Vergebliche Anmache

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helmut ganze

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Vergebliche Anmache

Karl trifft den Emil in der Bar,
wo er schon lange nicht mehr war
und sagt zum Emil, „altes Haus,
siehst nicht gerade glücklich aus.“

„Ja,“ sagt da Emil, „in der Tat,
ich brauch ganz dringend deinen Rat,
ich kann, was andre auch schon fanden,
bei uns’rer Weiblichkeit nicht landen.“

„Versuchs doch mal, wie ich es mache,“
sagt Karl, „ ist eine leichte Sache.
Ich stell mich an den Straßenrand,
den Autoschlüssel in der Hand,

den schwenke ich dann ungeniert
und kurz danach ist’s schon passiert,
so manche holde Weiblichkeit
spricht mich dann an nach kurzer Zeit,“

„Das mach ich auch,“ ruft Emil dann,
„ich fang’ gleich morgen damit an,
und fahre, weil es Eile hat,
gleich früh ganz zeitig in die Stadt“

Am Tage dann, ganz unbeseh’n,
sieht Karl den Emil winkend steh’n ,
wie er dann, sichtlich konsterniert,
den Autoschlüssel präsentiert.

Karl sieht, dass Emil nichts gelingt
und sagt zu ihm, ganz unbedingt.
„Du darfst bei deinem Tun und Walten
den Fahrradhelm nicht aufbehalten.“

Heidenau, den 19. 11. 2012
 



 
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