Vergebliche Alexandrinerliebe - Sonett in denselben

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Walther

Mitglied
Vergebliche Alexandrinerliebe

Ich steh in keinster Weise grad hier vor deiner Tür!
Ich war doch viel zu leise, das kann ich gern beschwörn!
Die Gummisohlenschritte, man kann sie gar nicht hörn,
Es knarrten keine Tritte. Da steh ich grad dafür!

Ich bin es nicht gewesen! Nein, Schatz, das war ich nicht!
Ich hab allein gelesen! Die Mücke war dabei!
Sie hat mich hier gestochen! Ihr war es einerlei,
Dass du mein Herz gebrochen hast, weil es mir gebricht

An Kräften wie beim Bären: Ich bin ein schwacher Mann!
Ich muss mich jetzt beschweren, dass ich nicht schlafen kann:
Wenn nicht die Schmerzen wären und du bei mir, mein Schatz,

Würd ich dich nicht beehren, stünd nicht an diesem Platz,
Mit Augen, roten, leeren, und würd nicht fast erfrieren!
Um Liebe dich zu lehren, müsst ich nicht hier krepieren!

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich stutzte bei dem Scheininfinitiv "Bären", ob das eine Tätigkeit wie "Gebären" oder "Entbehren" sei, aber es verhält sich wohl eher so wie "beim Bären" mit dem Sonnenbrand (Molly).
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Alexandriner fielen mir schon immer auf. Sie erzeugen einen tragisch-wehmütigen oder einen anklagenden Ton, oft mit leichter Ironie verbunden. Ich lese solche Sonette gern. Danke, Walter.
 

Walther

Mitglied
Alexandriner fielen mir schon immer auf. Sie erzeugen einen tragisch-wehmütigen oder einen anklagenden Ton, oft mit leichter Ironie verbunden. Ich lese solche Sonette gern. Danke, Walter.
Hi bernd, danke fürs finden und kommentieren. und ich hab dich gern erfreut, selbstredend. dafür schreibt man ja. lg W.
 



 
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