Vergeblich

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JANKO

Mitglied
Vergeblichkeit

Hi,ameise!
Bitte nimm folgendes mit Humor!
Das LI sollte sich gratulieren,
daß es ihm gelungen ist, entge-
gen dem SprichWort "Jeder Mensch
hat einen Vogel", nun zum klei-
nen Kreis der VogelFreien zu
gehören.
 
Liebe ameise,
dein Gedicht erinnert mich an die Erinnerungen einer lieben Freundin, die ein Gedicht von einem Kirschbaum schrieb, der gefällt wurde. Sie hatte ihn geliebt, besonders, wenn er blühte.
Nun sah sie täglich den Stumpf ihres geliebten Kirschbaumes, auf dem oft ein alter Mann saß, der ihn wohl auch vermisste.
In deinem Gedicht kommen ja viele Baumstümpfe vor. Man muss fast weinen, wenn man sie betrachtet. Mit den Bäumen sind dann traurigerweise auch die Vögel verschwunden.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

ameise

Mitglied
@ JANKO,

:) in der Tat! Da ich aber nicht ganz dicht bin ;),
werden sicher wieder welche in mir nisten.

LG
ameise

@ Marie Luise,

ja, auch die "echten" Vögel sind verschwunden, leider.
Bei diesem Gedicht handelt es sich um eine Kirschallee, die ich oft mit meinem Großvater besucht habe. Sie wurde im Sommer unsere Oase, sozusagen unser Zwischenstopp, wenn wir per Rad nach Fremdiswalde fahren wollten.
Wir stopften uns mit Kirschen voll.
Leider ist mein Opa vor 2 Jahren gestorben. Aber vielleicht reist er jetzt mit dem Wind, der über die Stümpfe weht.

LG und danke für Deine Wertung!
ameise
 
K

kal

Gast
hallo ameise,
ich habe es als liebesgedicht gelesen.
die gedanken eines einsamen an die verflossene liebe.

aber der ursprüngliche hintergrund ist natürlich traurig und sentimental zugleich.

schön geschrieben.


lg
kal
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo ameise,

ein sprachlich und vor allem klanglich sehr gelungenes stück.
die worte haben ihren eigenen blues.

ein leises stück über verluste, über das schwinden, das vergehen
also über die grenzen von dauer und über bedauern.

du schenkst dem leser hier viele blicke

ein, zwei vorschläge meinerseits:

bei: „Nur noch Stümpfe sind geblieben, reihenweise“
könnte man das noch weglassen.
zum einen impliziert „nur“ auch das „noch“. In diesem fall ist das „noch“ redundant,
und kann durchaus weggelassen werden.
zum anderen wären dann nach meiner lesart in dieser zeile nur zwei betonte silben hintereinander.
das würde m.e. dem klangbild besser entsprechen.

außerdem finde ich den titel unglücklich.
hier meine ich nicht den sinn des wortes sondern die tatsache das es sich um ein substantiviertes
adjektiv handelt. Das ist meinem empfinden nach nicht sehr lyrisch.
hier empfehlte ich zu ändern:

vorschläge aus der hüfte : „vergeblich“ oder “das vergebliche“

sehr gerne gelesen
lg
ralf
 

ameise

Mitglied
@kal,
vielen Dank für Deinen Beitrag!

LG
ameise

@revilo,

Oh, den Fehler hatte ich letzte Nacht leider übersehen.
Danke für den wichtigen Hinweis!

LG
ameise

@ Ralf,

auch Dir danke ich für Deinen ausführlichen Kommentar!
Werde sicher ein paar Punkte überdenken & etwas korrigieren.

LG
ameise
 

ameise

Mitglied
Vergeblich

Ich war wieder hinterm Dorf,
wo einst die Kirschbaumkronen über uns
den Himmel adelten.

Nur Stümpfe sind geblieben, reihenweise

verstummten die letzten Vögel hinter meiner Stirn,
als ich mich umsonst in dich versank:

Nichts nahm ich mit -
der Himmel war bereits entthront.
 



 
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