thema, das mich schon länger sehr beschäftigt, (flüchtlinge, die neben touristen im meer ertrinken) einmal in gereimter und einmal in ungereimter form zu entwickeln - und zu sehen, zu welchen ergebnissen es mich bringt.
jetzt habe ich jeweils drei bewertungen und letztlich bei beiden gedichten genau den selben schnitt: 23:3 (summe der punkte durch anzahl der bewertungen)
und bin so klug als wie zuvor...;)
denn ich selbst kann nicht sagen, welches der beiden gedichte mich mehr anspricht. vielleicht muss ich etwas zeit vergehen lassen.
wobei ich nur eines sicher sagen kann: näher an dem, was ich sagen wollte, bin ich im ungereimten.
etwas "schmerzhafter" (beziehe ich aber nicht auf die rhythmischen brüche;) ) empfinde ich derzeit die gereimte version.

@mori
du hast recht mit deinen anmerkungen.
das gedicht war in seiner erstfassung ohne diese adjektive!
dann habe ich sie eingefügt, um den kontrast zwischen der "urlaubs-romantik" und der grausamen realität der flüchtlinge zu erhöhen. besonders über das eingefügte wort "tourist" bin ich mir ganz unsicher. das braucht man zum verständnis wahrscheinlich wirklich nicht. gerade im ungereimten habe ich oft den inneren zwang, ich könnte an meiner aussage noch nachträglich "schärfen", aus angst, eventuell nicht "verstanden" zu werden. während im gereimten sich der "zwang" mehr durch die erforderliche wortwahl ergibt.
es war jedenfalls eine interessante erfahrung, das thema einmal so und einmal anders abzufassen.

lg und danke an euch beide. ich lasse es jetzt noch eine weile unverändert stehen, vielleicht gibt es noch weitere meinungen.
mitis
 

Joh

Mitglied
Hallo Mitis,

Mit seiner poetischen Sprache setzt du einen Kontrapunkt zu dem Leid, der die Situation der Flüchtlinge noch unterstreicht, die Erwartungshaltung der Touristen nach Romantik und Erholung ins Absurde setzt, wenn man dafür an allem anderen vorbeischaut, oder weghört, sich nicht informieren will, man hat auch Urlaub genommen vom Denken.

Ich würde das Gedicht genau so lassen, wie es ist. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, daß Gedichte in jedem Forum anders besprochen werden, was hier überflüssig erscheint, wird im nächsten nachgefragt.

LG Johanna
 

Perry

Mitglied
Hallo mitis,
ich bin für die ungereimte Version, weil sie den makaberen Touch (Einem Skelett kann ich seit den Piraten der Karibik nicht Schreckliches mehr abgewinnen)nicht so verstärkt. Ansonsten vermittelt die Überschrift den Eindruck, man könnte am Mittelmeer keinen ungezwungenen Urlaub mehr machen (Ist das so? Ich war selber schon lange nicht mehr da). Insgesamt ist das Leid ja fast überall auf der Welt zu finden, nur fällt es halt an Urlaubsorten durch den starken Kontrast von Schön und Schrecklich besser auf. Nichts gegen deine sicher here Absicht, aber bei solchen Texten beschleicht mich immer ein etwas Schwarzweiß gemaltes Gefühl.
LG
Manfred
 
T

Thys

Gast
Perry, kannst ruhig an's Mittelmeer fahren. Ist gar nicht gefährlich :)
 

mitis

Mitglied
@perry
habe gelesen, dass vor spanien, italien und griechenland rund 1000 menschen als vermisst gelten.
10.000e versuchen zusätzlich unter lebensgefahr in (mehr oder weniger gut ausgestatteten) booten die küsten europas zu erreichen.
daneben machen wir uns ein schönes leben, urlaub eben.
schwarz - weiß, ja.
in dem fall nehm ich's nicht als "vorwurf".
lg mitis
 



 
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